Alpenpflanzen

Klappertopf: Steckbrief – Arten – Sorten

22. Februar 2024
Zottiger Klappertopf ist eine typische Sommerblume auf Bergwiesen
Zottiger Klappertopf ist eine typische Sommerblume auf Bergwiesen

Wussten Sie, das die Bergblume Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus) auch in Ihrem Garten gedeihen kann? Ein guter Grund, die wilde Naturschönheit näher kennenzulernen. Lesen Sie hier einen kommentierten Steckbrief über den Zottigen Klappertopf mit einer Liste weiterer, schöner Klappertopf Arten.

Ein straff aufrechter Zottiger Klappertopf steht in einer Wiese. Im Hintergrund sind weitere Klappertöpfe zu erkennen.
Zottiger Klappertopf ist eine stolze Naturschönheit

Kurzfassung

Zottiger Klappertopf ist eine 10 cm bis 70 cm große, einjährige Wildblume, die schwerpunktmäßig in den Alpen vorkommt. Der schwach giftige Halbparasit entzieht Gräsern Nährstoffe und Wasser zugunsten der Ausbreitung blühender Pflanzen. Für Hobbygärtner sind Zottige Klappertöpfe gern gesehene Gräserpolizei. Bergbauern schimpfen die Pflanze Milchdieb. Blütezeit ist von Mai bis September. Weil die gelben Lippenblüten fest verschlossen sind, kommen nur langrüsselige Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge als Nektarsammler und Bestäuber von Klappertöpfen infrage.

Klappertöpfe wachsen auf Bergwiesen
Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Wie kommt der Klappertopf zu seinem Namen?

Im Steckbrief ist nachzulesen, das sich beim Klappertopf bestäubte Blüten in Kapselfrüchte mit geflügelten Samen verwandeln. Still und leise machen sich die Samen nicht auf die Reise. Ein Windhauch genügt und schon klappern die Samen unüberhörbar in der reifenden Kapselfrucht. Dieser akustischen Darbietung hat der Klappertopf seinen Namen zu verdanken.



Zottiger Klappertopf Steckbrief

Botanischer Name der ArtRhinanthus alectorophus
PflanzenfamilieSommerwurzgewächse (Orobanchaceae)
GattungKlappertopf mit 50 Arten
Wuchsformeinjährig, krautig, aufrecht
BesonderheitHalbparasit
Wuchshöhe10 cm bis 70 cm
Blatteiförmig, scharf gesägt
Blütezitronengelbe Lippenblüten
BlütezeitMai bis September
FruchtKapselfrucht
Samengeflügelt, scheibenförmig
Giftigkeitschwach giftig
VorkommenEuropa südlich von Düsseldorf
Quelle: Wikipedia, hier Zottiger Klappertopf

Klappertopf Steckbrief-Kommentare

Samen

Im Anschluss an das Klapperkonzert in den Kapselfrüchten fliegen die geflügelten Samen in alle Richtungen davon. Klappertopf-Samen sind 5 mm groß, 3 mg schwer und flach-scheibenförmig. Wichtig zu wissen für die Aussaat: Klappertopf-Samen sind Kaltkeimer.

Blüte

Im Unterschied zu den meisten Lippenblütlern hält der Klappertopf seine Blütenlippen verschlossen. Nektarsammler müssen eine Blüte öffnen und hineinkriechen. Dazu sind primär langrüsselige Insekten befähigt, wie Hummeln, Wildbienen und einige Schmetterlinge. Zwei violette Zähnchen weisen Nektarsammlern den Web zum Nektar. Abgesehen von dieser Eigenart sind Klappertopf-Lippenblüten helmförmig mit gebogener Oberlippe und dreizipfeliger Unterlippe. Verborgen unter der Oberlippe befinden sich vier Staubblätter. Die zitronengelben Lippenblüten bilden ährenähnliche Trauben entlang der Sprossachse mit sechs bis zwölf Paar eingeschobenen, ungestielten Laubblättern.

Grüner Daumen - Gartenblog von Gudrun Theissen

Grüner-Daumen-Tipp: Am besten beobachten Sie die emsigen Nektarsammler am Zottigen Klappertopf von einem bequemen Sitzplatz aus. Hervorragend geeignet ist der gepolsterte Senioren Gartenstuhl extra hoch von Primemaster mit erhöhter Sitzfläche. Der Gartenstuhl your Gear Hochlehner begeistert mit einer Rückenlehne extra hoch und bis 150 kg Traglast.

Halbparasit

Der Klappertopf bildet ein verkümmertes Wurzelsystem. Die rudimentären Wurzeln tragen spezielle Saugorgane, die sogenannten Haustorien. Damit zapft die Wildpflanze die Wurzeln benachbarter Süßgräser an, um ihnen Nährstoffe und Wasser zu entziehen. Diese Eigenschaft macht Klappertöpfe zur Gräserpolizei in Blumenwiesen, denn die gelb-grünen Wildblumen halten das Wachstum von Gräsern unter Kontrolle zugunsten von Blumen.

Landwirte hingegen bezeichnen den Klappertopf verächtlich als Milchdieb. Zitat: „Die Pflanze hat keinen Futterwert, ist ein Halbschmarotzer und ernährt sich großteils über Wurzeln benachbarter Gräser und Kräuter, die dadurch geschwächt aussehen und verdrängt werden.“ (Ing. Lukas Peel ABL von der Landwirtschaftskammer Tirol) Den vollständigen Artikel können Sie hier nachlesen.

Giftigkeit

Klappertöpfe sind schwach giftig. Grund dafür sind Iridoide Glykoside, wie Aucubin und Rhinantin, die in 50 heimischen Pflanzenfamilien enthalten sind zur Abwehr von Fressfeinden. Ein extrem bitterer Geschmack warnt Menschen und Tiere, insbesondere Kühe und Pferde, vor dem Verzehr. Frau DI Martina Löffler von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich schreibt hierzu: Zitat: „Im grünen Zustand ist der Klappertopf leicht giftig. Im Heu verringert sich die Giftwirkung. Über Silage gibt es keine Angaben.“ Den vollständigen Artikel „Giftpflanzen auf Futterwiesen“ können Sie hier nachlesen.

Klappertopf-Arten

Über den Zottigen Klappertopf hinaus, sind diese 4 Klappertöpfe für die Kultivierung im Seniorengarten geeignet:

Großer Klappertopf (Rhinanthus angustifolius oder serotinus): besonderes Merkmal: Stängel schwarz gestrichelt, Wuchshöhe 20-60 cm, Blütezeit Mai bis September, Blume des Jahres 2005 der Loki-Schmidt-Stiftung, um auf die Gefährdung aufmerksam zu machen. Die ausführliche Begründung für die Entscheidung der Loki-Schmidt-Stiftung können Sie hier nachlesen.

Großer Klappertopf

Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor): besonderes Merkmal: Blütenkrone bläulich gezähnt, Wuchshöhe 10-30 cm, Blütezeit Mai bis September.

Kleiner Klappertopf

Südalpen-Klappertopf (Rhinanthus freyii): besonderes Merkmal: Blütenkrone hauchzart behaart, Wuchshöhe: 15-60 cm, Blütezeit Mai bis September/Oktober, Vorkommen Almwiesen, Blumenwiesen und Weiden in Kärnten, Salzburg und Südtirol.

Südalpen-Klappertopf heißt auch Kurzhaar-Klappertopf

Rhinanthus antiquus: besonderes Merkmal: offener Blütenschlund, Wuchshöhe 5-15 cm, Blütezeit Juni bis September.

Rhinanthus antiquus kommt in Süd-Österreich und Italien vor.

Fazit

Viele Wildblumen der Bergwiesen gedeihen auch im Seniorengarten nördlich der Alpen. Der Zottige Klappertopf gehört dazu. Ein Blick auf den Steckbrief verrät, dass die einjährige Wildpflanze als „Gräserpolizei“ ein Gewinn ist für den bienenfreundlichen Seniorengarten und die Blumenwiese. Obschon Klappertöpfe als schwach giftig gelten, können Sie gefahrlos mit Ihren Enkelkindern dem lustigen Klappern lauschen.




Hans auf Pixabay, Andrew Hill, Rod Smith, Luca Zaninelli auf Flickr, Pikist Allen Fotografen vielen Dank!

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