Farbenprächtige, pflegeleichte Gladiolen bewerben sich um einen Platz im sommerlichen Garten. Als Klimawandel-angepassten Sommerblumen begeistern die subtropischen Knollenpflanzen mit einer langen Blütezeit. Als Schnittblumen zieren Schwertblumen in der Vase das Heim. Hobbygärtner lesen hier die besten Tipps für die Pflanzung und Pflege von Gladiolen im Beet und Kübel.
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Gladiolen Herkunft, Aussehen, Blütezeit
Gladiolen (Gladiolus) gehören zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Beheimatet sind die frostempfindlichen Sommerblumen in Südeuropa, Afrika bis Südafrika und im Nahen Osten. Wildarten, auch Siegwurze genannt, werden 50 cm bis 60 cm groß. Gut gepflegte Garten-Gladiolen-Sorten erreichen bis zu 150 cm Wuchshöhe. Gladiolen gedeihen mit schwertförmigen Blättern, worauf der Zweitname Schwertblume zurückzuführen ist. Der Blütenstand ist eine Ähre, dicht besetzt mit bis zu 28 kelchförmigen Blüten. Im Winter ziehen sich Gladiolen in ihre Knollen zurück und treiben im Frühling wieder aus. Blütezeit für die prächtigen Blüten ist von Juni bis September.
Quelle: Wikipedia.org, hier Gladiolen
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Richtiger Standort für Gladiolen
Gladiolen bevorzugen einen sonnigen, windgeschützten Standort. Ein Platz vor der Südmauer des Hauses oder ein florales Leben als Zaungucker behagt den Sommerblumen sehr.
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Optimaler Gartenboden
Gladiolen gedeihen am besten im normalen Gartenboden. Schwerer Lehm- und Tonboden wird vor der Pflanzung von Gladiolen-Knollen mit einigen Handvoll Sand verbessert. Wichtig zu beachten ist, dass Gladiolen nur alle 5 bis 6 Jahre am selben Standort gepflanzt werden sollten.
Bestes Substrat
Für Gladiolen im Kübel auf dem Balkon ist das optimale Substrat eine Mischung aus Kübelpflanzenerde, Lavagranulat und einer Handvoll lehmiger Garten-erde. Als Zuschlag zum Substrat hat schwere Gartenerde die Aufgabe, später den Kübel mit ausgewachsenen, schwergewichtigen Gladiolen zu stabilisieren.
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Beste Pflanzzeit für Gladiolen-Knollen
Die beste Pflanzzeit für Gladiolen im wintermilden Mikroklima von Beet und Balkon ist von Mitte April bis Mitte Mai. Im Zuge der Klimaerwärmung haben sich die Pflanzzeiten frostempfindlicher Sommerblumen um 10 bis 14 Tage nach vorne geschoben. In winterrauen Regionen pflanzen Sie Gladiolen ab Anfang Mai. Die Wartezeit auf den Beginn der Blütezeit beträgt 8 bis 12 Wochen.
Quelle: Kiepenkerl.de, hier Gladiolen und Blumenzwiebelversand.de, hier Gladiolenzwiebeln kaufen und Biogärtner.de, hier Gladiolen
Pflanztiefe und Pflanzabstand
Pflanzen Sie Gladiolen-Knollen 10 cm bis 15 cm tief in die aufgelockerte Gartenerde. Der richtige Pflanzabstand beträgt 15 cm. Im sommerüppigen Garten kommen die majestätischen Schwertblumen in Gruppen mit 5 bis 10 Exemplaren eindrucksvoll zur Geltung.
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Pflege-Tipps für Gladiolen
Gladiolen gießen
Gießen Sie Gladiolen in Abstimmung auf das Wachstum und die Blütezeit. In den ersten Wochen nach der Pflanzung gießen Sie sparsam. Je höher die Schwertblumen werden, desto höher ist der Gießbedarf. Während der Blütezeit ist es erforderlich, dass Sie Gladiolen täglich gießen, wenn der Himmel seine Schleusen verschlossen hält.
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Gladiolen düngen
Düngen Sie Gladiolen am Tag der Pflanzung mit organischem Dünger, wie Kompost oder Hornspänen (gibt’s günstig bei Amazon). Alternativ düngen Sie die Knollenblumen mit einem Kalium-reichen Flüssigdünger, wenn der Blütenstängel die Hälfte der erwarteten Wuchshöhe erreicht hat. Bis zum Beginn der Blütezeit setzen Sie die Nährstoffversorgung mit Flüssigdünger alle zwei Wochen fort.
Quelle: Kiepenkerl.de, hier Gladiolen
Gladiolen Schnittblumen-Schnitt
Wenn eine Gladiole die ersten beiden Blüten geöffnet hat, schneiden Sie den Blütenstängel über den unteren vier oder fünf Blättern ab. Damit bleibt die Möglichkeit erhalten, dass die Gladiolen-Knolle eine oder mehrere Tochterknollen für die spätere Vermehrung bilden kann.
Quelle: blumen.floristweb.de, hier Gladiolen sind ein Statement
Rückschnitt im Beet und Kübel
Wenn Sie an Gladiolen verwelkte Blüten vor der Samenbildung abschneiden, verfügen die Knollen über ausreichend Pflanzenenergie für die Bildung von Tochterknollen.
Am Ende der Blütezeit warten Sie ab, bis der Blütenstängel und die Blätter vergilbt sind. Erst dann schneiden Sie eine Gladiole bis Handbreit über dem Boden ab. Die Wartezeit lohnt sich. Während die oberirdischen Pflanzenteile einziehen, werden Nährstoffe in die Knolle verlagert als Energiereserve für die nächste Blütezeit.
Überwinterung von Gladiolen-Knollen
Nach dem Rückschnitt im Herbst graben Sie die frostempfindlichen Knollen aus. So überwintern Sie Gladiolen-Knollen richtig:
Jede Knolle mit einer Bürste säubern.
Die Knollen an einem luftigen, regengeschützten Platz antrocknen lassen.
Mutterknollen und Tochterknollen trennen.
Vergammelte, kranke Knollen wegwerfen, um eine Übertragung von pilzlichen Infektionen im Winterquartier zu verhindern.
Gladiolen-Knollen in Sand einschlagen, am besten in einer Holzkiste.
Einräumen an einen kühlen, frostfreien Lagerplatz für den Winter.
Während der Überwinterung die Gladiolen-Knollen regelmäßig kontrollieren. Mit Krankheiten oder Schädlingen befallene Exemplare aussortieren.
Erfolgreiche Gladiolen-Vermehrung
Gladiolen-Sorten eignen sich am besten für die vegetative Vermehrung. Das geschieht nach der Überwinterung, indem Sie alte Knollen und junge Knollen trennen. Brutknöllchen, die zu klein für die Auspflanzung sind, können Sie in einer Saatschale mit Anzuchterde weitertreiben, damit sie nach drei Jahren im Beet erblühen.
Quelle: Kiepenkerl.de, hier Gladiolen
Krankheiten an Gladiolen
Wie alle Knollen- und Zwiebelblumen, sind Gladiolen anfällig für die Knollenfäule (Fusarium) und die Stängelfäule (Sclerotina). Befallene Pflanzen sind rettungslos verloren und sollten zeitnah aus dem Beet entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.
Schädlinge an Gladiolen
Gladiolen können von Thripsen befallen werden. Die Schädlinge sind auch als Fransenflügler, Gewitterfliegen und Blasenfüsser bekannt. Zu erkennen ist der Befall an silbrigen Bläschen auf den Blattoberseiten und schwarzen Kot-flecken auf den Unterseiten. Am Ende vergilben die Blätter.
Bild von (c) Roswitha Hauck auf Flickr
Zu bekämpfen sind die Schädlinge mit einer speziellen Schmierseifenlösung (100 – 300 g Schmierseife, 1/2 l Brennspiritus, 1 Essl. Kalk, 1 Essl. Salz, 10 l Wasser) oder Spruzid Schädlings-frei nach Anleitung des Herstellers.
Quelle: Biogärtner.de, Gladiolen und Biogärtner.de, hier Thripse-Fransenflügler
Klimawandel-angepasste Gladiolensorten
Verschiedene Studien haben die Auswirkungen des Klimawandels auf Gladiolen untersucht. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass die steigenden Temperaturen und der sommerliche Wassermangel die Größe und Anzahl der Blüten von Gladiolen-Hybriden in Deutschland beeinträchtigen werden.
Diese betrüblichen Aussichten bedeuten nicht, dass Hobbygärtner auf Gladiolen im Garten verzichten müssen. Gladiolenzüchter arbeiten fieberhaft an der Züchtung neuer, klimawandel-angepasster Gladiolen-Sorten. Die Zukunft gehört folgenden Gladiolen-Arten, die sich speziell für den trockenen Standort eignen:
Gemeine Siegwurz (Gladiolus communis): winterhart, lilafarbene Blüten von Mai bis Juli, 70 cm Wuchshöhe, blüht auch im lichten Schatten.
Byzantinische Siegwurz (Gladiolus communis ssp. byzantinus), winterhart mit Winterschutz, karminrote Blüten ab Juni, 70 cm Wuchshöhe.
Illyrische Siegwurz (Gladiolus illyricus), winterhart, dunkelrosa Blüten von Juni bis Juli, Wuchshöhe 25 cm bis 50 cm; infolge schrumpfender Lebensräume vom Aussterben bedroht.
Wiesensiegwurz (Gladiolus imbricatus), winterhart, rosa Blüten von Juni bis Juli, Wuchshöhe 20 cm bis 50 cm, kommt auch in Deutschland vor.
Alle diese Arten stammen hauptsächlich aus dem Mittelmeerraum, wo sie in Wiesen, Strauchheiden, Felsfluren und trockenen Wäldern gedeihen. Gladiolus imbricatus ist beheimatet auf den trockenen bis feuchten Wiesen im östlichen Mitteleuropa und in Vorderasien.
Quelle: Wikipedia.org, hier Gewöhnliche Siegwurz und Wikipedia.org, hier Illyrische Siegwurz und gaissmayer.de, hier Byzantinische Siegwurz
Zitat: „Der Klimawandel wird sich auch auf Gladiolen auswirken. Die steigenden Temperaturen werden dazu führen, dass die Pflanzen früher blühen und früher absterben. Außerdem wird es wahrscheinlich zu häufigeren und heftigeren Regenfällen kommen, die die Pflanzen schädigen können“. (Dr. Klaus Körber, Botaniker an der Universität Hohenheim in Deutschland)
Fazit
Hobbygärtner haben sonnige, windgeschützte Standorte in ihrem Garten für prächtige Gladiolen reserviert. Ab April werden Gladiolen-Knollen 10 cm bis 15 cm tief eingepflanzt, um 8 bis 12 Wochen später zu erblühen. Regelmäßiges Gießen, Düngen mit Kompost und Ausputzen verwelkter Blüten sind die wichtigsten Pflegemaßnahmen. Im Herbst gräbt man die frostempfindlichen Knollen aus, um sie kühl und frostfrei zu überwintern. Wären da nicht Krankheiten, wie Knollen- und Stängelfäule oder Schädlinge, wie Thripse, könnte man Gladiolen als besonders pflegeleicht bezeichnen.
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