Wenn Sie eine Vorliebe für Alpenpflanzen und einen Steingarten haben, sollten Sie den Gletscher-Hahnenfuß pflanzen. Der Überlebenskünstler ist die am höchsten steigende und kälteverträglichste Pflanze der Alpen. Haben die alpinen Superlative Ihre Neugier geweckt? Es gibt noch mehr. Lesen Sie hier die besten 5 Pflanz-Tipps und 5 Pflege-Tipps mit einem kommentierten Steckbrief über den Gletscher-Hahnenfuß.
Kurzfassung
Gletscher Hahnenfuß ist eine bis 20 cm große, mehrjährige Staude aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die Vorkommen erstrecken sich über die Alpen, Pyrenäen, Karpaten bis nach Alaska. Die Alpenpflanze wächst aufrecht, teilweise kriechend mit endständigen Schalenblüten. Blütezeit ist von Juli bis August. Seine sukkulenten rundlichen Blätter sind dreiteilig gestielt und grün-glänzend. Gletscher-Hahnenfuß punktet mit diesen Superlativen:
Sein bevorzugter Standort ist unter einem Eisüberhang, der wie ein Glashaus wirkt.
Im verregneten Sommer werden Nährstoffe aus den Blättern in die Wurzeln verlagert und Knospen wieder abgebaut.
Mit dem Farbwechsel von Weiß über Rosa nach Dunkelrot kennzeichnet der Gletscher-Hahnenfuß bestäubte Blüten, damit Insekten nicht umsonst anfliegen.
Als einzige von 600 Hahnenfuß-Arten, werden Krone und Kelch beim Verwelkten nicht abgeworfen, sondern fallen erst bei Fruchtreife ab.
Pflanzzeit im Garten ist im Herbst oder Frühjahr am sonnigen Standort mit steiniger, kalkarmer, magerer, durchlässiger Erde. Bis zum Anwachsen wird ein Gletscher-Hahnenfuß regelmäßig gegossen, später nur bei längerer Trockenheit. Gedüngt wird die Staude nicht. Im Frühjahr schneiden Sie die wintergrüne Pflanze bodeneben zurück. Einfachste Vermehrung ist Teilung. Krankheiten und Schädlinge treten selten auf.
Gletscher-Hahnenfuß Steckbrief
Pflanzenfamilie | Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) |
Gattung | Hahnenfuß (Ranunculus) |
Name der Art | Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis) |
Vorkommen | Alpen, Pyrenäen, Karpaten, Skandinavien, Arktis, Alaska |
Wuchsart | mehrjährige, krautige Staude |
Wuchsform | aufrecht, teils kriechend |
Wuchshöhe | 5 cm bis 20 cm |
Blüten | endständig, schalenförmig, 3 cm im Durchmesser |
Blütezeit | Juli und August |
Blütenfarbe | weiß, später rosa, zuletzt dunkelrot |
Blätter | grundständig, rundlich, fleischig glänzend, wintergrün |
Früchte, Samen | geflügelte Nüsschen (Segelflieger) |
Giftigkeit | giftig |
Winterhärte | winterhart |
Status | geschützt, extrem selten |
Verwendung | Steingarten, Kiesbeet, steiniger Hanggarten |
Gletscher-Hahnenfuß Steckbrief Anmerkungen
Wachstum, Blätter
Der Gletscher-Hahnenfuß ist eine mehrjährige, krautige Staude, die zwei bis drei Vegetationsperioden braucht, um die ersten Blüten auszubilden. Er wird bis 20 cm hoch, wie Alpen-Edelweiß, Alpen-Steintäschel und etliche andere Alpenpflanzen. Die auffälligen Laubblätter sind grundständig, rundlich, fleischig glänzend und haben drei tief eingeschnittene Fiedern. Vereinzelte Stängelblätter sind sitzend, kleiner und nicht so tief eingeschnitten wie die Rosettenblätter. Empfindet der Gletscher-Hahnenfuß das Sommerwetter als ungünstig, werden Nährstoffe aus den Laubblättern in die Wurzel zurück verlagert. Gleichzeitig baut die Pflanze bereits angelegte Knospen wieder ab.
Quellen: Wikipedia.org, hier Gletscher-Hahnenfuß Beschreibung und Naturpark-Oetztal.at, hier Gletscher-Hahnenfuß
Blüten
Die Blüten am Gletscher-Hahnenfuß gehen mit weiteren Besonderheiten einher. Zu Beginn der Blütezeit erstrahlen die Hochblätter der Schalenblüten rein weiß, später rosa und zuletzt dunkelrot. Mit diesem Farbwechsel signalisiert ein Ranunculus glacialis den Insekten, dass die jeweilige Blüte bestäubt ist und der Anflug reine Energieverschwendung ist. Bestäuber sind überwiegend Fliegen. Als einzige aller 600 Hahnenfuß-Arten fallen am Gletscher-Hahnenfuß die Blütenkrone und der Kelch beim Verwelken nicht ab, sondern bleiben als Schutzwall für die Früchte bis zur Reife erhalten.
Quellen: Wikipedia.org, hier Gletscher-Hahnenfuß Ökologie und Jelitto.com, hier Ranunculus glacialis
Vorkommen
Der Gletscher-Hahnenfuß gehört zu den frostresistentesten Pflanzen der Berge. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Alpen über die Pyrenäen und Karpaten bis in arktische Gebiete und Grönland. Ein weiteres Superlativ: In den West-Alpen, am Finsteraarhorn im Berner Oberland/Schweiz, gedeiht der Gletscher-Hahnenfuß bis auf 4.270 m Höhe und ist somit die am höchsten steigende Blütenpflanze der gesamten Alpen. Unbestätigten Informationen durch Natopia zufolge, soll der Rote Steinbrech in noch höheren Lagen gedeihen. Die Gebirgsblume sucht sich ihre Standorte sorgfältig aus. Bevorzugt werden kalkarmes Geröll, Schutt bis hin zum blanken Fels. Gletscher-Hahnenfuß kann nur deshalb so hoch klettern, weil er am liebsten unter Eisüberhängen gedeiht, die auf ihn wie ein Wintergarten wirken. Diesen Fakten folgt ein weiteres Superlativ: Gletscher-Hahnenfuß ist eine der am besten untersuchten Alpenpflanzen.
Quellen: Naturparke.at, hier Gletscherhahnenfuß Wikipedia.org, hier Gletscher-Hahnenfuß Vorkommen
Gletscher-Hahnenfuß 5 Pflanz-Tipps
Beste Pflanzzeit ist im Herbst oder zeitigen Frühjahr.
Optimale Standortbedingungen sind vollsonnig, steinig, kalkarm, mager, gut durchlässig, frisch-feucht und kühl.
Lehmhaltigen Boden verbessern mit Sand und Splitt, in zu sandige Erde torffreie Kakteenerde einarbeiten.
Der richtige Pflanzabstand beträgt 15 cm bis 20 cm.
Gletscher-Hahnenfuß einpflanzen, Erde andrücken und bis zum Anwachsen regelmäßig gießen.
Am schönsten kommt die Alpenpflanze zur Geltung als Gruppe mit 3 oder 5 Stauden. Dekorative Pflanzpartner sind andere, kalkmeidende Sonnenanbeter. Hierzu zählen die wunderbare Trollblume (Trollius europaeus), die faszinierende Teufelskralle (Phyteuma nigrum), der niedliche Teppich-Steinbrech (Saxifraga hypnoides) und das frühlingsblühende Gold-Fingerkraut (Potentilla aurea).
Grüner-Daumen-Tipp: Wussten Sie, dass es Gartenhandschuhe in Gardena-Qualität gibt? Damit sind Ihre Hände geschützt vor den giftigen Inhaltsstoffen des Gletscher-Hahnenfuß, bleiben trocken und sauber. Der Garten- und Pflegehandschuh von Gardena eignet sich für leichte Arbeiten. Für Bodenarbeiten, Unkrautjäten und die Pflanzung hat Gardena den Pflanz- und Bodenhandschuh entwickelt. Beide Handschuhe sind atmungsaktiv und direkt beim Hersteller erhältlich.
Gletscher-Hahnenfuß 5 Pflege-Tipps
Ranunculus glacialis gießen bei längerer Trockenheit mit abgestandenem Wasser.
Nicht düngen.
Kein Winterschutz erforderlich, jedoch Fichtenzweige als Nässeschutz.
Im Frühjahr die Staude bodeneben zurück schneiden.
Einfachste Vermehrung gelingt durch Teilung.
Krankheitserreger und Schädlinge verirren sich selten auf einen Gletscher-Hahnenfuß. Die größte Gefahr geht von Staunässe aus, denn kontinuierlich nasse Füße bringen die Alpenblume zuverlässig zur Strecke. Strömendes Hangwasser macht dem Hahnenfuß nichts aus.
Quellen: Stauden.de, hier Ranunculus gracialis
Fazit
Der Gletscher-Hahnenfuß ist die ideale Vorzeige-Pflanze für den Steingarten. Es gibt viel zu erzählen über die Alpenpflanze und ihre Superlative. Viel Arbeit macht der Ranunculus gracialis nicht. Bei Trockenheit mit abgestandenem Wasser gießen und ein Rückschnitt im Frühjahr. Weil sein Standort sonnig und trotzdem kühl sein sollte, ist ihm ein Platz in der Nähe von Teich, Bachlauf oder Wasserspiel sehr willkommen.