In den Alpen prägt Hornklee (Lotus) mit leuchtend gelben Blütenpolstern das Landschaftsbild bis weit über die Baumgrenze hinaus. Auf Almwiesen, Felsschutt und alpinen Grasmatten ist die zierliche Alpenblume für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge ein umschwärmtes Anflugziel. Hobbygärtner wissen den Hülsenfrüchtler zu schätzen als alpines Juwel für Steingärten, Trockenmauern und andere karge Lagen. Wie einfach Sie Hornklee anbauen, erfahren Sie in diesem Ratgeber mit Tipps zu Blütezeit, Standort, Aussaat und Pflege.
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Hornklee anbauen – Anleitung als Audio-Zusammenfassung
Hornklee Bilder & Steckbrief – Alle Fakten im Überblick
☀️ Hornklee am richtigen Standort anbauen
Ihre besondere Aufmerksamkeit bei der Standortwahl dankt Hornklee mit einer langen Blütezeit vom Frühling bis zum Spätsommer und einer Lebensdauer von bis zu 20 Jahren.
Licht: volle Sonne, gerne warm und geschützt.
Boden: frisch bis mäßig trocken, durchlässig, humos, sandig-lehmig bis steinig, nährstoffhaltig.
PH-Wert: schwach sauer bis neutral, toleriert leichten Kalkgehalt (5,0 bis 7,5).
Nasse Gartenerde verbessern Sie ganz einfach mit Sand. In mageren Sandboden arbeiten Sie Komposterde oder Blumenerde ein. Weist ein Test mit Lackmuspapier auf einen sauren pH-Wert unter 5,0 hin, streuen Sie Gartenkalk aus, den Sie oberflächlich einharken. Einen alkalischen pH-Wert ab 8,0 können Sie auf ein Hornklee-freundliches Niveau senken, indem Sie dem Boden etwas Rhododendronerde oder Laubkompost untermischen.

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☘️ Hornklee pflanzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Beste Pflanzzeit für Hornklee ist im Herbst (September bis Oktober) oder im Frühjahr (April bis Mai). Eine getopfte Jungpflanze können Sie zu jeder Jahreszeit einpflanzen, wenn der Gartenboden nicht gefroren ist. So machen Sie es richtig:

Stellen Sie die Hornklee-Jungpflanze mit Topf für einige Minuten in Wasser, denn ein wassergetränkter Wurzelballen wächst besser an.

Graben Sie den Gartenboden 2 Spaten tief um, damit die tiefwurzelnde Staude schnell anwachsen kann. Als Startdüngung mischen Sie pro qm entweder 3 l Kompost oder 20-30 g Bio-Dünger unter die Erde, z. B. den Compo Bio-Langzeitdünger von Amazon.

Heben Sie im Abstand von 20-25 cm Pflanzgruben aus mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens. Für eine flächendeckende Begrünung mit Hornklee setzen Sie 12 bis 15 Pflanzen pro qm.

Jetzt ziehen Sie den Topf vom wassergetränkten Wurzelballen ab, pflanzen den Hornklee bis zu den unteren Blättern ein, drücken die Erde mit beiden Händen fest und gießen durchdringend an, ohne dass sich Staunässe bildet.

Eine Mulchschicht aus Komposterde, Sand, Rindenmulch oder Jumbogras Häckseln von Amazon unterdrückt das Unkraut und hält den Boden länger frisch.

Hornklee bekämpft Schnecken im Gemüsegarten
Die krautigen Pflanzenteile von Hornklee enthalten eine chemische Verbindung, die sich im Magen in Blausäure umwandelt. Für Menschen und Säugetiere ist dieser Prozess ungefährlich. Auf Nacktschnecken wirken schon kleinste Mengen tödlich, weil die Blausäure ihr Atmungssystem lahmlegt. Darum machen die gefräßigen Schädlinge einen großen Bogen um Hornklee. Hobbygärtner pflanzen das Alpenkraut als Beetumrandung im Gemüsegarten, um gefährdete Kulturen, wie Weißkohl, Brokkoli und Eisbergsalat vor Schneckenfraß zu schützen.
👩🌾 Hornklee im Garten pflegen – Die besten Tipps
Am sonnigen Standort mit frischer, nährstoffreicher Erde ist Hornklee pflegeleicht.
Gießen: Wenn über einen längeren Zeitraum kein Regen fällt, gießen Sie Hornklee durchdringend. Lassen Sie den Boden fühlbar trocknen, bevor Sie die Pflanze erneut gießen.👉 Selten und durchdringend gießen, fördert das Wurzelwachstum in die Tiefe und damit auch die Trockenheitsverträglichkeit.
Düngen: In nährstoffreicher Gartenerde ist Düngen nicht nötig, weil Hornklee aus eigener Kraft den Boden mit Stickstoff anreichert. Der Nährstoffbedarf für die ganze Saison ist abgedeckt, wenn Sie Hornklee im März mit einem Bio-Langzeitdünger versorgen.
Schneiden: Unbedingt schneiden muss man Hornklee nicht. Ein Rückschnitt um die Hälfte nach der Blütezeit sorgt für ein gepflegtes Erscheinungsbild und verhindert die Selbstaussaat. Im zeitigen Frühjahr schneiden Sie die Hornklee Pflanze bis zum Boden zurück, um den Weg freizumachen für den frischen Austrieb.
Überwinterung: Einen Winterschutz benötigt Hornklee nicht. In regenreichen Lagen wird eine Abdeckung mit Nadelreisig empfohlen als Schutz vor winterlicher Staunässe.

Hornklee vermehren – So geht es ganz einfach!
Der Gewöhnliche Hornklee und Alpen-Hornklee lassen sich leicht durch Aussaat oder Teilung älterer Polster vermehren:
Aussaat: Hornklee Samen sind Normalkeimer. Die beste Zeit für eine Direktsaat ist im Frühjahr in ein feinkrümeliges Saatbeet. Bei 15-18 Grad Celsius beträgt die Keimzeit 2 bis 4 Wochen.
Teilung: Im Frühjahr oder Spätsommer stechen Sie Teile der Hornklee-Polster ab und pflanzen die Stücke sofort am neuen Standort wieder ein.

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Hornklee dekorativ kombinieren – Tipps für schöne Begleitpflanzen
Ein bunter Reigen aus Alpenkräutern und Wildblumen passt wunderbar zu den leuchtend gelben Hornklee-Blüten. Schöne Begleitpflanzen sind Alpen-Akelei (Aquilegia alpina) mit blauen, nickenden Blüten und Alpen-Lichtnelken (Lychnis alpina) mit rosa Blüten von Mai bis Juli. Als ganzjährig schöner Bodendecker bietet sich immergrüner Alpen-Steinbrech (Saxifraga) an. In der bienenfreundlichen Wildblumenwiese harmonieren weiß-lila-gelber Augentrost (Euphrasiaofficinalis), gelber Klapptertopf (Rhinanthus alectorophus) und die goldgelbe Goldrute (Solidago alpestris) eindrucksvoll mit Hornklee.

Hornklee im Rasen bekämpfen – Tipps
Hobbygärtner mit einer Vorliebe für den sattgrünen Rasenteppich betrachten Hornklee als Unkraut. Auf kleinen Befallsstellen können Sie das tiefwurzelnde Kraut mit einem Unkrautstecher entfernen. Breitet sich der Klee auf einer größeren Fläche aus, heben Sie die Pflanzen mit einem Spaten aus dem Boden und reparieren die Lücke mit dem Magischen Rasenpflaster von Substral, das Sie bei Amazon erhalten. Effektiv und nachhaltig bekämpfen Sie Hornklee, indem Sie den Rasen vertikutieren, sanden und düngen.
Fazit zum Anbau von Hornklee
Die beiden heimischen Hornklee-Arten Lotus corniculatus und Lotus alpinus sind pflegeleichte, bodendeckende Alpenkräuter von hohem ökologischem Wert. Für Bienen, Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge sind die leuchtend gelben Blüten eine gehaltvolle Nahrungsquelle. Seine Fähigkeit zur Stickstoffbindung macht ihn zu einem natürlichen Bodenverbesserer. Wer sonnige Standorte im Sommer in ein gelbes Blütenmeer verwandeln möchte, findet im Hornklee einen langlebigen und genügsamen Begleiter.

Häufig gestellte Fragen
Ist der Hornklee giftig?
Ja, Hornklee ist schwach giftig. Im Kraut ist in geringer Konzentration Cyanwasserstoff enthalten – eine Substanz, die in der Magensäure zu giftiger Blausäure wird. Allerdings ist die Menge so gering, dass sie für Menschen, Haus- und Weidetiere unbedenklich ist. In der Tat sind die Blätter und Blüten sogar essbar. In der naturnahen Küche verwendet man Hornklee gerne als Gewürz für Salate, Quarkspeisen und Eintöpfe. Schon im Mittelalter war Hornklee Tee bekannt als Naturheilmittel mit einer beruhigenden, entzündungshemmenden und krampflösenden Wirkung.
Kann man Alpen-Hornklee im Topf halten?
Ja, Alpen-Hornklee (Lotus alpinus) eignet sich hervorragend für die Kultivierung im Topf und Blumenkasten. Schön zur Geltung kommt die polsterbildende Alpenblume auch in einer Ampel. Als Substrat verwenden Sie am besten eine Mischung aus handelsüblicher Blumenerde mit Sand. Wichtig ist eine Drainage auf dem Topfboden zum Schutz vor Staunässe. Gießen Sie Hornklee im Topf, wenn sich die Erde trocken anfühlt und geben von Mai bis August alle 2 Wochen einen Flüssigdünger ins Gießwasser.
Wofür kann man Hornklee verwenden?
Hornklee ist ein ökologischer Schatz mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten als Bienenweide, essbares Wildgemüse, Futterpflanze für Kleinsäuger, Naturheilpflanze und Gründüngung. Im seinen niederliegenden Trieben begrünt gelber Hornklee karge Flächen, auf denen andere Bodendecker eingehen. Auch als Bodenverbesserer macht sich das Alpenkraut nützlich, denn es nimmt Stickstoff aus der Luft auf und reichert mit dem wichtigen Nährstoff die Gartenerde an.
Ist Hornklee bienenfreundlich?
Ja, Hornklee ist nicht nur einen Bienenweide, sondern auch ein Schmetterlingsmagnet mit dem sehr guten Nektarwert 3/4 und Pollenwert 1/4. Schon 77 Wildbienen-Arten wurden an den gelben Blüten gezählt. Davon haben sich 23 Arten sogar auf die Nektar- und Pollenernte am Hornklee spezialisiert. Zu den 23 Schmetterlingsarten, gehören unter anderem der extrem seltene Eros-Bläuling (Polyommatus eros) und das hübsche Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica), sich ebenfalls auf das Alpenkraut spezialisiert haben. Eine wichtige Raupenfutterpflanze ist Hornklee für 30 Raupenarten vom Kleinen Silberfleck-Bläuling (Plebeius argus) bis zum stark gefährdeten Weinroten Triftenflur-Spanner (Scopula rubiginata). Bilder der über 100 Insektenarten, für die Hornklee eine lebenswichtige Futterquelle darstellt, können Sie betrachten bei Naturadb.de.
Quellen: Wikipedia.org, Alpen-Hornklee und Gewöhnlicher Hornklee und Baumschule-Horstmann.de, Hornklee und Pflanzmich.de, Hornklee und Naturadb.de, Gewöhnlicher Hornklee und Oekologie-Seite.de, Gewöhnlicher Hornklee
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