Gartenpraxis

Rindenmulch im Garten: Die besten Tipps

14. April 2024
Rindenmulch hat im Garten viele Verwendungsmöglichkeiten
Rindenmulch hat im Garten viele Verwendungsmöglichkeiten

Rindenmulch ist das Ass im Ärmel des Gärtners für die kreative und pflegeleichte Gartengestaltung. Wofür genau kann man das natürliche Material im Garten verwenden? Was ist der Unterschied zwischen Rindenmulch und Holzhäcksel? Wie mulche ich richtig? Lesen Sie hier die Antworten, gespickt mit den besten Tipps für Rindenmulch im Garten.

Das Beitragsbild ist von merseburger – CC BY 2.0

Holzhackschnitzel Rindenmulch – Was ist der Unterschied?

Rindenmulch besteht aus abgeschälter Rinde einheimischer Fichten, Kiefern oder nordamerikanischer, hier angebauter Douglasien. Hochwertigere Produkte bestehen aus der Rinde edler Pinien-, Ahorn- oder Mahagonibäume. In Rindenmulch sind Gerbstoffe enthalten. Dank dieser Inhaltsstoffe wirkt Rindenmulch keimhemmend auf Samen und kann Unkraut effektiv unterdrücken. Im Verlauf ihrer Zersetzung geben die Rindenstücke wertvolle Nährstoffe ab und verbessern die Gartenerde.

Im Unterschied dazu beschränkt sich die Funktion von Holzhäckseln auf eine dekorative Abdeckung der Erde. In Holzhäckseln sind keine Gerbstoffe enthalten. Unkrautsamen können munter keimen. Eine Unterdrückung von Unkraut ist mit Holzhäckseln nicht möglich. Außerdem zersetzen sich Holzhäcksel im Schneckentempo, sodass kaum Nährstoffe an den Boden abgegeben werden. Im Unterschied zu Rindenmulch kann man Holzhäcksel färben. Diesen Vorteil nutzen kreative Hobbygärtner für eine fantasievolle, farbenfrohe Gartengestaltung.

Wofür kann man Rindenmulch im Garten verwenden?

Rindenmulch sorgt im Garten ein gepflegtes Erscheinungsbild und erfüllt diese Funktionen:

1. Unkrautbekämpfung: Rindenmulch kann Unkraut effektiv unterdrücken dank seiner keimhemmenden Gerbstoffe und weil er Licht und Wasser vom Boden fernhält.

2. Feuchtigkeitsregulierung: Rindenmulch hält den Boden länger feucht. Das ist hilfreich während sommerlicher Trockenperioden.

3. Bodenverbesserung: Rindenmulch zersetzt sich im Laufe der Zeit zu Humus und fügt dem Boden Nährstoffe hinzu.

4. Temperaturschutz: Rindenmulch hält den Boden im Winter wärmer und im Sommer kühler. Mit dieser Funktion schützt Rindenmulch die Pflanzen vor extremen Temperaturen.

5. Schädlingsbekämpfung: Rindenmulch im Garten ist eine effektive Wanderschranke für Nacktschnecken.

6. Fallschutz: Unter Klettergerüsten kann ein Bodenbelag aus Rindenmulch die Aufprallenergie von Kindern teilweise absorbieren.

Frau pflanzt Gemüse im Beet zwischen Rindenmulch
Gemüse sollte man nicht in frischen Rindenmulch pflanzen

Bild von JeffreyW – CC BY 2.0

Wann sollte man Rindenmulch im Garten nicht verwenden?

Im Gemüsebeet ist die Verwendung problematisch, weil frischer Rindenmulch den pH-Wert des Boden absenkt, was einige Gemüsepflanzen nicht vertragen. Auf ungenügend drainiertem Gartenboden kann Rindenmulch zu Staunässe führen. Unter neu gepflanzten Blumen und Stauden kann Rindenmulch das Wachstum hemmen, weil er dem Boden anfangs Stickstoff entzieht.

Wie mulche ich mit Rindenmulch richtig?

So verwenden Sie Rindenmulch im Garten richtig in 3 Schritten:

Den Boden vorbereiten: Entfernen Sie das Unkraut und lockern dabei den Boden bis zu einer Tiefe von 5 cm bis 10 cm.

Organischen Dünger ausbringen: Streuen Sie Hornspäne (100-200 g/m²; gibt’s günstig bei Amazon) oder Kompost (3 l/m²) aus, um den anfänglichen Stickstoffentzug durch Rindenmulch auszugleichen. Alternativ können Sie den Rindenmulch vor dem Verteilen mit einem organischen Dünger vermischen.

Auftragen der Mulchschicht: Tragen Sie eine 5 cm bis 10 cm dicke Schicht Rindenmulch auf. Wichtig zu beachten ist, dass der Mulch nicht den Stamm von Bäumen und die Bodentriebe von Sträuchern berührt.

Zukünftig ist es sinnvoll, jedes Jahr die Mulchdecke mit frischem Rindenmulch aufzufüllen.

Woran ist guter Rindenmulch zu erkennen?

Rindenmulch in bester Qualität erkennen Sie an einer Körnung von mindestens 16 bis 25 mm. Kleinere Rindenstücke zersetzen sich innerhalb kurzer Zeit zu Humus und verlieren ihre Unkraut-hemmende Wirkung fast vollständig. Frische ist das zweite, wichtige Qualitätskriterium. Duftet Rindenmulch nach frischem Waldboden, treffen Sie die richtige Kaufentscheidung. Erdiger Geruch verrät hingegen altes Material, das sich bereits im Zersetzungsprozess befindet.

Fazit

Mit Rindenmulch steht Hobbygärtnern bei der Gartenarbeit ein natürliches und nützliches Hilfsmittel zur Verfügung. Gleich mehrere Aufgaben übernimmt Rindenmulch: Unkrautunterdrückung, Feuchtigkeitsregulierung, Bodenverbesserung, Temperaturschutz, Schädlingsbekämpfung und Fallschutz unter Klettergerüsten. Bevor die 5 cm bis 10 cm dicke Schicht aus Rindenmulch aufgetragen wird, sollte man einen organischen Dünger ausstreuen. Anfangs wird dem Boden Stickstoff entzogen. Erst bei seiner Zersetzung reichert Rindenmulch den Gartenboden mit Nährstoffen an. Nicht zu vergessen ist, dass eine Fläche mit Rindenmulch ein gepflegtes Erscheinungsbild präsentiert.

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