Dem Bergwanderer ist die Alpen-Pestwurz ein vertrautes Bild. Doch wussten Sie, dass die Alpenpflanze ein echter Problemlöser für den Garten ist? Ja, es stimmt! Wenn Hobbygärtner einen Rohbodenpionier, Schuttüberkriecher oder Böschungsverfestiger brauchen, ist die alpine Staude zur Stelle. Eine Super-Bienenweide ist Petasites paradoxus obendrein. Lesen Sie hier einen Steckbrief über die Alpen-Pestwurz mit den besten Tipps für die Samen-Ernte und Aussaat im Garten. Auf geht’s!
Kurzfassung
Wie kann man die Alpen-Pestwurz im Garten säen?
Beste Zeit für die Aussaat einer Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus) im Garten ist vom Herbst bis zum Frühjahr. Die Samen der Schnee-Pestwurz sind Kühlkeimer und Lichtkeimer. Darum ist die Direktaussaat am einfachsten. Bester Standort ist halbschattig bis schattig, kühl und mit einem frisch-feuchten, durchlässigen, kalkhaltigen Boden. Vor der Aussaat wird der Boden gejätet und feinkrümelig vorbereitet. Die Samen streut man flächig aus, übersiebt das Saatgut dünn mit Sand, drückt die Erde an und gießt mit feiner Brause. Nach der Keimung werden die kräftigsten Sämlinge ab einer Wuchshöhe von 5-10 cm vereinzelt auf einen Abstand von 40-45 cm.
Alpen-Pestwurz Steckbrief
Alpen-Pestwurz im Garten: Samen ernten
Anbieter für Saatgut oder vorgezogene Alpen-Pestwurz konnte ich weder Online, noch lokal vor Ort in Deutschland und Österreich finden. Für den Anbau der alpinen Staude im Garten müssen wir zur Samenernte in die Berge. Im Vorfeld sollten diese wichtigen Prämissen bekannt sein: Das Sammeln von Samen in der freien Natur, einschließlich der Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus), ist in vielen Regionen erlaubt, solange bestimmte Regeln beachtet werden. Hier sind einige wichtige Punkte:
Naturschutzgebiete: In Naturschutzgebieten und Nationalparks ist das Sammeln von Pflanzen oder deren Samen in der Regel verboten.
Privatgrundstücke: Um die Samen einer Alpen-Pestwurz auf einem Privatgrundstück zu sammeln bedarf es in Deutschland der expliziten Erlaubnis des Eigentümers. In Österreich ist das Sammeln erlaubt, wenn der Eigentümer keine Verbotsschilder aufgestellt hat.
Geschützte Pflanzen: Von als gefährdet eingestuften Pflanzen dürfen keine Samen gesammelt werden. Gemäß des Rote Listen Zentrums gilt die Alpen-Pestwurz als ungefährdet mit Stand von Anfang September 2024. (Quelle: Rote-Liste-Zentrum Artensuchmaschine Ergebnis für Petasites paradoxus).
Mengenbeschränkung: Grundsätzlich gilt für das Sammeln von Pflanzen im öffentlichen Raum eine Mengenbeschränkung, Stichwort Handstraußregel: Für den persönlichen Bedarf dürfen kleine Mengen gesammelt werden, solange dies den Bestand der Pflanze nicht gefährdet.
Quellen: Mundraub.org, Handstraussregel und BMUV.de, Darf ich Blumen pflücken? und Österreich.gv.at, Pilze, Beeren, Samen sammeln im Wald
Alpen-Pestwurz Samen richtig ernten und aufbewahren
Am Ende der Blütezeit treiben die großen, herzförmigen Grundblätter aus. Parallel beginnt die Fruchtreife. Als Korbblütler verwandeln sich bestäubte Blüten einer Alpen-Pestwurz in Samen mit einem weißen Haarkranz, dem sogenannten Pappus. Reife Samen sind dunkelbraun. Damit die Samen mit ihrem Pappus nicht davonfliegen, sollten Sie einige der „Pusteblumen“ einsammeln und in einem dunklen Schraubglas aufbewahren. Am kühlen Standort behalten die Samen einer Schnee-Pestwurz für einige Jahre ihre Keimfähigkeit.
Alpen-Pestwurz im Garten säen
Am einfachsten ist die Direktaussaat von Alpen-Pestwurz im Garten, denn die Samen sind Kühlkeimer. Im Grunde genommen gedeiht die alpine Pionierstaude an jedem Standort. Optimale Licht- und Bodenverhältnisse entlocken der Alpenpflanze eine beeindruckende Wuchskraft mit riesigen Blattschmuckblättern, prächtigen Blüten und kräftigen Wurzeln. Lesen Sie weiter, denn jetzt folgen wichtige Details:
Alpen-Pestwurz im Garten: Bester Standort und Boden
Am besten gedeiht die Alpen-Pestwurz im Halbschatten. Ein sonniger Standort wird toleriert, wenn der Boden entsprechend feucht ist. Gut geeignet ist auch ein lichtschattiger Platz unter Laubgehölzen, die während der Blütezeit der Alpenblume noch keine Blätter tragen. Die Pestwurz der Berge bevorzugt einen frischen bis feuchten, kalkhaltigen Boden. Wie es sich für eine Pionierpflanze gehört, lässt sich die alpine Pestwurz auch an trockenen und leicht sauren Standorten nieder. Steinige Hänge, Bachschotter und sickerfeuchten Felsschutt befestigt die Staude mit ihren tiefen Pfahlwurzeln, wenn ein feinerdiger Untergrund vorhanden ist.
Alpen-Pestwurz im Garten: Beste Aussaat-Zeit
Die beste Zeit für die Aussaat von Alpen-Pestwurz im Garten ist im Herbst. Idealerweise säen Sie die Samen zwischen September und November aus. Ein zweites Zeitfenster für die Direktaussaat öffnet sich im Frühjahr, sobald der Boden aufgetaut ist. Beide Aussaat-Termine sorgen dafür, dass die Samen den erforderlichen Kältereiz für die Keimung auf natürlichem Weg erhalten.
Alpen-Pestwurz im Garten richtig säen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Für die Direktaussaat am Standort ein Unkraut-freies, feinkrümeliges Saatbeet vorbereiten.
Die sehr feinen Samen mit Vogelsand (gibt’s bei Amazon) vermischen, auf der Erde ausstreuen und dünn mit Sand übersieben.
Alternativ im Abstand von 40-45 cm flache Furchen ziehen, die Samen darin aussäen, Furchen samendick schließen.
Erde im Saatbeet andrücken mit den Händen, Brettchen oder einer Rasenwalze.
Saatbeet überziehen mit einem engmaschigen Schutznetz (gibt’s bei Amazon) und angießen mit feiner Brause.
Alpen-Pestwurz im Garten: Pflege nach der Aussaat
Halten Sie das Saatbeet mit den Alpen-Pestwurzen konstant leicht feucht. Trockenstress ist die häufigste Ursache, wenn Samen nicht keimen und Sämlinge eingehen. In den ersten Wochen ist regelmäßiges Jäten wichtig, damit die Keimlinge nicht von Unkraut überwuchert werden. Eine Schneedecke ist willkommen, denn sie trägt zur Keimung der Samen bei. Im Frühling können Sie die kräftigsten Keimlinge vereinzeln auf einen Abstand von 40-45 cm.
Quellen: Wikipedia.org, Alpen-Pestwurz und Ökologie-Seite, Alpen-Pestwurz und Naturadb.de, Gewöhnliche Pestwurz und Pflanzenlust.de, Giftig oder nicht Pestwurz
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