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Die 10 giftigsten Gartenpflanzen für Pferde

14. Februar 2025
Pflanzenschnitt zu fressen, kann für ein Pferd schlecht ausgehen.
Pflanzenschnitt zu fressen, kann für ein Pferd schlecht ausgehen.

Wussten Sie, dass die Verfütterung von Grünschnitt und Pflanzenresten für Pferde tödlich sein kann? Sie wären überrascht, wie lang ein Pferdehals werden kann, um mit gespitzten Lippen über den Weidezaun das Grünzeug von Ihrem Komposthaufen zu fressen. Auch die gut gemeinte Entsorgung von Strauchschnitt auf Weiden hat etlichen Pferden das Leben gekostet. Lesen Sie hier eine Liste über die 10 giftigsten Gartenpflanzen für Pferde mit Bildern und kompakten Infos Hobbygärtner.

Zwei Pferde grasen friedlich auf der Weide.
So friedlich grasen nur Pferde, die sich nicht an giftigen Pflanzenresten vergreifen können.
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Kurzfassung

Die 10 giftigsten Pflanzen für Pferde aus dem Garten sind Adonisröschen (Adonis), Blauer Eisenhut (Aconitum napellus), Efeu (Hedera helix), Roter Fingerhut (Digitalis purpurea), Goldregen (Laburnum), Herbstzeitlose (Colchicum autumnale), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Kartoffelpflanze (Solanum tuberosum), Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus). Die Anzeichen einer Vergiftung sind Unruhe, leichte Erregbarkeit, ausdauerndes Gähnen, Darmstörungen, Krämpfe, Kolik, Durchfall, Schweißausbruch, Speichelfluss, Lähmungen, taumelnden Gang bis hin zu Atemlähmung und Herz-Kreislauf-Versagen.

10 Giftpflanzen für Pferde aus dem Garten

Adonisröschen (Adonis vernalis)

Adonisröschen blühen im Beet mit leuchtend geben Sternenblüten

Adonisröschen sind beliebte Frühlingsblüher für die pflegeleichte Gartengestaltung. Im April erscheinen leuchtend gelbe Blüten an den 20 cm großen Stauden. Ein bodennaher Rückschnitt im Mai macht Platz für die Sommerblumen.

Adonisröschen Schnittgut ist hochgiftig.

Ab einer Aufnahme von 200 g besteht Vergiftungsgefahr.

Symptome sind Herzrhythmusstörungen und Schleimhautreizungen.

Bild von Sabine auf Pixabay

Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)

Ein Blütenstand von Blauer Eisenhut

Blauer Eisenhut wird im Ziergarten gerne gepflanzt, obwohl die 120 cm hohe Staude als giftigste Pflanze Europas gilt. Für Hobbygärtner reicht das Tragen von Handschuhen und Schutzbrille als Vorsichtsmaßnahme aus. Blütezeit der blauen Glockenblüten ist im Juni und Juli. Für Pferde sind ausgeputzte Blüten, Samen, Schnittgut und die Wurzeln eine Gefahr.

Alle Eisenhut-Pflanzenteile sind hochgiftig.

Die für Pferde tödliche Menge beginnt bei 100 g Eisenhut.

Vergiftungssymptome sind starker Speichelfluss, erweiterte Pupillen, Krämpfe, Lähmung von Zunge und Gesichtsmuskeln, Atemlähmung, Kreislaufversagen.

Bild von Hans auf Pixabay

Efeu (Hedera helix)

Efeu wächst im Beet

Efeu ist die klassische Kletterpflanze für eine Begrünung von Fassaden und Mauern. Der pflegeleichte Bodendecker wächst auch dort, wo andere Pflanzen aufgeben. Die Wuchskraft kann auch lästig werden. Nur wenigen Hobbygärtnern ist bekannt, dass Schnittgut von Efeu für Pferde giftig ist.

Blätter und Beeren von Efeu sind giftig.

Die kritische Menge ist unbekannt.

Vergiftungssymptome sind Durchfall und Krämpfe; Hautkontakt mit Efeu verursacht Reizungen und Entzündungen.

Bild von Jeon Sang-O auf Pixabay

Goldregen (Laburnum)

Ein blühender Goldregen Baum mit herabhängenden, gelben Blütenrispen.

Goldregen ist ein prächtiger Kleinbaum oder Großstrauch mit leuchtend gelben Blütenrispen von Mai bis Juni. Seiner floralen Schönheit ist nicht anzusehen, dass Goldregen durchströmt ist von Giftstoffen. Das Schnittgut ist frisch und getrocknet giftig für Pferde.

Alle Pflanzenteile von Goldregen sind hochgiftig.

Eine Menge von 250-300 g der Samen kann beim Verzehr für ein Pferd tödlich sein.

Vergiftungssymptome sind Schweißausbrüche, Zittern, schweres Atmen, hoher Blutdruck, Pulsrasen.

Bild von KOlga12

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Blühende Herbstzeitlose im Beet

Am Ende der Saison zieren Herbstzeitlose mit ihren krokusartigen Blüten Beete und Grünflächen. Der botanische Name verrät, dass die 5-25 cm kleinen Zwiebelblumen Colchicin enthalten, ein Arsen-ähnliches Gift, das Pferden zum Verhängnis werden kann.

Herbstzeitlose sind in allen Teilen sehr stark giftig.

Die tödliche Menge für Pferde wird von mit 1,2 bis 3 kg angegeben vom Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie Zürich.

Vergiftungssymptome sind Nahrungsverweigerung, Schwitzen, Kolik, blutiger Durchfall und Lähmungserscheinungen.

Bild von Ilo

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Johanniskraut mit gelben Blüten

Johanniskraut ist eine altbekannte Heilpflanze, die in vielen Kräuterbeeten gedeiht. Die 30-70 cm große Staude blüht im Juni und Juli mit gelben Blüten und markanten Staubblättern. Johanniskraut enthält mehrere Substanzen, die giftig für Pferde sind.

Verzehr oder Kontakt mit dem Pflanzensaft in Verbindung mit Sonnenstrahlen wirkt phototoxisch.

Die giftige Menge wird von Veterinärtoxikologen mit 0,5 % des Körpergewichtes angegeben.

Vergiftungssymptome sind massive Hautentzündungen, Unruhe, Taumeln, Koma.

Bild von Hans auf Pixabay

Kartoffelpflanze (Solanum tuberosum)

Blühende Kartoffelpflanze im Garten

Hobbygärtner mit einem Nutzgarten sind damit vertraut, dass unreife Kartoffeln für Menschen leicht giftig sind. Weniger bekannt ist, dass eine Kartoffelpflanze für Pferde nach dem Verzehr fatale Konsequenzen nach sich zieht.

Grüne Pflanzenteile, Knolle, Blüten und Samen sind für Pferde stark giftig.

Die kritische Menge ist unbekannt.

Vergiftungssymptome sind Trinkverweigerung, Ermüdung, Magen- und Darmkrämpfe, Zerfall der roten Blutkörperchen.

Bild von Hans auf Pixabay

Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)

Kirschlorbeer mit Blüten und Blättern als Bodendecker im Garten

Kirschlorbeer hat unsere Gärten erobert als schnell wachsende Heckenpflanze. Pferden kann die Lorbeerkirsche allerdings nach dem Verzehr des Schnittguts einen schnellen Tod bereiten.

Hauptsächlich die sattgrünen, glänzenden Blätter und die Samen sind stark giftig. Zu diesem Schluss kommen die Experten von Vetpharm-uzh Zürich.

In welcher Menge Kirschlorbeer giftig ist, können Veterinärtoxikologen nicht präzise beziffern.

Vergiftungssymptome sind Speichelfluss, Erregung, Magen- und Darmkrämpfe, schlimmstenfalls Tod durch Atemlähmung.

Bild von Jan von Bizar

Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)

Pfaffenhütchen mit roten Beeren

Das Pfaffenhütchen ist ein 200-600 cm großer, eleganter Großstrauch mit roten Beeren, die an einen lustigen Pfaffenhut erinnern. Gar nicht lustig ist es, wenn Pflanzenreste in einem Pferdemaul landen, denn das geht für ein Pferd nicht gut aus.

Alle Pflanzenteile, besonders Samen und Zweigspitzen sind hochgiftig, wie im Giftpflanzenlexikon für Pferde von Pavo nachzulesen ist.

Die kritische Menge an Pfaffenhütchen ist unbekannt.

Vergiftungssymptome können noch nach 15 Stunden auftreten in Form von Fieber, Kreislaufstörungen, Krämpfen und Kreislaufkollaps.

Bild von Wolfgang Claussen

Gras- und Rasenschnitt

Rasenmäher steht vor hohem Rasen

Wussten Sie, dass Rasenschnitt bei Pferden zu Vergiftungen und Koliken führen kann?

Das zerschnittene Gras bildet im Magen schwere Klumpen.

Rasenschnitt mit Giftpflanzenteilen, wie Herbstzeitlose, kann heftige Vergiftungserscheinungen auslösen.

Frischer Rasenschnitt erhitzt sich, gärt im Pferdemagen und kann lebensbedrohliche Gaskoliken verursachen.

Wie können Hobbygärtner verhindern, dass Pferde giftige Pflanzen aus dem Garten fressen?

Hobbygärtner können viel tun, damit Pferde nicht von giftigen Gartenpflanzen fressen. Lesen Sie diese Tipps:

Pferde sollten nicht im Garten grasen mit Zugang zum Komposthaufen oder zu den Beeten.

Keine Entsorgung von Schnittgut und Pflanzenresten auf einer Pferdeweide.

Den Komposthaufen neben einer Pferdeweide mit Deckel anlegen.

Um den Komposthaufen neben einer Pferdewiese dornige, ungiftige Pflanzen setzen, wie Rosen, oder stark duftende Pflanzen, wie Lavendel, Pfefferminze, Knoblauch und Duftgeranien.

In Reichweite einer Pferdewiese auf den Anbau der meisten Giftpflanzen dieser Liste verzichten, da diese auch für Menschen und Haustiere giftig sind.

Fazit

Mit dem Wissen über Gartenpflanzen, die für Pferde giftig sind, kann so manche qualvolle Vergiftung verhindert werden. Im besten Fall verzichten Hobbygärtner darauf, neben einer Pferdewiese einen Komposthaufen mit Schnittgut und Pflanzenresten anzulegen. Für die Entsorgung von Ästen gibt es bessere Lösungen, als das Schnittgut auf eine Pferdeweide zu werfen. Idealerweise werden Pferde-giftige Gartenpflanzen erst gar nicht angebaut, weil die meisten Gewächse auch für Kinder und Haustiere giftig sind.

Den Fotografinnen und Fotografen herzlichen Dank!

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