Schnitt-Anleitungen

Rosen schneiden im Herbst: So geht es

8. August 2024
Seine Rosen im Herbst zu schneiden, kann sinnvoll sein.
Seine Rosen im Herbst zu schneiden, kann sinnvoll sein.

Im Herbst erinnern Rosen nur noch entfernt an die majestätischen Blütenschönheiten des Sommers. Rosengärtner greifen jetzt nochmals zur Schere, obwohl die eigentliche Schnittpflege längst abgeschlossen ist. Lesen Sie in diesem Ratgeber, warum man Rosen im Herbst schneiden sollte und wann ein herbstlicher Rückschnitt falsch ist. Auf geht’s!

Beitragsbild ist von Ray Shrewsberry auf Pixabay

Kurzfassung

Beet-, Edel- und Kletterrosen kann man im Herbst schneiden, um Ordnung zu schaffen im Gestrüpp, einen Winterschutz anzubringen und ein gepflegtes Erscheinungsbild zu erzeugen. Verwelkte Blüten und verdorrte Blätter werden entfernt. Triebe schneidet man im gewünschten Umfang zurück. Wildrosen und Hagebutten-Rosen sollte man im Herbst nicht schneiden zum Wohle unserer Gartenvögel. Frisch gepflanzte Rosen erhalten ihren Pflanzschnitt nicht im Herbst, sondern erst im Frühjahr.

Bilder von (c) Barb HoyerCC BY-NC-ND 2.0

Sollte man Rosen im Herbst schneiden oder lieber nicht?

Lange Zeit war ein herbstlicher Rosenschnitt verpönt. Grund für das Tabu: Der Schnitt verursacht einen frischen Austrieb, der vor dem Winter nicht ausreift. Wenige Minusgrade reichen aus, damit die weichen Triebspitzen zurückfrieren bis ins Holz und die Hoffnungen auf die nächste Blütezeit zunichtemachen.

Moderne Erkenntnisse sprechen für den Rosenschnitt im Herbst

Mit folgenden Argumenten plädieren moderne Rosengärtner dafür, Rosen im Herbst zu schneiden:

Leichte Erfrierungen an unverholzten Trieben sind unproblematisch.

Ungeschnittene Rosenzweige bremsen bitterkalten Wind und leiten ihn zu den angelegten Knospen, die dann erfrieren können.

Gestikulieren lange Rosentriebe in alle Richtungen, ist ein Winterschutz schwierig anzubringen.

Im Herbst geschnittene Rosenbüsche bieten über viele Monate ein gepflegtes Erscheinungsbild.

Seit praktische Erfahrungen die modernen Erkenntnisse untermauern, findet ein Umdenken statt bei der Schnittpflege von Rosen. Heute entscheiden sich viele Hobbygärtner, ihre Rosen im Herbst zu schneiden – zusätzlich zum Frühjahrs- und Sommerschnitt.

Edelrosen und Beetrosen im Herbst schneiden

Im Verlauf des Sommers verwandeln sich Beet-, Strauch- und Edelrosen in ein dorniges Gestrüpp. Wenn im Herbst die Blütezeit endgültig beendet ist und die Blätter einziehen, verschandeln verwelkte Blütenköpfe und schlappes Laub die Rosenbüsche. An ein Durchkommen ist nicht zu denken, um die Pflanzenbasis als Winterschutz mit Komposterde anzuhäufeln. Das sind gleich mehrere Gründe für einen herbstlichen Pflegeschnitt. So machen Sie es richtig:

Rosenschere (gibt’s bei Amazon) schärfen, reinigen und mit Spiritus desinfizieren.

Dornensichere Handschuhe, z. B. von Slarmor (gibt’s bei Amazon) anziehen.

Verwelkte Blüten und abgestorbene Blätter abschneiden.

Überlange, störende Triebe zurückschneiden.

Beim Herbstschnitt Ihrer Rosen können Sie ohne Weiteres hemdsärmelig an die Schnittführung herangehen. Eine perfekte Schnittführung an Knospen ist ausnahmsweise nicht erforderlich. Im Frühjahr werden die Rosen ohnehin wieder geschnitten.

Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Welche Rosen sollte man im Herbst nicht schneiden?

In einem Rosenbusch mit roten Hagebutten sitzt eine Kohlmeise
Frau Kohlmeise hat die nahrhaften Hagebutten schon fest im Blick.

Bild von Yvonne Huijbens auf Pixabay

Wildrosen und Hagebutten-Rosen werden im Herbst nicht geschnitten. Die farbenfrohen Früchte sind nicht nur sehr dekorativ im winterlichen Garten. In erster Linie dienen Hagebutten für unsere bedrohten Gartenvögel als wertvolle Nahrungsquelle im Winter und zeitigen Frühjahr.

Im Herbst gepflanzte Rosen erhalten ihren Pflanzschnitt erst im folgenden Frühling. Die Forsythienblüte gibt einen zuverlässigen Hinweis auf den besten Termin. Schneiden Sie erst dann alle Triebe zurück auf 3 bis 5 Augen. Der Schnitt bewirkt einen Saftstau, woraufhin die junge Rose kräftig austreibt und verzweigt.

Kletterrosen im Herbst schneiden

Ihre gut sichtbare Position am Spalier macht für Kletterrosen einen herbstlichen Rückschnitt sinnvoll. Wer sich nicht den ganzen Winter hindurch über verwelkte Blüten und braunes Laub ärgern mag, holt im Herbst nochmals die Rosenschere hervor. Das ist zugleich die ideale Gelegenheit, um die dornigen Ranken neu anzuordnen. Zu diesem Zweck löst man die Triebe von der Kletterhilfe und legt sie auf den Boden. So lassen sich die verwelkten Blüten und Blätter einfacher entfernen und die Ranken im gewünschten Umfang zurückschneiden. Die diesjährigen Langtriebe sollte man im Herbst nicht schneiden. An diesen Ranken wird Ihre Kletterrose im nächsten Jahr die schönsten Blüten tragen. Zum guten Schluss werden alle Triebe wieder an der Kletterhilfe befestigt.

Hochstamm-Rosen im Herbst schneiden und warm einpacken

Drei Rosen Hochstämmchen im Garten mit Winterschutz aus Juge

Bild von Hans auf Pixabay

An Hochstämmchen ist ein vorsichtiger Rückschnitt im Herbst sinnvoll für den perfekten Winterschutz. Hier befindet sich die empfindliche Veredelungsstelle unterhalb der Krone und ist besonders anfällig für strengen Frost. Ohne eine wärmende Haube ist ein Rosenstämmchen klirrender Kälte schutzlos ausgeliefert. Die Abdeckung ist einfacher anzubringen, wenn Sie die Zweige etwas zurückschneiden.

In winterrauen Regionen ist es ratsam, eine Hochstamm-Rose im Kübel auf Holz zu stellen zum Schutz vor Frost von unten. Den Topf wickeln Sie ein mit Wintervlies und Jutebändern. Das Substrat bedecken Sie mit Herbstlaub (keine Rosenblätter), Stroh oder Rindenmulch.

Bei Grüner Daumen gibt es viele praktische Gartenutensilien zu entdecken, die man bei Amazon kaufen kann.

Grüner-Daumen-Tipp: Ein Wintervlies ist das Ass im Ärmel des Hobbygärtners für die Überwinterung von Hochstamm-Rosen. Ein gutes Wintervlies ist atmungsaktiv, reißfest und 30 g bis 50 g/m² dick und birgt nicht die Gefahr von Fäulnisbildung. Hoch bewertet und oft gekauft bei Amazon sind das HaGa-Wintervlies mit 30 g/m² und das Wintervlies der Marke GardenFlora mit 50 g/m².

Schnittgut nach dem herbstlichen Rosenschnitt immer entsorgen

Pflanzenhygiene wird groß geschrieben rund um die Schnittpflege von Rosen. Kaum eine moderne Edelrose ist vor Krankheiten gefeit. Es sind die hübschen Fiederblätter, auf denen sich die gefürchteten Erreger niederlassen. Sorten mit dem Prädikat ‚ADR-Rose‘ wehren sich zwar zumeist aus eigener Kraft gegen eine Infektion. Mit dem Schnittgut oder Herbstlaub können dennoch listige Pilzsporen im Rosenbeet überwintern.

Das hat zur Folge, dass die Krankheitserreger im nächsten Jahr umso schneller einen Weg auf die Blätter finden. Ein im Vorjahr kaum merklicher Befall kann auf diese Weise gravierende Ausmaße annehmen. Entsorgen Sie Schnittgut und abgefallenes Rosenlaub darum grundsätzlich im Biomüll. Auf dem Komposthaufen werden die Krankheitserreger nicht zuverlässig abgetötet.

Fazit

Aus vielerlei Gründen kann es sinnvoll sein, seine Rosen im Herbst zu schneiden. Hat sich die Königin der Blumen während des Sommers in ein Gestrüpp verwandelt, bringt die Rosenschere Ordnung ins Geäst und macht den Weg frei für einen Winterschutz. Auch bei Kletterrosen sorgt der Rückschnitt im Herbst für ein gepflegtes Erscheinungsbild während der langen Wintermonate. Unangetastet bleiben dagegen Wildrosen und andere Hagebutten-Rosen, damit unsere heimischen Vögel im Garten während der harten Winterzeit einen gedeckten Tisch vorfinden.

Quellen: Ndr.de, Rosen im Herbst schneiden und Obi.de, Rosen im Herbst schneiden und Nabu.de, Heimische Wildrosen und Bio-Gaertner.de, Rosenschnitt

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