Alpenblumen

Alpen-Goldregen Pflege – Alpenflair im Garten

26. September 2025
Der Alpen-Goldregen ist ein üppiger Frühlingsblüher für den Garten.
Der Alpen-Goldregen ist ein üppiger Frühlingsblüher für den Garten.

Im Frühling bleiben Bergwanderer vor seinem goldenen Blütenregen staunend stehen. Von Mai bis Juni zieht der Alpen-Goldregen (Laburnum alpinum) mit bis zu 30 cm langen goldgelben Blütentrauben alle Blicke auf sich. Ursprünglich beheimatet in den Gebirgsregionen Mitteleuropas schmückt der imposante Zierstrauch oder Kleinbaum auch Gärten und Staudenbeete nördlich der Alpen. Doch Vorsicht: Seine Pflege erfordert besondere Aufmerksamkeit, denn der Alpen-Goldregen ist hoch giftig. In dieser Anleitung erfahren Sie alles Wissenswerte über den Alpen-Goldregen im Garten.

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Alpen Goldregen Steckbrief

Botanischer NameLaburnum alpinum
FamilieHülsenfrüchtler (Fabaceae)
HerkunftAlpen, europäische Gebirgsregionen
Wuchsartsommergrüner Großstrauch o. Kleinbaum
WurzelnFlachwurzler
Höhe4 m bis 5 m, selten bis 8 m
BlütezeitMai bis Juni
Blütehängende, bis 30 cm lange Trauben mit goldgelben, duftenden Blüten
Frucht6-8 cm lange, bohnenförmige Hülsen
Standortsonnig bis halbschattig
Bodendurchlässig, sandig-lehmig, kalkhaltig
Giftigkeitstark giftig
Winterhärtewinterhart
Ökologiebienenfreundlich
VerwendungSolitär, Vorgarten, Bienenweide, Alpinum, Steingarten
Blick auf einen überreich blühenden Laburnum alpinum mit hängenden, goldgelben Blütentrauben
Seiner malerischen Blütenpracht ist nicht anzusehen, dass der Alpen-Goldregen stark giftig ist.
Erhobener Finger auf rotem Grund als Symbol für Vorsicht, Achtung, Obacht, gefährlich.

Alpen-Goldregen ist sehr giftig

Der Alpen-Goldregen ist in allen seinen Teilen stark giftig. Betroffen sind vor allem die Samen in den bohnenförmigen Hülsen. Auch die Blätter, Blüten, Wurzeln und Rinde enthalten das gefährliche Toxin Cytisin. Der Giftstoff gehört zu den Alkaloiden und hat schon in kleinen Mengen fatale Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem.

Symptome einer Vergiftung mit Goldregen

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Herzrasen und Atembeschwerden
  • Krämpfe und Kreislaufkollaps
  • In schweren Fällen kommt es zu Bewusstlosigkeit und Atemstillstand.

Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Goldregen

  • Standortwahl: Verzichten Sie auf die Pflanzung von Alpen-Goldregen in Gärten, in denen sich kleine Kinder oder Haustiere aufhalten.
  • Samenhülsen entfernen: Schneiden Sie die verwelkten Blütentrauben zeitnah ab, damit sich keine Früchte mit den giftigen Samen bilden.
  • Handschuhe tragen: Bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten ziehen Sie Handschuhe mit Stulpen an, um einen Kontakt mit den Giftstoffen zu vermeiden.
  • Schnittgut in den Biomüll: Werfen Sie das Schnittgut von Alpen-Goldregen nicht auf den Kompost, sondern entsorgen es im Hausmüll oder in der Biotonne.
Hoch oben in den Bergen steht ein blühender Laburnum alpinum
Der Alpen-Goldregen ist in den Bergen zuhause.

Bild von Apollonio TottoliCC BY-NC-ND 2.0

Sonne als Symbol für einen sonnigen Standort im Garten

Alpen-Goldregen im Garten: Standort und Boden

Der Alpen-Goldregen bevorzugt einen sonnigen Standort. Je mehr Sonnenstunden er genießen kann, desto üppiger entfaltet sich seine Blütenpracht. Im Halbschatten fällt die Blüte etwas geringer aus. Ideal ist ein durchlässiger, mäßig trockener, kalkhaltiger Boden. Eine gut drainierte Gartenerde ist das Erfolgsgeheimnis für ein gesundes Wachstum, denn Staunässe verträgt der alpine Goldregen überhaupt nicht.

Kalender Vektor

Alpen-Goldregen Pflanzzeit

Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr (März bis Mai), damit der Großstrauch oder kleine Baum bis zum Winter anwachsen kann. Im Grunde genommen können Sie den Alpen-Goldregen jederzeit einpflanzen, sofern der Boden nicht gefroren ist.

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Alpen-Goldregen richtig pflanzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Wurzelballen tränken: Stellen Sie den Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
  2. Bodenvorbereitung: Heben Sie ein Pflanzloch aus mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens. Mischen Sie den Aushub mit Kompost und Hornspänen als Startdüngung. Die Zugabe von Sand verbessert die Durchlässigkeit und beugt Staunässe vor. Den Boden bedecken Sie mit Splitt oder Kies als Drainage.
  3. Einsetzen: Stellen Sie den Alpen-Goldregen in die Mitte der Pflanzgrube. Bemessen Sie die Pflanztiefe so, dass der Wurzelballen bündig mit dem Gartenboden abschließt.
  4. Auffüllen: Füllen Sie das Pflanzloch mit dem angereicherten Aushub auf und treten die Erde leicht an, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.
  5. Angießen und mulchen: Gießen Sie den frisch gepflanzten Goldregen durchdringend. Eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Komposterde hält den Boden länger feucht und unterdrückt das Unkraut.
Grüner Daumen Logo Blog von Gudrun Theissen

Grüner-Daumen-Tipp: Als Flachwurzler ist der Alpen-Goldregen im ersten Jahr anfällig für Windwurf. Damit der Baum bei Sturm nicht umkippt, schlagen Sie einen Stützpfahl in den Boden. Verbinden Sie den Stamm oder Mitteltrieb mit einer Kokosschnur in 8-er-Schlaufen.

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Alpen-Goldregen pflegen – Die besten Tipps

Grüner Punkt als Aufzählungszeichen

Gießen: In den ersten beiden Jahren benötigt der Alpen-Goldregen regelmäßige Wassergaben. Besonders bei Trockenheit und Hitze prüfen Sie regelmäßig durch Daumenprobe den Gießbedarf. Fühlt sich die Erde bis in 3 cm Tiefe trocken an, gießen Sie durchdringend, aber vermeiden Sie Staunässe. Ältere Bäume und Großsträucher tolerieren Trockenheit auch über einen längeren Zeitraum.

Grüner Punkt als Aufzählungszeichen

Düngung: Eine Düngung im Frühjahr mit einem Volldünger oder Kompost ist ausreichend. Übermäßige Stickstoffdüngung kann zu verminderter Blüte führen.

Grüner Punkt als Aufzählungszeichen

Schnitt: Der Alpen-Goldregen ist schnittempfindlich, denn Schnittwunden heilen nur schlecht. Ohnehin benötigt er keinen Rückschnitt, denn das elegante, trichterförmige Wuchsbild entsteht von allein. Damit sich die giftigen Hülsenfrüchte nicht bilden, entfernen Sie rechtzeitig die verwelkten Blütentrauben. Ein gelegentlicher Auslichtungsschnitt im Frühjahr sorgt für ein dichtbuschiges Wachstum. Dabei schneiden Sie abgestorbene, beschädigte und ungünstig stehende Triebe ab.

Grüner Punkt als Aufzählungszeichen

Überwintern: Wie alle Alpenpflanzen ist auch der Alpen-Goldregen vollkommen winterhart. Trotzdem ist ein Winterschutz sinnvoll, der den Stamm vor Frostrissen bewahrt. Damit die Baumrinde nicht aufplatzt, umwickeln Sie den Stamm mit Schilfrohrmatten oder Jutebändern zum Schutz vor praller Wintersonne.

Grüner Punkt als Aufzählungszeichen

Schädlinge und Krankheiten: Mit seinem hohen Giftgehalt schützt sich der Alpen-Goldregen erfolgreich gegen die meisten Krankheiten und Schädlinge. Für Probleme sorgen gelegentlich Pilzkrankheiten. Bei schönem Sommerwetter tritt Echter Mehltau auf. Nass-kaltes Wetter nutzt Falscher Mehltau für einen Befall. Beide Mehltau-Krankheiten können Sie mit Hausmitteln bekämpfen. Die im Garten allgegenwärtigen Blattläuse verschonen den Alpen-Goldregen nicht. Ein kräftiger Wasserstrahl beendet die Invasion.

Blick in einen Laubgang aus blühenden Alpen-Goldregen
Mit dem Alpen-Goldregen kann man einen märchenhaft schönen Laubengang gestalten.
Vektor Gedankenwolken mit Glühbirne als Symbol für Ideen, Tipp, Inspiration

Alpen-Goldregen im Garten verwenden – Tipps & Ideen

Der Alpen-Goldregen ist der ideale Hausbaum in Einzelstellung für den Vorgarten. Nach dem Vorbild englischer Gärten entsteht ein atemberaubendes Blütenschauspiel, wenn Sie den alpinen Goldregen als Laubengang verwenden. Im farbenfrohen Frühlingsgarten kontrastieren die blauen Blüten des Flieders (Syringa) und des Japanischen Blauregens (Wisteria floribunda) wunderbar mit den goldgelben Blütentrauben, dekorativ untermalt vom blauen Leberblümchen (Hepatica nobilis) als Unterpflanzung. Mit duftenden, gelben Blüten setzt der Alpen-Mohn (Papaver alpinum) als Bodendecker am Goldregen-Standort die Blütezeit von Mai bis September fort. Auch als bienenfreundliche Sichtschutzhecke können Sie den Alpen-Goldregen verwenden, am besten vergesellschaftet mit der weißblühenden Traubenkirsche (Prunus padus) und dem Holunder (Sambucus nigra).

Alpen-Goldregen vermehren

Die Ursprungsart Laburnum alpinum können Sie durch Aussaat vermehren. Am besten geeignet ist die Direktsaat ins Beet, weil die Samen zu den Kühlkeimern gehören und auf diesem Weg einen natürlichen Kältereiz erleben. Die sortenreine Vermehrung gelingt mit Stecklingen. Schneiden Sie im Frühling 10-15 cm lange, nicht blühende Triebspitzen ab. Bis auf ein wechselständiges Blattpaar am oberen Ende entfernen Sie das Laub. In einem Topf setzen Sie jeweils 2 Stecklinge zu 2/3 ihrer Länge in Anzuchterde, gießen an und stülpen eine Plastiktüte darüber. Am warmen, halbschattigen Standort halten Sie die Erde leicht feucht und lüften die Abdeckung täglich. Ein frischer Austrieb am Steckling signalisiert, dass die Bewurzelung erfolgreich verläuft und die Abdeckung entfernt werden kann.

Fragezeichen in Grün visualisieren eine Fragestellung

Häufig gestellte Fragen

Ist der Alpen-Goldregen bienenfreundlich?

Ja, der Alpen-Goldregen ist eine wertvolle Bienenweide. Insgesamt 59 Wildbienen Arten fliegen die goldgelben Blüten regelmäßig an. Davon haben sich 20, teils sehr seltene und stark gefährdete Wildbienen Arten spezialisiert, wie die Felsheiden-Mauerbiene (Osmia inermis) und die Berg-Wollbiene (Anthidium montanum).

Welche Sorten des Alpen-Goldregens gibt es?

Eine beliebte Sorte ist der Alpen-Goldregen ‚Pendulum‘ mit bogig überhängenden Zweigen und einer gartentauglichen Höhe von 200-400 cm. Perfekt geeignet für den kleinen Garten ist der Säulen-Goldregen Laburnum alpinum ‚Columnare‘, der bei einer Wuchshöhe von 300-400 cm eine schlanke Breite von 80-100 cm erreicht.

Kann man den Alpen-Goldregen im Topf halten?

Ja, der Alpen-Goldregen eignet sich für die Topfkultur. Wichtigste Voraussetzung ist eine regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung im Sommer. Außerdem sollte die Topfgröße auf die Wuchshöhe angepasst werden. Darum wird ein Laburnum alpinum alle 2 bis 3 Jahre umgetopft in einen neuen, doppelt so großen Kübel.

Wann ist die beste Pflanzzeit für einen Alpen-Goldregen im Garten?

Wie alle Pflanzen, die Sie als Topfware kaufen, können Sie den Alpen-Goldregen das ganze Jahr über im Garten pflanzen. Je später Sie im Jahr pflanzen, desto wichtiger ist eine regelmäßige Wasserversorgung während der warmen Jahreszeit. Grundsätzlich ist es immer besser, möglichst früh im Jahr zu pflanzen, damit der Alpen-Goldregen bis zum Winter eine ausreichend große Wurzelmasse bilden kann.

Mein Alpen-Goldregen ist eintriebig und 1,50 m hoch. Kann ich ihn schneiden, damit er verzweigt?

Wenn ein eintriebiger Alpen-Goldregen im unteren Bereich verzweigen soll, schneiden Sie die Pflanze Ende März oder Anfang April um die Hälfte zurück. Unterhalb der Schnittstelle entsteht ein Saftstau, der die dort befindlichen Knospen zum Austrieb anregt. Zusätzlich sollten Sie den Alpen-Goldregen nach dem Schnitt düngen.

Quellen: Wikipedia.org, Alpen-Goldregen und Baumschule-Horstmann.de, Gattung Goldregen und Pflanzmich.de, Alpen-Goldregen und Mein-schoener-Garten.de, Goldregen

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