Im Frühling bleiben Bergwanderer vor seinem goldenen Blütenregen staunend stehen. Von Mai bis Juni zieht der Alpen-Goldregen (Laburnum alpinum) mit bis zu 30 cm langen goldgelben Blütentrauben alle Blicke auf sich. Ursprünglich beheimatet in den Gebirgsregionen Mitteleuropas schmückt der imposante Zierstrauch oder Kleinbaum auch Gärten und Staudenbeete nördlich der Alpen. Doch Vorsicht: Seine Pflege erfordert besondere Aufmerksamkeit, denn der Alpen-Goldregen ist hoch giftig. In dieser Anleitung erfahren Sie alles Wissenswerte über den Alpen-Goldregen im Garten.

Alpen Goldregen Steckbrief


Alpen-Goldregen ist sehr giftig
Der Alpen-Goldregen ist in allen seinen Teilen stark giftig. Betroffen sind vor allem die Samen in den bohnenförmigen Hülsen. Auch die Blätter, Blüten, Wurzeln und Rinde enthalten das gefährliche Toxin Cytisin. Der Giftstoff gehört zu den Alkaloiden und hat schon in kleinen Mengen fatale Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem.
Symptome einer Vergiftung mit Goldregen
- Übelkeit und Erbrechen
- Magen- und Darmbeschwerden
- Herzrasen und Atembeschwerden
- Krämpfe und Kreislaufkollaps
- In schweren Fällen kommt es zu Bewusstlosigkeit und Atemstillstand.
Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Goldregen
- Standortwahl: Verzichten Sie auf die Pflanzung von Alpen-Goldregen in Gärten, in denen sich kleine Kinder oder Haustiere aufhalten.
- Samenhülsen entfernen: Schneiden Sie die verwelkten Blütentrauben zeitnah ab, damit sich keine Früchte mit den giftigen Samen bilden.
- Handschuhe tragen: Bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten ziehen Sie Handschuhe mit Stulpen an, um einen Kontakt mit den Giftstoffen zu vermeiden.
- Schnittgut in den Biomüll: Werfen Sie das Schnittgut von Alpen-Goldregen nicht auf den Kompost, sondern entsorgen es im Hausmüll oder in der Biotonne.

Bild von Apollonio Tottoli – CC BY-NC-ND 2.0

Alpen-Goldregen im Garten: Standort und Boden
Der Alpen-Goldregen bevorzugt einen sonnigen Standort. Je mehr Sonnenstunden er genießen kann, desto üppiger entfaltet sich seine Blütenpracht. Im Halbschatten fällt die Blüte etwas geringer aus. Ideal ist ein durchlässiger, mäßig trockener, kalkhaltiger Boden. Eine gut drainierte Gartenerde ist das Erfolgsgeheimnis für ein gesundes Wachstum, denn Staunässe verträgt der alpine Goldregen überhaupt nicht.

Alpen-Goldregen Pflanzzeit
Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr (März bis Mai), damit der Großstrauch oder kleine Baum bis zum Winter anwachsen kann. Im Grunde genommen können Sie den Alpen-Goldregen jederzeit einpflanzen, sofern der Boden nicht gefroren ist.

Alpen-Goldregen richtig pflanzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Wurzelballen tränken: Stellen Sie den Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
- Bodenvorbereitung: Heben Sie ein Pflanzloch aus mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens. Mischen Sie den Aushub mit Kompost und Hornspänen als Startdüngung. Die Zugabe von Sand verbessert die Durchlässigkeit und beugt Staunässe vor. Den Boden bedecken Sie mit Splitt oder Kies als Drainage.
- Einsetzen: Stellen Sie den Alpen-Goldregen in die Mitte der Pflanzgrube. Bemessen Sie die Pflanztiefe so, dass der Wurzelballen bündig mit dem Gartenboden abschließt.
- Auffüllen: Füllen Sie das Pflanzloch mit dem angereicherten Aushub auf und treten die Erde leicht an, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.
- Angießen und mulchen: Gießen Sie den frisch gepflanzten Goldregen durchdringend. Eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Komposterde hält den Boden länger feucht und unterdrückt das Unkraut.

Grüner-Daumen-Tipp: Als Flachwurzler ist der Alpen-Goldregen im ersten Jahr anfällig für Windwurf. Damit der Baum bei Sturm nicht umkippt, schlagen Sie einen Stützpfahl in den Boden. Verbinden Sie den Stamm oder Mitteltrieb mit einer Kokosschnur in 8-er-Schlaufen.

Alpen-Goldregen pflegen – Die besten Tipps

Gießen: In den ersten beiden Jahren benötigt der Alpen-Goldregen regelmäßige Wassergaben. Besonders bei Trockenheit und Hitze prüfen Sie regelmäßig durch Daumenprobe den Gießbedarf. Fühlt sich die Erde bis in 3 cm Tiefe trocken an, gießen Sie durchdringend, aber vermeiden Sie Staunässe. Ältere Bäume und Großsträucher tolerieren Trockenheit auch über einen längeren Zeitraum.






Düngung: Eine Düngung im Frühjahr mit einem Volldünger oder Kompost ist ausreichend. Übermäßige Stickstoffdüngung kann zu verminderter Blüte führen.






Schnitt: Der Alpen-Goldregen ist schnittempfindlich, denn Schnittwunden heilen nur schlecht. Ohnehin benötigt er keinen Rückschnitt, denn das elegante, trichterförmige Wuchsbild entsteht von allein. Damit sich die giftigen Hülsenfrüchte nicht bilden, entfernen Sie rechtzeitig die verwelkten Blütentrauben. Ein gelegentlicher Auslichtungsschnitt im Frühjahr sorgt für ein dichtbuschiges Wachstum. Dabei schneiden Sie abgestorbene, beschädigte und ungünstig stehende Triebe ab.






Überwintern: Wie alle Alpenpflanzen ist auch der Alpen-Goldregen vollkommen winterhart. Trotzdem ist ein Winterschutz sinnvoll, der den Stamm vor Frostrissen bewahrt. Damit die Baumrinde nicht aufplatzt, umwickeln Sie den Stamm mit Schilfrohrmatten oder Jutebändern zum Schutz vor praller Wintersonne.






Schädlinge und Krankheiten: Mit seinem hohen Giftgehalt schützt sich der Alpen-Goldregen erfolgreich gegen die meisten Krankheiten und Schädlinge. Für Probleme sorgen gelegentlich Pilzkrankheiten. Bei schönem Sommerwetter tritt Echter Mehltau auf. Nass-kaltes Wetter nutzt Falscher Mehltau für einen Befall. Beide Mehltau-Krankheiten können Sie mit Hausmitteln bekämpfen. Die im Garten allgegenwärtigen Blattläuse verschonen den Alpen-Goldregen nicht. Ein kräftiger Wasserstrahl beendet die Invasion.




Alpen-Goldregen im Garten verwenden – Tipps & Ideen
Der Alpen-Goldregen ist der ideale Hausbaum in Einzelstellung für den Vorgarten. Nach dem Vorbild englischer Gärten entsteht ein atemberaubendes Blütenschauspiel, wenn Sie den alpinen Goldregen als Laubengang verwenden. Im farbenfrohen Frühlingsgarten kontrastieren die blauen Blüten des Flieders (Syringa) und des Japanischen Blauregens (Wisteria floribunda) wunderbar mit den goldgelben Blütentrauben, dekorativ untermalt vom blauen Leberblümchen (Hepatica nobilis) als Unterpflanzung. Mit duftenden, gelben Blüten setzt der Alpen-Mohn (Papaver alpinum) als Bodendecker am Goldregen-Standort die Blütezeit von Mai bis September fort. Auch als bienenfreundliche Sichtschutzhecke können Sie den Alpen-Goldregen verwenden, am besten vergesellschaftet mit der weißblühenden Traubenkirsche (Prunus padus) und dem Holunder (Sambucus nigra).
Alpen-Goldregen vermehren
Die Ursprungsart Laburnum alpinum können Sie durch Aussaat vermehren. Am besten geeignet ist die Direktsaat ins Beet, weil die Samen zu den Kühlkeimern gehören und auf diesem Weg einen natürlichen Kältereiz erleben. Die sortenreine Vermehrung gelingt mit Stecklingen. Schneiden Sie im Frühling 10-15 cm lange, nicht blühende Triebspitzen ab. Bis auf ein wechselständiges Blattpaar am oberen Ende entfernen Sie das Laub. In einem Topf setzen Sie jeweils 2 Stecklinge zu 2/3 ihrer Länge in Anzuchterde, gießen an und stülpen eine Plastiktüte darüber. Am warmen, halbschattigen Standort halten Sie die Erde leicht feucht und lüften die Abdeckung täglich. Ein frischer Austrieb am Steckling signalisiert, dass die Bewurzelung erfolgreich verläuft und die Abdeckung entfernt werden kann.


Häufig gestellte Fragen
Ist der Alpen-Goldregen bienenfreundlich?
Ja, der Alpen-Goldregen ist eine wertvolle Bienenweide. Insgesamt 59 Wildbienen Arten fliegen die goldgelben Blüten regelmäßig an. Davon haben sich 20, teils sehr seltene und stark gefährdete Wildbienen Arten spezialisiert, wie die Felsheiden-Mauerbiene (Osmia inermis) und die Berg-Wollbiene (Anthidium montanum).
Welche Sorten des Alpen-Goldregens gibt es?
Eine beliebte Sorte ist der Alpen-Goldregen ‚Pendulum‘ mit bogig überhängenden Zweigen und einer gartentauglichen Höhe von 200-400 cm. Perfekt geeignet für den kleinen Garten ist der Säulen-Goldregen Laburnum alpinum ‚Columnare‘, der bei einer Wuchshöhe von 300-400 cm eine schlanke Breite von 80-100 cm erreicht.
Kann man den Alpen-Goldregen im Topf halten?
Ja, der Alpen-Goldregen eignet sich für die Topfkultur. Wichtigste Voraussetzung ist eine regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung im Sommer. Außerdem sollte die Topfgröße auf die Wuchshöhe angepasst werden. Darum wird ein Laburnum alpinum alle 2 bis 3 Jahre umgetopft in einen neuen, doppelt so großen Kübel.
Wann ist die beste Pflanzzeit für einen Alpen-Goldregen im Garten?
Wie alle Pflanzen, die Sie als Topfware kaufen, können Sie den Alpen-Goldregen das ganze Jahr über im Garten pflanzen. Je später Sie im Jahr pflanzen, desto wichtiger ist eine regelmäßige Wasserversorgung während der warmen Jahreszeit. Grundsätzlich ist es immer besser, möglichst früh im Jahr zu pflanzen, damit der Alpen-Goldregen bis zum Winter eine ausreichend große Wurzelmasse bilden kann.
Mein Alpen-Goldregen ist eintriebig und 1,50 m hoch. Kann ich ihn schneiden, damit er verzweigt?
Wenn ein eintriebiger Alpen-Goldregen im unteren Bereich verzweigen soll, schneiden Sie die Pflanze Ende März oder Anfang April um die Hälfte zurück. Unterhalb der Schnittstelle entsteht ein Saftstau, der die dort befindlichen Knospen zum Austrieb anregt. Zusätzlich sollten Sie den Alpen-Goldregen nach dem Schnitt düngen.
Quellen: Wikipedia.org, Alpen-Goldregen und Baumschule-Horstmann.de, Gattung Goldregen und Pflanzmich.de, Alpen-Goldregen und Mein-schoener-Garten.de, Goldregen
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