Dem Bergwanderer ist die Alpen-Pestwurz ein vertrautes Bild. Doch wussten Sie, dass die Alpenpflanze ein echter Problemlöser fĂŒr den Garten ist? Ja, es stimmt! Wenn HobbygĂ€rtner einen Rohbodenpionier, SchuttĂŒberkriecher oder Böschungsverfestiger brauchen, ist die alpine Staude zur Stelle. Eine Super-Bienenweide ist Petasites paradoxus obendrein. Lesen Sie hier einen Steckbrief ĂŒber die Alpen-Pestwurz mit den besten Tipps fĂŒr die Samen-Ernte und Aussaat im Garten. Auf geht’s!
Das Beitragsbild ist von Heidemarie Wagner/Nabu-naturgucker – CC BY-SA 4.0


Kurzfassung
Wie kann man die Alpen-Pestwurz im Garten sÀen?
Beste Zeit fĂŒr die Aussaat einer Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus) im Garten ist vom Herbst bis zum FrĂŒhjahr. Die Samen der Schnee-Pestwurz sind KĂŒhlkeimer und Lichtkeimer. Darum ist die Direktaussaat am einfachsten. Bester Standort ist halbschattig bis schattig, kĂŒhl und mit einem frisch-feuchten, durchlĂ€ssigen, kalkhaltigen Boden. Vor der Aussaat wird der Boden gejĂ€tet und feinkrĂŒmelig vorbereitet. Die Samen streut man flĂ€chig aus, ĂŒbersiebt das Saatgut dĂŒnn mit Sand, drĂŒckt die Erde an und gieĂt mit feiner Brause. Nach der Keimung werden die krĂ€ftigsten SĂ€mlinge ab einer Wuchshöhe von 5-10 cm vereinzelt auf einen Abstand von 40-45 cm.
Alpen-Pestwurz Steckbrief


Alpen-Pestwurz im Garten: Samen ernten
Anbieter fĂŒr Saatgut oder vorgezogene Alpen-Pestwurz konnte ich weder Online, noch lokal vor Ort in Deutschland und Ăsterreich finden. FĂŒr den Anbau der alpinen Staude im Garten mĂŒssen wir zur Samenernte in die Berge. Im Vorfeld sollten diese wichtigen PrĂ€missen bekannt sein: Das Sammeln von Samen in der freien Natur, einschlieĂlich der Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus), ist in vielen Regionen erlaubt, solange bestimmte Regeln beachtet werden. Hier sind einige wichtige Punkte:

Naturschutzgebiete: In Naturschutzgebieten und Nationalparks ist das Sammeln von Pflanzen oder deren Samen in der Regel verboten.

PrivatgrundstĂŒcke: Um die Samen einer Alpen-Pestwurz auf einem PrivatgrundstĂŒck zu sammeln, bedarf es in Deutschland der expliziten Erlaubnis des EigentĂŒmers. In Ăsterreich ist das Sammeln erlaubt, wenn der EigentĂŒmer keine Verbotsschilder aufgestellt hat.

GeschĂŒtzte Pflanzen: Von als gefĂ€hrdet eingestuften Pflanzen dĂŒrfen keine Samen gesammelt werden. GemÀà dem Rote Listen Zentrum gilt die Alpen-Pestwurz als ungefĂ€hrdet mit Stand von Anfang September 2024. (Quelle: Rote-Liste-Zentrum Artensuchmaschine Ergebnis fĂŒr Petasites paradoxus).



MengenbeschrĂ€nkung: GrundsĂ€tzlich gilt fĂŒr das Sammeln von Pflanzen im öffentlichen Raum eine MengenbeschrĂ€nkung, Stichwort HandstrauĂregel: FĂŒr den persönlichen Bedarf dĂŒrfen kleine Mengen gesammelt werden, solange dies den Bestand der Pflanze nicht gefĂ€hrdet.
Quellen: Mundraub.org, Handstraussregel und BMUV.de, Darf ich Blumen pflĂŒcken? und Ăsterreich.gv.at, Pilze, Beeren, Samen sammeln im Wald


Alpen-Pestwurz Samen richtig ernten und aufbewahren
Am Ende der BlĂŒtezeit treiben die groĂen, herzförmigen GrundblĂ€tter aus. Parallel beginnt die Fruchtreife. Als KorbblĂŒtler verwandeln sich bestĂ€ubte BlĂŒten einer Alpen-Pestwurz in Samen mit einem weiĂen Haarkranz, dem sogenannten Pappus. Reife Samen sind dunkelbraun. Damit die Samen mit ihrem Pappus nicht davonfliegen, sollten Sie einige der „Pusteblumen“ einsammeln und in einem dunklen Schraubglas aufbewahren. Am kĂŒhlen Standort behalten die Samen einer Schnee-Pestwurz fĂŒr einige Jahre ihre KeimfĂ€higkeit.


Bild von Henna K. – CC BY-NC 2.0


Alpen-Pestwurz im Garten sÀen
Am einfachsten ist die Direktaussaat von Alpen-Pestwurz im Garten, denn die Samen sind KĂŒhlkeimer. Im Grunde genommen gedeiht die alpine Pionierstaude an jedem Standort. Optimale Licht- und BodenverhĂ€ltnisse entlocken der Alpenpflanze eine beeindruckende Wuchskraft mit riesigen BlattschmuckblĂ€ttern, prĂ€chtigen BlĂŒten und krĂ€ftigen Wurzeln. Lesen Sie weiter, denn jetzt folgen wichtige Details:


Alpen-Pestwurz im Garten: Bester Standortund Boden
Am besten gedeiht die Alpen-Pestwurz im Halbschatten. Ein sonniger Standort wird toleriert, wenn der Boden entsprechend feucht ist. Gut geeignet ist auch ein lichtschattiger Platz unter Laubgehölzen, die wĂ€hrend der BlĂŒtezeit der Alpenblume noch keine BlĂ€tter tragen. Die Pestwurz der Berge bevorzugt einen frischen bis feuchten, kalkhaltigen Boden. Wie es sich fĂŒr eine Pionierpflanze gehört, lĂ€sst sich die alpine Pestwurz auch an trockenen und leicht sauren Standorten nieder. Steinige HĂ€nge, Bachschotter und sickerfeuchten Felsschutt befestigt die Staude mit ihren tiefen Pfahlwurzeln, wenn ein feinerdiger Untergrund vorhanden ist.


Alpen-Pestwurz im Garten: Beste Aussaat-Zeit
Die beste Zeit fĂŒr die Aussaat von Alpen-Pestwurz im Garten ist im Herbst. Idealerweise sĂ€en Sie die Samen zwischen September und November aus. Ein zweites Zeitfenster fĂŒr die Direktaussaat öffnet sich im FrĂŒhjahr, sobald der Boden aufgetaut ist. Beide Aussaat-Termine sorgen dafĂŒr, dass die Samen den erforderlichen KĂ€ltereiz fĂŒr die Keimung auf natĂŒrlichem Weg erhalten.


Alpen-Pestwurz im Garten richtig sĂ€en: Schritt-fĂŒr-Schritt-Anleitung


FĂŒr die Direktaussaat am Standort ein Unkraut-freies, feinkrĂŒmeliges Saatbeet vorbereiten.


Die sehr feinen Samen mit Vogelsand (gibt’s bei Amazon) vermischen, auf der Erde ausstreuen und dĂŒnn mit Sand ĂŒbersieben.


Alternativ im Abstand von 40-45 cm flache Furchen ziehen, die Samen darin aussĂ€en, Furchen samendick schlieĂen.


Erde im Saatbeet andrĂŒcken mit den HĂ€nden, Brettchen oder einer Rasenwalze.


Saatbeet ĂŒberziehen mit einem engmaschigen Schutznetz (gibt’s bei Amazon) und angieĂen mit feiner Brause.


Bild von peganum – CC BY-SA 2.0
Alpen-Pestwurz im Garten: Pflege nach der Aussaat
Halten Sie das Saatbeet mit den Alpen-Pestwurzen konstant leicht feucht. Trockenstress ist die hĂ€ufigste Ursache, wenn Samen nicht keimen und SĂ€mlinge eingehen. In den ersten Wochen ist regelmĂ€Ăiges JĂ€ten wichtig, damit die Keimlinge nicht von Unkraut ĂŒberwuchert werden. Eine Schneedecke ist willkommen, denn sie trĂ€gt zur Keimung der Samen bei. Im FrĂŒhling können Sie die krĂ€ftigsten Keimlinge vereinzeln auf einen Abstand von 40-45 cm.
Quellen: Wikipedia.org, Alpen-Pestwurz und Ăkologie-Seite, Alpen-Pestwurz und Naturadb.de, Gewöhnliche Pestwurz und Pflanzenlust.de, Giftig oder nicht Pestwurz
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