Der Kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor), auch Pimpinelle genannt, ist eine heimische Berg- und Wiesenpflanze, die besonders in trockenen, sonnigen Lagen der Alpenregionen vorkommt. Er zĂ€hlt zu den besonders pflegeleichten AlpenkrĂ€utern fĂŒr den Garten und ist zudem eine wertvolle Bienenweide. Die jungen BlĂ€tter werden geschĂ€tzt als herzhaft-frisches KĂŒchenkraut mit einem erfrischenden, nussig-gurkenĂ€hnlichen Geschmack. Seit Jahrhunderten ist Kleiner Wiesenknopf bekannt als Heilpflanze fĂŒr die Behandlung zahlreicher gesundheitlicher Beschwerden. Wie Sie das ökologische Juwel richtig pflanzen und pflegen, erfahren Sie hier mit den besten Tipps zu Standort, Aussaat, Heilwirkung und Verwendung.
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Kleiner Wiesenknopf Bilder & Steckbrief – Alle Fakten im Ăberblick
âïž đ€ïžKleiner Wiesenknopf Standort & Boden
Von Botanikern wird Kleiner Wiesenknopf klassifiziert als Halblichtpflanze sowie als Zeigerpflanze fĂŒr Trocknis, Kalk und ExtremnĂ€hrstoffarmut. Diese Zuordnung ist fĂŒr HobbygĂ€rtner eine gute Orientierungshilfe bei der Standortwahl im Garten:
Licht: sonnig bis halbschattig. Volle Sonne begĂŒnstigt die BlĂŒtenpracht, das Aroma und die Heilkraft.
Boden: trocken bis frisch, durchlÀssig, nÀhrstoffarm und kalkhaltig.
Nasse Böden und StaunĂ€sse vertrĂ€gt Kleiner Wiesenknopf nicht. FĂŒr Standorte mit diesen extremen Bedingungen sind andere AlpenkrĂ€uter besser geeignet, wie die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) und Meisterwurz (Peucedanum ostruthium).

Kleiner Wiesenknopf Aussaat – Anleitung
Kleiner Wiesenknopf Samen sind Normalkeimer und Dunkelkeimer. Der beste Zeitpunkt fĂŒr die Aussaat ist von Mai bis August. So machen Sie es richtig:
â Bodenvorbereitung: Ein spatentief locker-feinkrĂŒmeliges und unkrautfreies Saatbeet vorbereiten.
â Aussaat: Im Abstand von 20 cm die Samen 0,5-1,0 cm tief in die Erde drĂŒcken. Der Reihenabstand betrĂ€gt 30 cm.
â Bodenschluss herstellen: Das Saatgut andrĂŒcken mit den HĂ€nden, einem Brettchen oder einer Walze.
â WĂ€ssern: Mit feiner Brause gieĂen und den Standort markieren mit wetterfesten Schildchen oder Stöckchen mit der SaatguttĂŒte.
In den ersten Wochen halten Sie den Boden leicht feucht und entfernen regelmĂ€Ăig das Unkraut. Idealerweise spannen Sie ein Kulturschutznetz auf, denn Wiesenknopf-Keimlinge sind ein Festmahl fĂŒr Schnecken. Bei Temperaturen von 15-20 Grad betrĂ€gt die Keimzeit 14-21 Tage.
GrĂŒner-Daumen-Zwischenfrage: Ist Kleiner Wiesenknopf eine Heilpflanze?

Kleiner Wiesenknopf im Garten – Pflanzanleitung
Als Containerpflanze können Sie den Kleinen Wiesenknopf ganzjĂ€hrig pflanzen, wenn es nicht friert. Die beste Pflanzzeit ist im FrĂŒhling von April bis Mai oder im Herbst von September bis Oktober. So machen Sie es richtig:
1. Wurzeln trĂ€nken: Stellen Sie den Wiesenknopf Wurzelballen mit seinem Topf fĂŒr einige Minuten in Wasser.
2. Bodenvorbereitung: Graben Sie den Boden spatentief um und lockern die Erde, damit die tiefreichenden Pfahlwurzeln schnell anwachsen. Um eine feuchte Erde durchlÀssiger zu machen oder den NÀhrstoffgehalt zu reduzieren, mischen Sie Sand, Splitt oder feinen Kies unter.
3. Pflanzung: Setzen Sie den Kleinen Wiesenknopf bis zur grundstĂ€ndigen Blattrosette in eine gerĂ€umige Pflanzgrube. GieĂen Sie durchdringend an mit Leitungs- oder Teichwasser, aber vermeiden Sie StaunĂ€sse.
4. Pflanzabstand: Der richtige Pflanzabstand betrĂ€gt 30 cm, das entspricht 10-12 Pflanzen pro mÂČ.
5. Mulchen: Bedecken Sie die Erde mit einer Mulchschicht aus anorganischen Materialien, wie feinen Kies, Splitt oder Sand.

Bild von Matt Lavin – CC BY-SA 2.0

Kleiner Wiesenknopf Pflege – Die 5 besten Tipps
1ïžâŁ GieĂen Sie den Kleinen Wiesenknopf nur bei lĂ€ngerer Trockenheit mit normalem Wasser. In der Regel reicht die natĂŒrliche Regenmenge aus.
2ïžâŁ Nicht dĂŒngen. Zu viele NĂ€hrstoffe verderben das schmackhafte Aroma.
3ïžâŁ Schneiden ist nicht unbedingt nötig. Wenn Sie regelmĂ€Ăig die jungen BlĂ€tter ernten, fördern Sie einen buschigen Wuchs. Mit Beginn der BlĂŒtezeit wird der wĂŒrzig-erfrischende Geschmack bitter. Indem Sie die BlĂŒten zeitnah abschneiden, bleibt das angenehme Aroma im Laub erhalten. Die beste Zeit fĂŒr den bodennahen Staudenschnitt ist im FrĂŒhjahr.
4ïžâŁ Kleiner Wiesenknopf braucht keinen Winterschutz. Das heimischen Alpenkraut ist winterhart bis -28 Grad Celsius. Trotzdem ist in regenreichen Regionen eine Abdeckung mit Reisig sinnvoll, um den Wurzelballen vor winterlicher DauernĂ€sse zu schĂŒtzen.
5ïžâŁ Krankheiten und SchĂ€dlinge sind selten. Gelegentlich treten auf dem gefiederten Laub BlattlĂ€use auf, die Sie mit einer Kernseifen-Lösung (30-40 g Kernseife, 1 l Wasser, 1-2 Spritzer Spiritus) bekĂ€mpfen können. Feucht-warmes Wetter begĂŒnstigt den Befall mit Echtem Mehltau. Ein wirksames Hausmittel gegen die Pilzinfektion ist eine Mischung aus Vollmilch und Wasser, die Sie alle paar Tage auf die BlĂ€tter sprĂŒhen.
Kleiner Wiesenknopf Vermehrung – So gelingt es
Teilung ist die einfachste Form der Vermehrung. Hierzu graben Sie den Kleinen Wiesenknopf aus, halbieren oder vierteln den Wurzelstock und pflanzen jedes TeilstĂŒck am neuen Standort ein. Bester Zeitpunkt ist im FrĂŒhjahr. Eine weitere Methode fĂŒr die kontrollierte Vermehrung ist die Aussaat. Im Herbst ernten Sie die reifen FruchtstĂ€nde, die Sie dunkel und trocken lagern, bis im FrĂŒhling die Aussaatzeit beginnt.

Bild von Anne SORBES – CC BY-NC-SA 2.0
đ©âđł Ernte und Verwendung in der KĂŒche – Tipps
Kleiner Wiesenknopf ist ein Alpenkraut mit mannigfaltigen, kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten. Essbar sind die Triebspitzen, BlĂ€tter, Knospen und BlĂŒten:
â Erntezeit: Die jungen Wiesenknopf BlĂ€tter kann man ganzjĂ€hrig ernten, auĂer bei starkem Frost.
â Geschmack: Junge BlĂ€tter schmecken leicht nussig, wĂŒrzig, erfrischend nach Gurken.
â Zubereitung: Frisch verwenden, nicht mitkochen, sondern den zubereiteten Speisen roh hinzufĂŒgen.
â Als Zutat geeignet fĂŒr: KrĂ€uterquark, Dips, Marinaden, KrĂ€uterbutter, Salate, Eierspeisen, Fisch- und Fleischgerichte.
đĄUnter der Bezeichnung Pimpinelle ist der Kleine Wiesenknopf eines der sieben klassischen GewĂŒrzkrĂ€uter der Frankfurter GrĂŒnen SoĂe.

Schöne Pflanzpartner fĂŒr Kleinen Wiesenknopf – Tipps
Harmonische Pflanzpartner fĂŒr den Kleinen Wiesenknopf sind: Wundklee (Anthyllis vulneraria) mit gelben BlĂŒten von Mai bis August und die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) mit blauvioletten BlĂŒten im Sommer. Die weiĂen BlĂŒten von MĂ€desĂŒĂ (Filipendula vulgaris) kontrastieren wunderschön mit den rötlichen Wiesenknopf BlĂŒten. Im KrĂ€uterbeet gesellen sich gerne andere alpine HeilkrĂ€uter dazu, wie Heilziest (Betonica officinalis), Rotklee (Trifolium pratense), Goldnessel (Lamiastrum montanum), Augentrost(Euphrasia officinalis) und Klappertopf (Rhinantus).

HĂ€ufig gestellte Fragen
Ist Kleiner Wiesenknopf giftig?
Nein, Kleiner Wiesenknopf ist nicht giftig. Im Gegenteil ist das Alpenkraut sogar essbar mit einem angenehmen, wĂŒrzigen Geschmack, der an Gurken erinnert. BlĂ€tter, BlĂŒten und Knospen werden in der KĂŒche verwendet als Zutaten fĂŒr kalte und warme Speisen. Sogar die Wurzel wird geraspelt und kulinarisch verwendet als GewĂŒrz zum Brotbacken oder zum Aromatisieren von Wein und Spirituosen.
Kann man Kleiner Wiesenknopf Kaninchen fĂŒttern?
Ja, Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor) gehört zu den heimischen WildkrĂ€utern, die man seinen Kaninchen unbesorgt fĂŒttern kann. Mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen wirkt er appetitanregend, stĂ€rkt das Immunsystem und leistet einen Beitrag zur Darmgesundheit.
Ist Kleiner Wiesenknopf geschĂŒtzt?
Nein, Kleiner Wiesenknopf kommt in der Natur hĂ€ufig vor, ist darum ungefĂ€hrdet und nicht besonders geschĂŒtzt.
Ist Kleiner Wiesenknopf winterhart?
Ja, Kleiner Wiesenknopf ist winterhart. Das Alpenkraut wird der WinterhĂ€rtezone Z5 zugeordnet, was einer FrosthĂ€rte von bis zu -28 Grad Celsius entspricht. FĂŒr die meisten Regionen von Deutschland und Ăsterreich reicht dieser Grad der WinterhĂ€rte aus, um im Freiland ohne Winterschutz zu ĂŒberwintern.
Ist Kleiner Wiesenknopf gut fĂŒr Bienen?
Ja, Kleiner Wiesenknopf ist bienenfreundlich und eine gehaltvolle Raupenfutter-Pflanze. Honigbienen und 37 Wildbienen-Arten fliegen die BlĂŒten an, wie die gefĂ€hrdete Schwarze Köhlersandbiene (Andrena pilipes) und Bergwald-Sandbiene (Andrena coitana). Auch 12 Schmetterlingsarten wurden schon gesichtet, von denen sich der Rote WĂŒrfel-Dickkopffalter (Spialia sertorius) auf den Kleinen Wiesenknopf als Raupenfutter spezialisiert hat.
Quellen: Wikipedia.org, Kleiner Wiesenknopf und Kiepenkerl.de, Pimpinellisamen und Oekologie-Seite.de, Kleiner Wiesenknopf und Naturadb.de, Kleiner Wiesenknopf und Nordischer-Shop.at, Kleiner Wiesenknopf und Kaninchenwiese.de, WildkrÀuterliste
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