Der Alpenmohn (Papaver alpinum) ist eine filigrane und zugleich robuste Gebirgspflanze, die im Sommer mit leuchtenden Schalenblüten alle Blicke auf sich zieht. Erhobenen Blütenhauptes trotzt der florale Überlebenskünstler Wind und Wetter. Unverdrossen gedeiht die Alpen Mohnblume auf kargen, steinigen Böden, in denen sie sich mit langen Pfahlwurzeln regelrecht festkrallt. Mit diesen Eigenschaften ist Alpen-Mohn für den alpinen Steingarten eine perfekte Wahl. Wie einfach Aussaat und Pflege gelingen, erfahren Sie in dieser Anleitung mit Tipps & Tricks. Auf geht’s!
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Kurzfassung
Beste Zeit für die Alpenmohn Aussaat ist von Oktober bis April, denn seine Samen sind Kaltkeimer und Lichtkeimer. Breitwürfig aussäen und auf einen Pflanzabstand von 20 cm ausdünnen. Pflanzzeit für Jungpflanzen ist im Frühling. Der ideale Standort ist sonnig, windgeschützt, steinig-lehmig, kalkhaltig, mager und trocken. Alpenmohn düngt man im Herbst mit Kompost oder Hornspänen. Gießen ist nur bei längerer Trockenheit erforderlich. Ein Rückschnitt nach der ersten Blütezeit ermuntert Alpenmohn zu einer Nachblüte. Winterschutz ist nicht nötig.

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Alpenmohn Steckbrief – Alle Fakten auf einen Blick

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Alpenmohn Standort & Boden
Seine schönste Blütenpracht entfaltet Alpenmohn am sonnigen, windgeschützten Standort. Ein sandig-steiniger, kalkhaltiger, trockener Boden ist ganz nach dem Geschmack der Alpenpflanze.

Zuerst den Boden kalken, dann Alpenmohn aussäen
In den Bergen kommt Alpenmohn nur auf kalkhaltigen Böden vor. Konsequent meidet er sogar Standorte mit einer neutralen Erde. Vor der Aussaat ist es sehr zu empfehlen, den pH-Wert zu testen. Das gelingt ganz einfach mit Lackmuspapier, das man bei Amazon günstig kaufen kann. Man hält den Lackmuspapierstreifen in eine Testlösung und erhält in Sekundenschnelle das Ergebnis. Bei einem pH-Wert unter 7 ist es erforderlich, die Gartenerde zu verbessern, indem Sie Gartenkalk in den Boden einarbeiten, z. B. den Neudorff Azet Bio-Gartenkalk (gibt’s bei Amazon).

Alpenmohn Aussaat – Anleitung & Tipps
Alpenmohn Samen sind Kaltkeimer. Nur ein Kältereiz von 4 bis 8 Wochen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kann die Keimhemmung überwinden. Wenn anschließend das Thermometer auf 15 Grad steigt, setzt die Keimung innerhalb von 8 bis 14 Tagen ein. Am einfachsten erleben Alpen-Mohn Samen eine Kältephase nach einer Aussaat direkt ins Beet zwischen Oktober und April. So machen Sie es richtig:
✅ Bodenvorbereitung: Gartenboden spatentief auflockern, Unkraut jäten, Sand oder Splitt unter die Erde heben und mit dem Rechen glatt ziehen.
✅ Wurfsaat: Alpenmohn Samen mit Sand mischen und breitwürfig von Hand oder bequem mit dem Gardena Handstreuer ausbringen (gibt’s bei Amazon).
✅ Andrücken: Die Lichtkeimer dünn übersieben und mit den Händen oder einer leeren Rasenwalze, z. B. der leichtgängigen Juskys Rasenwalze (gibt’s bei Amazon) andrücken.
✅ Gießen und schützen: Das Saatbeet angießen mit feiner Brause, wie dem Sprühgießer von Gloria und abdecken mit dem engmaschigen Kulturschutznetz von Garden Tailor (gibt’s beides bei Amazon).
In den ersten Wochen darf die Saat nicht austrocknen. Eine Schneedecke wirkt sich günstig auf die Keimung aus. Später können Sie die Alpenmohn Keimlinge auf einen Abstand von 20 cm ausdünnen.

Alpenmohn im Topf ziehen
Mit einer Wuchshöhe von 5-25 cm eignet sich Alpenmohn hervorragend für den Balkon. Das ideale Substrat ist eine Mischung aus 1 Teil Kokoserde und 2 Teilen torffreier Bio-Kräutererde über einer Drainage aus Splitt oder Tongranulat (gibt’s alles bei Amazon). Nach der Aussaat stellen Sie den Topf oder Blumenkasten im Freiland auf einen Holzblock an einen halbschattigen, regengeschützten Standort, damit der Kältereiz auf die Alpenmohn Samen einwirken kann.

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Alpenmohn pflanzen – Anleitung
Pflanzfertiger Alpenmohn entstammt zumeist einer Anzucht im Gewächshaus und sollte sich in der Woche vor der Pflanzung im geschützten Halbschatten an die Sonne gewöhnen. Wie für die Aussaat empfohlen, bereiten Sie einen feinkrümeligen, kalkhaltigen Boden vor. Beste Pflanzzeit ist im Frühling, wenn kein starker Bodenfrost mehr zu erwarten ist. Folgende Anleitung erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Alpenmohn im Garten richtig pflanzen:

Alpenmohn Jungpflanzen mit Topf für einige Minuten in Wasser stellen.



Im Abstand von 20 cm Pflanzlöcher ausheben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens.



Den Aushub anreichern mit Kompost, Gartenkalk, feinkörnigem Splitt oder grobem Sand.



Wassergetränkten Alpenmohn austopfen und einpflanzen bis zur Blattrosette.



Die Erde andrücken, durchdringend gießen und in den ersten Wochen leicht feucht halten.
Mulchen mit Kies, Splitt oder Jumbogras Häckseln (gibt’s bei Amazon) unterdrückt das Unkraut und hält den Boden länger warm und feucht.


Alpenmohn kombinieren – Tipps für schöne Pflanznachbarn
In der kreativen, alpinen Gartengestaltung entsteht ein farbenfrohes Blütenbild, wenn Sie Alpenmohn mit anderen kalkliebenden Sonnenanbetern kombinieren. Schöne Pflanznachbarn sind Alpen-Edelweiß (Leontopodium nivale), Echter Enzian (Gentiana clusii) und Silberwurz (Dryas). Als Bodendecker harmoniert Alpenmohn wunderbar mit Gelber Enzian (Gentiana lutea), Lavendel (Lavandula) und Federgras (Stipa pennata) im Steingarten. Wenn Alpenmohn allmählich verwelkt, setzt einjähriger Klatschmohn (Papaver rhoeas) von Juli bis September die Blütezeit fort.


Grüner-Daumen-Tipp: Alpenmohn im kleinen Topf ist nicht vollkommen winterhart. Da kommt das WOLTU Pop Up Gewächshaus gerade recht, damit die Alpenblume wohlbehalten überwintern kann. Auch für andere Balkonpflanzen kann man das Mini-Überwinterungszelt verwenden.


Alpenmohn Pflege – Die 5 besten Tipps



Zum Schutz vor dem giftigen Milchsaft bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten Handschuhe tragen, z. B. die ACE Garten Eden Handschuhe von Amazon.



Alpenmohn im Garten nur bei längerer Trockenheit gießen, auf dem Balkon häufiger bei fühlbar getrockneter Erde.



Ausgepflanzten Alpen-Mohn im Herbst mit Kompost düngen, im Topf während der Blütezeit wöchentlich düngen, z. B. mit dem COMPO COMPLETE Flüssigdünger (gibt’s bei Amazon).



Nach dem ersten Blütenflor Alpenmohn bis zur Blattrosette abschneiden für eine schöne Nachblüte.



Alpenmohn Jungpflanzen im ersten Winter mit Nadelreisig abdecken.
Für Alpenmohn im Topf reduziert sich die Winterhärte auf -5 Grad Celsius, weil der Wurzelballen von allen Seiten angreifbar ist für Frost. Umwickeln Sie das Pflanzgefäß mit Wintervlies (gibt’s bei Amazon) und stellen es auf einem Holzblock vor die Hauswand. In einem kleinen Topf (<20 l) ist Alpenmohn nicht winterhart und sollte hell und frostfrei überwintern.


Häufig gestellte Fragen
Ist Alpenmohn essbar?
Nein, Alpenmohn (Papaver alpinum) ist nicht essbar. Im Gegenteil enthält die Mohnblume einen giftigen Milchsaft, der nach einem Verzehr quälende Magenschmerzen und Übelkeit verursachen kann.
Wie kann man Alpenmohn vermehren?
Die Vermehrung von Alpenmohn gelingt am einfachsten durch Selbstaussaat. Lassen Sie die verwelkten Blüten der Nachblüte stehen, damit sich die Kapselfrüchte bilden und ihre Samen im Garten verteilen. Für eine gezielte Vermehrung können Sie die Samenkapseln ernten für eine Aussaat am gewünschten Standort.
Ist Alpenmohn bienenfreundlich?
Ja, Alpenmohn ist eine bienenfreundliche Staude. Die großen Schalenblüten bieten zwar keinen Nektar an, aber reichlich Pollen. Daher beträgt der Nektarwert 0/4 und der Pollenwert 3/4.
Quellen: Wikipedia.org, Alpen-Mohn und Baumschule-Horstmann.de, Gattung Mohn und Bio-Gaertner.de, Mohn und Pflanzmich.de, Bursers Alpenmohn und Samenhaus.de, Alpenmohn Samen und Rote-Liste-Zentrum.de, Artensuchmaschine Papaver alpinum und Oekologie-Seite.de, Papaver alpinum
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