Giftig oder ungiftig

Ist die Amaryllis giftig für Menschen?

11.04.2025
Kleines Mädchen schaut fasziniert aus dem Fenster auf blühende Amaryllis und Pflanzen.
Kleines Mädchen schaut fasziniert aus dem Fenster auf blühende Amaryllis und Pflanzen.

Die Amaryllis ist eine prächtige Zwiebelblume mit großen, leuchtenden Blüten. Als Winterblüher bringt der Ritterstern Farbe in die dunkle, kalte Jahreszeit. Hobbygärtner mit Kindern, Enkelkindern und Haustieren fragen sich zu Recht: Ist die Amaryllis giftig? Informieren Sie sich hier, um Ihre Liebsten und sich selbst zu schützen. Auf geht’s!

Gemälde einer blühenden Amaryllis
Einer Amaryllis ist der Giftgehalt nicht anzusehen.

Bild von (c) The NL GalleryCC BY-NC-ND 2.0

Kurzfassung

Die Amaryllis ist in allen Teilen giftig, vor allem die Zwiebel. Bei Verzehr kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, Verwirrung, Lähmung und Nierenschädigung bis hin zum Koma kommen. Um eine Vergiftung zu vermeiden, sollten Sie einen Ritterstern außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufstellen. Bei Pflanz- und Pflegearbeiten sind Handschuhe obligatorisch.

Amaryllis Steckbrief

PflanzenfamilieAmaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Gattung mit 80 ArtenRittersterne (Hippeastrum)
SynonymAmaryllis
HerkunftSüdamerika
WuchsartZwiebelpflanze
Wuchsformaufrecht
Wuchshöhe50-80 cm
BlütenDolde mit nickenden, trichter- bis glockenförmigen, bis 20 cm großen Blüten am hohlen Stängel
BlütezeitOktober bis April, 6 bis 8 Wochen nach der Pflanzung
Blütenfarbenrot, rosa, weiß, Hybriden zweifarbig bis mehrfarbig
Blättergrundständig, zungenförmig, fleischig, parallelnervig
Giftigkeitstark giftig
Winterhärtenicht winterhart
VerwendungZimmerpflanze, Weihnachtsblume, Schnittblume

Amaryllis ist giftig: Giftstoffe und Vergiftungssymptome

Die Amaryllis ist in allen Teilen stark giftig. Giftstoffe sind verschiedene Alkaloide, insbesondere Lycorin, das auch in Narzissen und Schmucklilien vorkommt. In der großen Zwiebel befindet sich die höchste Konzentration der toxischen Alkaloide. Bei absichtlichem oder unabsichtlichem Verzehr kann es innerhalb von 20 bis 30 Minuten zu schwerwiegenden Symptomen kommen:

Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen

Verwirrung, Schwindel und Halluzinationen

Lähmungserscheinungen

Schädigung der Nieren

Koma, Tod

Hautkontakt mit einer Amaryllis kann quälende Hautreizungen verursachen. Hobbygärtner sollten darum bei allen Standortwechseln, Pflanz- und Pflegearbeiten Handschuhe tragen, z. B. von Gardena (gibt’s günstig bei Amazon).

Zitat: „Die Amaryllis enthält giftige Alkaloide, die das Herz-Kreislauf-System und das Nervensystem beeinträchtigen können. Bei einer Vergiftung ist es wichtig, schnellstmöglich ärztliche Hilfe zu suchen.“ (Dr. med. Thomas Fuchs, Leiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Tübingen).

Amaryllis Vergiftung vorbeugen: Die besten Tipps

Wer die Blütenpracht eines Rittersterns nicht aus seinem Lebensumfeld verbannen möchte, kann mit einfachen Maßnahmen einer Vergiftung vorbeugen. Eine Amaryllis sollte immer außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufbewahrt werden. Klären Sie Kinder auf über die Giftigkeit eines Rittersterns und seiner Blumenzwiebel. Waschen Sie Ihre Hände und auch die Handschuhe nach Pflanz- und Pflegearbeiten. Entsorgen Sie Pflanzenreste einer Amaryllis im Biomüll oder Hausmüll.

Auf der Fensterbank im Wohnzimmer sitzen zwei Mädchen mit Hundewelpen. Neben den Mädchen stehen Orchideen und Barbarazweige
Orchideen und Barbarazweige sind familienfreundliche Alternativen zum Ritterstern.

Fazit

Einer prachtvollen Amaryllis ist nicht anzusehen, dass alle Pflanzenteile hochgiftig sind. Schon der Verzehr kleiner Mengen einer Amarylliszwiebel kann quälende Vergiftungs-Symptome auslösen bis hin zum Koma. Darum sollten Hobbygärtner die giftige Zwiebelblume außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufstellen. Den Pflegearbeiten sollte man sich nur mit Handschuhen widmen.

Quellen: Wikipedia.org, Ritterstern und Giftpflanzen.com, Hippeastrum und Botanikus.de, Amaryllis und Vetpharm.uzh.ch, Hippeastrum

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