Giftig oder ungiftig

Bärenklau Arten: Diese sollte man kennen

26. Mai 2024
Riesen-Bärenklau ist immer häufiger am Wegesrand anzutreffen.
Riesen-Bärenklau ist immer häufiger am Wegesrand anzutreffen.

Die Gattung Bärenklau erfasst 2 Arten, wie sie gegensätzlicher nicht sein können. Eine Art ist heimisch und harmlos, die andere eingewandert und stark giftig. Weil sich der giftige Heracleum in Deutschland und Österreich weiter ausbreiten wird, sollte man die verschiedenen Bärenklau-Arten kennen. Hier erfahren Sie in Steckbriefen alle wichtigen Merkmale von Riesen-Bärenklau oder Herkulesstaude und Wiesen-Bärenklau. Auf geht’s!

Nahaufnahme einer blühenden Herkulesstaude.
Als ausgewachsene Pflanze ist Riesen-Bärenklau leicht zu erkennen.

Kurzfassung

Welche Bärenklau-Arten gibt es hierzulande?

Es gibt zwei Hauptarten von Bärenklau: Der hochgradig giftige Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) ist aus dem Kaukasus invasiv bei uns eingewandert und kann schwerste Hautverbrennungen auslösen. Der harmlose Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) ist bei uns heimisch.

Riesen-Bärenklau: Wichtige Eigenschaften und Erkennungsmerkmale

Warum sollte man den giftigen Riesen-Bärenklau kennen? In 2008 wurde der Riesen-Bärenklau aus gutem Grund zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Die Pflanze enthält Substanzen (Furocumarine), die in Verbindung mit Sonnenlicht oder starkem Lampenlicht phototoxisch wirken. Direkter Hautkontakt in Kombination mit gleichzeitigem oder nachfolgendem Tageslicht kann Verletzungen verursachen, die wie Verbrennungen aussehen. Es bilden sich schmerzhafte Quaddeln und Blasen, die quälend langsam heilen. Folgender Steckbrief fasst alle wichtigen Informationen über die Herkules-Staude zusammen:

Ein Mann steht neben einer Herkulesstaude und zeigt mit gestrecktem Arm nach oben auf die blüten.
Riesen-Bärenklau ist nicht nur an seiner Größe zu erkennen
PflanzenfamilieDoldenblütler (Apiaceae)
Gattung mit weltweit 70 ArtenBärenklau (Heracleum)
Name der ArtRiesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)
Synonyme Herkules-Staude, Herkuleskraut
Herkunft Kaukasus
Vorkommenverwildert am Wegesrand, auf Brachflächen
Wuchsartzwei- bis mehrjährig-einmalblühende krautige Pflanze
Wuchsformstraff aufrecht, ausladend
Wuchshöhebis 350 cm
Blättergefiedert, 1 m bis 3 m lang
Stängelbehaart, weinrot gefleckt, hohl, an der Basis 2-10 cm dick
Blüteweiße, bis 50 cm breite Dolde
BlütezeitJuli bis September
Früchte Achänen (einsamige Schließfrüchte mit weißen Haaren als Flugorgane)
Besonderheitstirbt nach Samenreife ab
Giftigkeitstark giftig
Winterhärtewinterhart
Verwechslungsgefahrmit Wiesen-Bärenklau und Engelwurz (Angelica)
Quellen: Wikipedia.org, Riesen-Bärenklau und Gizbonn.de, Bärenklau Riesen- und Hamburg.de, Gdj-2008-herkulesstaude und Spektrum.de, Achaene
Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Ist Riesenbärenklau meldepflichtig?

Nein, es besteht keine Meldepflicht für Riesenbärenklau? Trotzdem bitten die meisten Kommunen in Deutschland und Österreich ihre Bürgerinnen und Bürger um Meldung, wenn sie den Standort einer Herkulesstaude entdeckt haben. Aufgrund der invasiven Ausbreitung dieser ornamentalen Staude häufen sich schmerzhafte Unfälle von Kindern, die mit Riesenbärenklau in Berührung kamen. Erwachsene werden ebenfalls immer häufigen Opfer der aggressiven Giftpflanze mit schwersten Verbrennungen nach einem Hautkontakt mit Blättern, Stängeln oder Blüten. Darum haben sich deutsche und österreichische Kommunen die Bekämpfung von Riesen-Bärenklau im öffentlichen Raum zur Aufgabe gemacht. Entweder steht ein Meldeportal zur Verfügung oder es wird auf der Homepage die Telefonnummer eines kompetenten Ansprechpartners angegeben.

Wiesen-Bärenklau: Wissenswerte Eigenschaften und Erkennungsmerkmale

Lange Zeit war der Wiesen-Bärenklau in Deutschland und Österreich in Vergessenheit geraten. Grund war die hemmungslose Verwendung von Pestiziden. Seit es immer mehr Naturschutzgebiete bei uns gibt, ist die heimische Staude wieder häufiger anzutreffen. Ein Hinweis auf die Harmlosigkeit von Wiesen-Bärenklau ist seine traditionelle Verwendung als Wildgemüse. Unter anderem sind die jungen Blätter eine wesentliche Zutat der osteuropäischen Suppen-Spezialität Borschtsch. Im folgenden Steckbrief erfahren Sie, an welchen Merkmalen ein Wiesen-Bärenklau zu erkennen ist:

Nahaufnahme einiger Blüten von Wiesen-Bärenklau mit einem Getreidefeld im Hintergrund
Wiesen-Bärenklau ist an der Form seiner Blüten zu erkennen.
PflanzenfamilieDoldenblütler (Apiaceae)
GattungBärenklau (Heracleum)
Name der ArtWiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
SynonymeGemeiner Bärenklau
VorkommenEuropa, in Wiesen, an Ufern, in Hochstaudenfluren, in Bergen bis 2500 m üNN
Wuchsartzweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze
Wuchsformaufrecht, ausladend
Wuchshöhe30 cm bis 150 cm
Blätterbehaart, gefiedert, Fiederabschnitte sind fiederspaltig und stumpf gesägt
BesonderheitDen Blattstiel umschließt an der Basis eine häutige Röhre als Knospenschutz (Ochrea), der bei der Bildung der Blätter durchbrochen wird.
Stängelkantig, borstig behaart, hohl,
Blütenweiße, flache Dolden
BlütezeitMai bis Oktober
Besonderheitunangenehmer Geruch
Giftigkeitjunge Pflanzen ungiftig und essbar, ältere Pflanzen schwach giftig, phototoxisch (Wiesen-Dermatitis)
Winterhärtewinterhart
Quellen: Wikipedia.org, Wiesen-Bärenklau und Gizbonn.de, Bärenklau, Wiesen- und Bionity.com, Ochrea

Wahrer Bärenklau ist kein echter Bärenklau

Aus dem Mittelmeerraum ist eine Pflanze in Mitteleuropa eingewandert mit dem Namen Wahrer Bärenklau. Es handelt sich um eine Staude aus der Familie der Akanthusgewächse mit dem botanischen Namen Acanthus mollis. Im deutschen Sprachgebrauch wird die Pflanze auch Weicher Bärenklau genannt. Mit der ebenfalls als Bärenklau bezeichneten Gattung Heracleum aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) ist Wahrer Bärenklau nicht verwandt.

In Memoriam Wayne Weber, GB non-native species secretariat, Sabine Lang, Hornbeam Arts bei Flickr. WikimediaImages bei Pixabay. Den Fotografinnen und Fotografen herzlichen Dank!

Das könnte Sie auch interessieren ...

Sind Chrysanthemen winterhart?
Überwintern

Sind Chrysanthemen winterhart?

Ja, Garten-Chrysanthemen und Herbst-Chrysanthemen sind winterhart. Die prächtigen Indicum-Hybriden erfreuen sich einer bedingten Winterhärte bis -17,8 Grad. Doch Vorsicht! Die Winterhärte einer Chrysantheme ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Damit die Staude im Topf draußen überwintern kann, sind wichtige Vorkehrungen… […]
Ist der Feigenbaum winterhart?
Überwintern

Ist der Feigenbaum winterhart?

Auf diese Frage muss die altbekannte Antwort herhalten: Das kommt darauf an. Ob ein Feigenbaum winterhart ist, hängt von den drei Faktoren Standort, Sorte und Art der Kultivierung ab. Dieser Ratgeber beleuchtet im Detail, unter welchen Voraussetzungen Feigenbäume winterhart… […]
Gibt es eine winterharte Palme?
Überwintern

Gibt es eine winterharte Palme?

Ja! Es gibt sogar ein Duzend winterharte Palmen, die in Deutschland und Österreich draußen überwintern können. Davon sind eine Handvoll Palmen winterhart zwischen -15 Grad und -20 Grad. Weil es noch ein weiter Weg ist bis zur vollkommenen Winterhärte… […]

Diese Webseite verwendet Cookies
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie Ihnen bereitgestellt haben oder die im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.

Datenschutz
Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.

Unbedingt notwendige Cookies
Unbedingt notwendige Cookies sollten jederzeit aktiviert sein, damit wir deine Einstellungen für die Cookie-Einstellungen speichern können.

Marketing & Statistik
Diese Website verwendet Google Analytics, um anonyme Informationen wie die Anzahl der Besucher der Website und die beliebtesten Seiten zu sammeln. Diesen Cookie aktiviert zu lassen, hilft uns, unsere Website zu verbessern.

Google Tag Manager
Dies ist ein Tag-Management-System. Über den Google Tag Manager können Tags zentral über eine Benutzeroberfläche eingebunden werden. Tags sind kleine Codeabschnitte, die Aktivitätenverfolgen können. Über den Google Tag Manager werden Scriptcodes anderer Tools eingebunden. Der Tag Manager ermöglicht es zu steuern, wann ein bestimmtes Tag ausgelöst wird.