Alpen Leinkraut (Linaria alpina) ist der ideale Bodendecker für den vollsonnigen, trockenen Steingarten. Seine einzigartige violett-orangene Blütenfarbe kombiniert das zierliche Alpenkraut mit anspruchsloser Genügsamkeit. Während der sommerlichen Blütezeit ist das entzückende Leinkraut ein umschwärmtes Anflugziel für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte über die Pflanzung und Pflege von Alpen Leinkraut mit Tipps zu Standort, Pflanzzeit, Rückschnitt und Pflanznachbarn. Auf geht’s!
Das Beitragsbild ist von von Juan José Sánchez – CC BY-NC-SA 2.0

Kurzfassung
Pflanzen Sie Alpen Leinkraut im Frühjahr oder Herbst am sonnigen Standort mit einem kalkhaltigen, steinig-sandigen, trockenen, nährstoffarmen Boden. Als Topfsubstrat eignet sich eine Mischung aus Kräutererde, Kokosfasern und Sand. Der richtige Pflanzabstand beträgt 20-25 cm. Bei Trockenheit gießen Sie Alpen Leinkraut durchdringend. Düngen ist nicht erforderlich. Ein Rückschnitt im Februar erleichtert den Austrieb. Alpen Leinkraut im Topf überwintert hell und frostfrei oder mit Winterschutz vor der Hauswand.

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Alpen Leinkraut Steckbrief – Botanische Fakten auf einen Blick

Alpen Leinkraut Standort
Das Alpen Leinkraut ist ein Sonnenanbeter. Je sonniger der Standort, desto üppiger entwickelt sich ein bodendeckender Blütenteppich.

Alpen Leinkraut Boden
Alpen Leinkraut im Garten wünscht sich einen steinig-sandigen, kalkhaltigen, trockenen und gut durchlässigen Boden. Im Steingarten und Kiesbeet fühlt sich der zierliche Bodendecker ebenso wohl, wie auf der Krone einer Trockenmauer.
In Anlehnung an die Zeigerwerte nach Ellenberg (siehe auch Oekologie-Seite.de) ist Alpen Leinkraut Zeigerpflanze für Trocknis, Kalk und Nährstoffarmut. Nur sehr selten gedeiht ein Linaria alpina in einem frisch-feuchten, nährstoffreichen und neutralen Boden.

Normalen Gartenboden auf Alpen-Leinkraut anpassen – So einfach geht es!
Mit einfachen Mitteln können Sie die Gartenerde verbessern und auf die Bedürfnisse von Alpen Leinkraut abstimmen. In der Regel reicht es aus, wenn Sie in einen frischen, nährstoffreichen Boden 3-5 l Sand, Splitt oder Kies einarbeiten. Anorganische Zuschlagstoffe verbessern die Durchlässigkeit und reduzieren den Nährstoffgehalt. Mithilfe von Lackmuspapier (gibt’s bei Amazon) lässt sich in Sekundenschnelle der pH-Wert ermitteln. In einem kalkarmem Boden mit einem pH-Wert unter 7,0 gleichen Sie den Kalkmangel mit dem umweltfreundlichen Neudorff Azet-Gartenkalk aus (gibt’s bei Amazon).

Bild von Hans

Alpen Leinkraut pflanzen – Anleitung
Beste Pflanzzeit für Alpen Leinkraut ist im Herbst und Frühjahr. Getopfte Jungpflanzen können Sie ganzjährig einpflanzen, sofern der Boden nicht gefroren ist. So pflanzen Sie Alpen-Leinkraut im Garten richtig:
✅ Wurzelballen mit Topf für einige Minuten in Wasser stellen.
✅ Für ein zügiges Anwachsen der Pfahlwurzeln den Boden spatentief umgraben, Unkraut jäten und kräftig harken.
✅ Im Abstand von 20-25 cm Pflanzlöcher ausheben mit dem doppelten Volumen eines Wurzelballens; entspricht 7 bis 9 Pflanzen je qm.
✅ In jedes Pflanzloch Gartenkalk und Hornspäne (gibt’s bei Amazon) streuen als Startdüngung.
✅ Vom wassergetränkten Wurzelballen den Topf abziehen, einpflanzen bis zu den unteren Blättern, Erde andrücken und durchdringend gießen.
Zum Schutz vor wucherndem Unkraut mulchen Sie den Boden mit feinkörnigem Splitt oder Jumbogras Häckseln (gibt’s bei Amazon). Alpen Leinkraut ist konkurrenzschwach und hat den meisten Unkräutern wenig entgegenzusetzen.

Grüner-Daumen-Tipp: Die Plantura Bio-Kräutererde mit Perlite von Amazon ist perfekt geeignet für alle Balkonpflanzen, die sich ein mageres, neutrales bis kalkhaltiges Substrat wünschen, wie Lavendel, Steinquendel und Alpenkräuter aus dem Hochgebirge, von Enzian bis Alpen-Leinkraut.
🪴Alpen Leinkraut im Topf pflanzen – Tipps
Mit einer Wuchshöhe von 5-10 cm eignet sich Alpen Leinkraut hervorragend für die Topfkultur auf dem Süd-Balkon. Auch als Hängepflanze macht die Alpenblume im Balkonkasten eine gute Figur. Beste Pflanzzeit ist im Frühjahr nach den letzten starken Frösten. Das ideale Substrat ist eine Mischung aus 1 Teil Kokoserde 1 Teil Tongranulat und 2 Teilen torffreier Bio-Kräutererde über einer Drainage aus Splitt (gibt’s alles bei Amazon).

Bild von alfonso condi – CC BY-NC-SA 2.0 (weiß)

Alpen Leinkraut dekorativ kombinieren – Ideen für schöne Nachbarpflanzen
Die idealen Pflanznachbarn für Alpen Leinkraut bevorzugen ebenfalls einen vollsonnigen, steinig-sandigen und kalkhaltigen Standort. Glaubwürdige Pflanzenkompositionen entstehen in Gesellschaft mit Alpen-Steinquendel (Acinos alpinus) Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga), Gletscher Hahnenfuß (Ranunculus glacialis) und Alpenmohn (Papaver alpinum).

Alpen Leinkraut Pflege – Die besten Tipps
Am richtigen Standort ist das Alpen-Leinkraut ist sehr pflegeleicht. Als Bodendecker im Steingarten oder Dachbegrünung können Sie die Staude nach dem Anwachsen einfach verwildern lassen. Pflege ist nur bei Bedarf erforderlich.
💧 Gießen: Alpen-Leinkraut bei Trockenheit durchdringend gießen. Bis zum nächsten Wässern die Erde gut antrocknen lassen. 👉 Selten und durchdringend gießen, ist besser, als täglich in kleinen Mengen.
🌸 Düngen: Kein Düngen nötig.
✂️ Schneiden: Verwelkte Blüten abschneiden, wenn die Selbstaussaat nicht erwünscht ist. Rückschnitt im Februar macht den Weg frei für den frischen Austrieb.
❄️ Überwinterung: Kein Winterschutz erforderlich. Abdeckung mit Reisig schützt Alpen Leinkraut vor winterlicher Dauernässe.
Im Topf ist Alpen Leinkraut von allen Seiten angreifbar für Frost. Idealerweise überwintert die Alpenpflanze hell und frostfrei. Kübel mit einem Fassungsvermögen über 20 l ummanteln Sie mit einem HaGa-Wintervlies (gibt’s bei Amazon) und stellen das Gefäß vor die Hauswand auf eine Unterlage aus Holz oder Styropor.

Alpen Leinkraut vermehren
Alpen Leinkraut vermehrt sich vegetativ aus eigener Kraft durch lange Ausläufer. Auf diese Weise entstehen im Laufe der Zeit dichte Bodenpolster. Für eine kontrollierte Vermehrung kann man bewurzelte Ausläufer abtrennen, mit möglichst viel Erde aus dem Boden heben und am neuen Standort einpflanzen. Die Vermehrung durch Teilung ist nicht praktikabel, weil das alpine Leinkraut tiefreichende Pfahlwurzeln bildet.
Einfachste Methode für die generative Vermehrung ist die Selbstaussaat. Zu diesem Zweck lässt man die verwelkten Blüten stehen. Nach der Bestäubung entstehen Kapselfrüchte mit zahlreichen Samen, die sich vom Wind in alle Richtungen tragen lassen. Für eine gezielte Aussaat ernten Sie die reifen Kapselfrüchte, bevor diese sich öffnen und bewahren das Saatgut trocken auf. Alpen Leinkraut Samen sind Normalkeimer und Lichtkeimer. Bester Zeitpunkt für die Aussaat ist im Herbst oder Frühjahr.

Häufig gestellte Fragen
Ist das Alpen Leinkraut gut für Bienen?
Ja, weil das Alpen Leinkraut naturnah und eine Hummelweide ist, bereichert es die bienenfreundliche Gartengestaltung am vollsonnigen Standort. Weitere Insekten beteiligen sich eifrig an der Alpen Leinkraut Bestäubung, wie Wildbienen und Schmetterlinge, weil ein reichhaltiges Nektar- und Pollenbuffet als Belohnung lockt.
Ist das Alpen Leinkraut giftig?
Nein, Alpen Leinkraut (Linaria alpina) ist nicht giftig. In der Literatur sind keine Fälle von Vergiftungen bei Mensch und Tier bekannt. Von einem Verzehr ist dennoch dringend abzuraten aufgrund eines bitteren Geschmacks. Eine Aufnahme größerer Mengen Alpen-Leinkraut kann Übelkeit und Erbrechen verursachen. Das Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie der Universität Zürich weist ausdrücklich darauf hin, Leinkräuter nicht als Futter zu verwenden. (Quelle: Vetpharm.uzh.ch, Linaria). Darum ist Alpen Leinkraut für Hunde und Katzen nicht geeignet.
Ist das Alpen Leinkraut eine Heilpflanze?
Unter den Leinkräutern als Heilpflanze bekannt ist primär das Echte Leinkraut (Linaria vulgaris) mit einem hohen Gehalt an Vitamin C, Gerbstoffe und Falvonoide mit einer entzündungshemmenden Heilwirkung. In der Volksmedizin wird Leinkraut als Tee zubereitet für eine innere und äußerliche Anwendung. In welcher Konzentration die Inhaltsstoffe auch in Alpen Leinkraut enthalten sind, ist nicht bekannt.
Quellen: Wikipedia.org, Alpen-Leinkraut und Baumschule-Horstmann.de, Gattung Leinkräuter und Saatgut-Vielfalt.de, Alpen Leinkraut Samen und Pflanzmich.de, Alpen Leinkraut und Oekologie-Seite.de, Linaria alpina und Botanischergarten-Frankfurt.de, Linaria alpina und Nordischer-Gartenshop.at, Linaria vulgaris
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