Der Drachenbaum (Dracaena) begeistert Hobbygärtner als pflegeleichte Zimmerpflanze mit exotischer Ausstrahlung. Im Laufe der Jahre wächst das baumartige Ziergehölz in die Höhe, stößt oftmals an die Zimmerdecke, wird kahl und krakelig. Höchste Zeit für einen Rückschnitt. In dieser Anleitung lesen Sie in allen Einzelheiten, wann und wie Sie einen Drachenbaum richtig schneiden. Auf geht’s!

Kurzfassung

Wann und wie kann man einen Drachenbaum kürzen?
Einen Drachenbaum schneidet man am besten zwischen März und Juni. Schneiden Sie den Stamm und Triebe auf die gewünschte Länge zurück, denn die Drachenpalme gehört zur schnittverträglichen Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Schnittwunden ab 2 cm werden behandelt mit Balsam. Wichtig sind Schutzmaßnahmen gegen den stark färbenden, klebrigen und giftigen Pflanzensaft.

Drachenbaum schneiden – Wann ist der beste Zeitpunkt?
Im Frühling ist die beste Zeit für einen Rückschnitt am Drachenbaum. Nach der winterlichen Wachstumsruhe bereitet sich die Zimmerpflanze vor auf den Beginn einer neuen Vegetationsperiode.

Bester Zeitpunkt: März bis Juni. Der Drachenbaum treibt zuverlässig wieder aus, weil der Saftdruck auf das höchste Niveau des Jahres ansteigt.


Nicht geeignete Jahreszeit: November bis Februar. Im Winter mangelt es Drachenbäumen an Energie für eine schnelle Regeneration.
Schädlingsbefall und Fäulnisbildung setzen die Terminempfehlung außer Kraft, denn es ist Eile geboten für einen heilsamen Rückschnitt am Drachenbaum. In diesem Fall kann kann die Regeneration länger dauern.


Grüner-Daumen-Frage: Mit welchem Werkzeug kann man den Drachenbaum schneiden?


Drachenbaum schneiden – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Einen Drachenbaum richtig zu schneiden, ist einfach. Fehlerquellen sind praktisch nicht vorhanden. Schnittstellen befinden sich über jedem Blattansatz – auch wenn kein Blatt mehr vorhanden ist – und oberhalb einer Verzweigung. Mit folgender Schnittführung können Sie den Drachenbaum radikal schneiden auf 10 cm über dem Topfrand oder nur ein wenig stutzen:


Den Stamm oder Trieb mit einer Hand stabilisieren.


Mit der anderen Hand den Drachenbaum Stamm oder Trieb in einem Zug abschneiden, um glatte Schnittwunden zu erzeugen.


Schnittwunden mit einem Messer glätten. Kleine Wunden bestäuben, große Wunden mit Baumwachs behandeln.
Für die Behandlung von Schnittwunden ab der Größe einer 2-Euro-Münze eignet sich Wundbalsam am besten. Wichtig zu beachten ist, dass Sie nur die Wundränder dünn bestreichen. Anschließend bestäuben Sie den freiliegenden Wundbereich mit Zimt, Holzkohleasche oder Gesteinsmehl. Die vollständige Versiegelung von Schnittwunden an Gehölzen hat sich schädlich bis sinnlos erwiesen. Bestätigt wird diese Erkenntnis aus berufenem Munde: Zitat „Das Auftragen von Wundverschlussmitteln auf freigelegtes Kambium (im Astquerschnitt der äußerste Bereich, der als grüner Ring zu erkennen ist) kann ein Austrocknen des Kambiums am Wundrand verhindern. Eine messbare Auswirkung auf den Wundverschluss konnte jedoch nur bei einer Applikation außerhalb der Vegetationsperiode nachgewiesen werden, wenn die Gehölze kaum reaktionsfähig sind.“ (Quelle: Wikipedia.org, Wundverschlussmittel).


Drachenblut ist giftig und klebrig
Als Drachenblut wird seit dem Altertum ein rot gefärbtes Harz bezeichnet, das man aus Dracaena gewinnen kann. In der Tat ist der Pflanzensaft nicht nur intensiv färbend und extrem klebrig, sondern auch schwach giftig. Fließt Drachenblut aus einer Schnittwunde, können irreversible Flecken entstehen auf dem Boden und an Ihrer Kleidung. Die enthaltenen Saponine verursachen bei direktem Hautkontakt einen lästigen Juckreiz. Mit den folgenden Maßnahmen beugen Sie derartigen Problemen effektiv vor:





Vor dem Schneiden den Drachenbaum auf Folie, eine alte Decke oder ausgemusterte Vorhänge stellen.





Handschuhe und Einweg-Overall (gibt’s bei Amazon) anziehen.





Wattebäusche oder zerrissene Papiertaschentücher bereit stellen, um das Drachenblut aufzufangen.
Wenn die Abdeckung des Bodens nicht möglich oder zu aufwändig ist, wählen Sie als Standort für den Rückschnitt am Drachenbaum am besten einen schattigen Platz draußen auf offener Erde.




Drachenbaum schneiden und vermehren – So gelingt es!
Werfen Sie das Schnittgut einer Drachenpalme nicht weg. Triebe und Stämmchen eignen sich hervorragend für die Vermehrung. Stellen Sie einen oder mehrere Drachenbaum Stecklinge in ein Glas mit weichem Wasser. Am hellen, warmen Standort können Sie mitverfolgen, wie die Ableger unten bewurzeln und oben munter austreiben. Haben die Wurzeln eine Länge von mehreren Zentimetern erreicht, topfen Sie die Mini-Drachenbäume in Töpfe mit leicht saurer, gut durchlässiger Kübelpflanzenerde.


Drachenpalme ist keine Palme
Trotz ihrer palmenartigen Wuchsform ist die Drachenpalme keine echte Palme. Ähnlich der beliebten Yucca Palme gehört auch der Drachenbaum zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Dieser feine botanische Unterschied hat eine große Auswirkung auf die Schnittverträglichkeit.


Bild von Anika Malone – CC BY-NC-ND 2.0
Im Unterschied zu Echten Palmen verfügen Dracaena über schlafende Augen. Dabei handelt es um winzige Vegetationspunkte auf den Stämmen und Trieben, die nach einem Rückschnitt kräftig austreiben. Die folgende Tabelle informiert Sie über die wichtigsten Unterschiede zwischen Drachenpalmen und echten Palmen:
Merkmal | Drachenbaum (Dracaena) | Palme (z. B. Dattelpalme) |
---|---|---|
Wuchsform | Mehrtriebig, verholzt, baumartig | Unverzweigter Stamm |
Blattstellung | Schwertförmige Blätter | Fächerförmige Palmwedel |
Schnittverträglichkeit | Sehr gut – treibt willig wieder aus | Nicht schnittverträglich |
Vermehrung | Gut durch Stecklinge | Nur durch Samen oder Teilung möglich |
Verwechslung? | Ja – wegen der palmenartigen Optik | Echte Palmen haben keine Seitenäste |
Quellen für diese Anleitung: Wikipedia.org, Drachenbäume und Hansjörg Haas (Autor) Das große GU Praxishandbuch Pflanzenschnitt (erhältlich bei Amazon) und über 30 Jahre Erfahrung als Hobbygärtnerin
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