Gegen mageren Gartenboden, fade Speisen und Wechseljahresbeschwerden ist ein Alpenkraut gewachsen. Sein Name lautet Rotklee (Trifolium pratense), auch Wiesenklee genannt, und ist gut zu erkennen an rötlichen, bienenfreundlichen Kugelblüten von April bis Oktober. Mit seinen vielen, guten Eigenschaften ist der heimische Klee eine Bereicherung für jeden Naturgarten. In diesem Ratgeber erfahren Sie ganz konkret, wann und wie Sie Rotklee im Garten richtig aussäen und pflegen.
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Rotklee im Garten anbauen – Audio-Zusammenfassung
Rotklee Steckbrief – Alle Fakten im Überblick

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☀️ 🌤️Der richtige Standort & Boden für Rotklee im Garten
Am sonnigen bis halbschattigen Standort gedeiht Rotklee in jedem normalen Gartenboden. Er bevorzugt frische, nährstoffreiche und durchlässige Erde, die gerne kalkhaltig sein darf. An seinen alpinen Vorkommen ist zu erkennen, dass Rotklee auch gut auf mageren, steinig-sandigen Böden wächst. Nasse Erde und Staunässe verträgt er nicht. Für Standorte mit diesen extremen Bedingungen sind andere Alpenkräuter geeignet, wie die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) und Meisterwurz (Peucedanum ostruthium)

Grüner-Daumen-Tipp: Dank seiner Symbiose mit Knöllchenbakterien reichert Rotklee den Gartenboden mit Stickstoff an und gilt als hervorragende Gründüngung für den Anbau von Starkzehrern, wie Blumenkohl, Rotkohl oder Spitzkohl.

Rotklee Aussaat – Anleitung
Rotklee Samen sind Normalkeimer. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist von März bis September. So machen Sie es richtig:
✅ Bodenvorbereitung: Lockern Sie die Erde spatentief auf und entfernen das Unkraut. In mageren Gartenboden arbeiten Sie pro qm 3 l Komposterde oder 100 g Hornspäne als Startdüngung ein.
✅ Aussaat: Mischen Sie das feine Saatgut mit Sand und säen es breitwürfig von Hand oder bequem mit dem Gardena Handstreuer aus (Amazon). 50 g Samen reichen für eine 20 qm große Fläche.
✅ Einarbeiten und andrücken: Die Rotklee Samen harken Sie 0,5-1,0 cm tief ein und drücken oder walzen die Erde leicht an.
✅ Wässern: Gießen Sie das Saatbeet an mit feiner Brause.
In den ersten Wochen halten Sie den Boden leicht feucht und zupfen regelmäßig das Unkraut aus. Idealerweise spannen Sie ein Kulturschutznetz auf, denn Rotklee-Keimlinge sind ein Festmahl für Schnecken. Bei Temperaturen von 10-18 Grad beträgt die Keimzeit 7 bis 14 Tage.
Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Welche Wirkung hat Rotklee als Heilpflanze?

Pflege von Rotklee im Garten
Rotklee ist eine pflegeleichte Pflanze, die nur selten ein wenig gärtnerische Aufmerksamkeit erhält.
Gießen: Wenn über einen längeren Zeitraum kein Regen fällt, gießen Sie Rotklee durchdringend. Bis zur nächsten Wassergabe lassen Sie den Boden gut antrocknen.👉 Für ein kräftiges Wurzelwachstum ist es besser, selten und durchdringend zu gießen, statt täglich in kleinen Mengen.
Düngen: In nährstoffreicher Gartenerde ist Düngen nicht nötig, weil Rotklee mit seinen Knöllchenbakterien aus eigener Kraft den Boden mit Stickstoff anreichert. Im mageren Steingartenboden ist das Alpenkraut dankbar für Kompost oder einen Bio-Langzeitdünger im März.
Schneiden: Sie können Rotklee nach der ersten Blüte um die Hälfte zurückschneiden. Das fördert eine Nachblüte und verhindert eine zu starke Ausbreitung durch Selbstaussaat. Mit dem Schnittgut können Sie den Gemüsegarten mulchen. Für die Verwendung von Rotklee als Gründüngung graben Sie die Pflanze nach dem Rückschnitt unter. Als Futterpflanze schneiden Sie Rotklee bis zu viermal jährlich auf 7-10 cm herunter.
Überwinterung: Rotklee benötigt keinen Winterschutz. An regenreichen Standorten wird eine Abdeckung mit Nadelreisig empfohlen als Schutz vor winterlicher Staunässe.

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Rotklee vermehren – So gelingt es
Rotklee vermehrt sich leicht durch Selbstaussaat und Ausläufer. Für eine kontrollierte Aussaat können Sie die Früchte ernten und die hartschaligen Samen am gewünschten Standort ausstreuen. Eine weitere Vermehrungsmethode ist die Teilung, indem Sie die Ausläufer mit einem Spaten abstechen und mit möglichst viel Erde am neuen Standort einpflanzen.

Rotklee im Topf anbauen – Tipps
Für den Anbau von Rotklee auf dem Balkon verwenden Sie einen tiefen Topf mit Bodenöffnung für den Wasserablauf. Als Substrat eignet sich Bio-Kräutererde oder Gemüseerde mit Sand oder Blähton für eine gute Durchlässigkeit. Wichtig ist eine Drainage zum Schutz vor Staunässe. So säen Sie Rotklee im Topf richtig aus:
- Bedecken Sie den Topfboden mit einer Drainage aus Blähton oder Tonscherben.
- Füllen Sie das Substrat ein und lassen Sie dabei einen Gießrand frei.
- Drücken Sie die Rotklee Samen 0,5-1,0 cm tief in die Erde im Abstand von 3-4 cm. Sie können das Saatgut auch ausstreuen und später die Keimlinge vereinzeln, wenn sie zu eng stehen.
- Drücken Sie die Erde mit einem Löffel oder Brettchen an.
- Mit feiner Brause aus einem Sprühgießer feuchten Sie die Saat an.
Am hellen, warmen Fensterplatz keimen die Samen innerhalb von 14 Tagen. Halten Sie das Substrat konstant leicht feucht und verabreichen Sie keinen Dünger.

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Rotklee verwenden – Tipps & Ideen
Rotklee ist ein ökologischer Schatz mit zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten. Folgende Tabelle gibt einen Überblick:
Garten und Balkon | Heilpflanze | Küchenkraut |
---|---|---|
Gründüngung | Lindert Wechseljahresbeschwerden | Blüten im Salat |
Bienenweide | Hilft bei Husten, Halsschmerzen | Würzt Kräuterquark |
Bodendecker | Stärkt das Immunsystem | Ideal als Microgreen |
Futterpflanze | Reinigt das Blut | Blüten in Teig ausbacken |
Rasenersatz | Regt den Appetit an | Gemüsegewürz |
Topf, Blumenkasten | Beruhigt gereizte Haut | Aromatischer Tee |

Häufig gestellte Fragen
Ist Rotklee giftig?
Nein, Rotklee ist nicht giftig. Im Gegenteil ist die heimische Klee-Art sogar essbar. Im Frühling passen die jungen Blätter gut in Kräutermischungen für Suppen, Salate, Gemüsegerichte, Kräuterquark und auf Brot. Rotklee Blüten gibt man zum Salat oder verwendet sie als essbare Dekoration von kalten und warmen Speisen. Die Blüten schmecken leicht süßlich, die Blätter erinnern an den Geschmack von Feldsalat.
Wofür ist Rotklee gut?
Rotklee begeistert uns mit einer Fülle verschiedener Verwendungsmöglichkeiten als Gründüngung, Bodenverbesserer, Bienenweide, Heilpflanze, Küchenkraut und Futterpflanze für Grasfresser. Als Bodendecker unterdrückt Rotklee das Wachstum von Unkraut. Naturnahe Hobbygärtner verwenden den heimischen Klee auch gerne als begehbaren Rasenersatz.
Ist Rotklee insektenfreundlich?
Ja, Rotklee ist von unschätzbarem ökologischem Wert für Insekten. Mit seinem sehr guten Nektarwert 3/4 ist er eine wichtige Bienenweide, und mit seinem ebenso guten Pollenwert 3/4 eine reichhaltige Pollenquelle für Wildbienen. Vor allem langrüsselige Insekten, wie Hummeln und Schmetterlinge nutzen Rotklee als Nektarpflanze. Die Blätter dienen als gehaltvolles Raupenfutter für zahlreiche Schmetterlingsarten, wie Bläulinge und Schachbrettfalter.
Quellen: Wikipedia.org, Wiesenklee und Bio-Gaertner.de, Wiesenklee und Kiepenkerl.de, Rotklee Wiesenklee und Oekologie-Seite.de, Wiesenklee und Naturadb.de, Trifolium pratense
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