Bei einer Duftgeranie (Pelargonium) sind die behaarten Blätter der eigentliche Hit. Nach leichtem Reiben verströmt die Sommerblumen einen betörenden Duft. Überdies ist die beliebte Balkonblume Klimawandel-angepasst, ungiftig, pflegeleicht und damit perfekt geeignet für die familienfreundliche Gartengestaltung mit Kindern, Enkelkindern und Haustieren. Hobbygärtner lesen hier, wie einfach Duftgeranien zu pflanzen und zu pflegen sind.
Kurzfassung
Pflanzen Sie im Mai Duftgeranien an einen sonnigen, geschützten Standort in mäßig trockene, durchlässige Beeterde oder in ein Blumenerde-Sand-Gemisch. Gießen Sie Duftgeranien regelmäßig bei Trockenheit. Von März bis August werden die Sommerblumen gedüngt. Verwelktes zupfen Sie aus. Vor dem Einräumen schneiden Sie eine Duftgeranie auf 10-15 cm zurück. Im hellen, kühlen Winterquartier überwintern die frostempfindlichen Pflanzen von Oktober bis April. Stecklinge sind die beste Vermehrungsmethode. Krankheiten und Schädlinge treten nur bei Pflegefehlern auf.
Duftgeranien Herkunft, Wuchsform, Winterhärte, Blütezeit
Bild von Peter Baker – CC BY-SA 2.0
Südafrika ist die Heimat von Duftgeranien. Die Pelargonien-Arten haben sich in Deutschland als beliebte Balkonblumen etabliert. Die Sommerblumen sind mehrjährig, aber nicht winterhart. Das Temperaturminimum liegt am Gefrierpunkt. Duftgeranien machen ihrem Namen alle Ehre. Die rundlichen, tief eingeschnittenen und behaarten Blätter entfalten nach leichtem Reiben einen intensiven Duft. Duftgeranien wachsen buschig-kompakt und bilden viele kleine violette oder rosafarbene Blüten. Die Wuchshöhe beträgt 30 cm bis 100 cm. Blütezeit ist von Mai bis September.
Bester Standort für Duftgeranien
Duftgeranien wünschen sich einen vollsonnigen, windgeschützten und möglichst luftigen Standort. Im Garten zieren duftende Pelargonien das sommerliche Blumen- und Hochbeet, den Topfgarten und Duftgarten. Auf dem sonnigen Balkon verströmen Duftgeranien ihr Aroma im Topf, der Hängeampel und im Blumenkasten am Balkongeländer. Als Unterpflanzung von Sichtschutzgehölzen im Kübel machen sich Duftgeranien ebenfalls nützlich. Als Zimmerpflanze auf der sonnigen Fensterbank verwandeln duftende Pelargonien Wohnräume in ein Aroma-Refugium.
Das richtige Substrat für Duftgeranien
Das ideale Substrat für Duftgeranien ist torffrei, locker, humos, durchlässig, leicht sandig und mäßig trocken. Lehmige Gartenerde verbessern Sie am besten mit Bausand und Kompost. Gute Hochbeeterde hat alle Geranien-freundlichen Eigenschaften zu bieten. Für Kübel und Balkonkasten eignet sich eine Mischung aus torffreier Blumenerde, Sand und Lavagranulat.
Grüner-Daumen-Tipp: Schwere Blumensäcke werden im rückenfreundlichen Garten nicht mehr geschleppt. Kraftsparend sind die neuartigen Substrat-Ziegel mit leichten 625 Gramm das Stück. Nach der Zugabe von 3 Litern Wasser, stehen Ihnen 10 Liter torffreie Blumenerde zur Verfügung. Im Unterschied zu den bekannten Kokoserde-Blöcken, ist die kompakte Blumenerde vorgedüngt für 6 bis 8 Wochen. Die Substrat-Ziegel von Substral erhalten Sie bei Amazon.
Duftgeranien Pflanzzeit
Beste Pflanzzeit für Duftgeranien ist im Mai. Wenn die nächtlichen Temperaturen eine Woche lang nicht unter 10 Grad Celsius fallen, öffnet sich das Zeitfenster für die Pflanzung. Derweil stellen Sie vorgezogene und überwinterte Duftgeranien zum Eingewöhnen tagsüber an draußen in den geschützten Halbschatten. Abends holen Sie die Blumen wieder ins Haus.
Eigenschaften von Pflanzgefäßen für Duftgeranien
Im richtigen Pflanzgefäß stellt eine Duftgeranie ihre bescheidenen Pflegeansprüche unter Beweis. Darauf sollten Balkongärtner beim Kauf achten:
Im Kübel und Blumenkasten befinden sich Öffnungen im Boden, damit überschüssiges Wasser abläuft.
Das Pflanzgefäß für Duftgeranien hat eine helle Farbe. In dunkelfarbigen Töpfen und Balkonkästen können sich die Wurzelballen im Hochsommer stark aufheizen.
Ein Übertopf für Zimmerpflanzen verfügt über Bodenlöcher und einen Untersetzer, den man mit Blähton oder Splitt füllen kann als zusätzlichen Schutz vor Staunässe.
Grüner-Daumen-Tipp: Das ideale Pflanzgefäß für Duftgeranien auf dem Balkon verfügt über einen Wasserspeicher. Über Substrat-gefüllte Stutzen versorgen sich die Pelargonien selbst mit Wasser. Am Wasserstandsanzeiger kann man ablesen, wann Wasser nachzufüllen ist. Ein Überlauf im Boden verhindert Staunässe. Erhältlich sind Töpfe und Blumenkästen mit Wasserspeicher in verschiedenen Formen und Größen bei Amazon.
Duftgeranien Pflanz-Tipps
Vor der Pflanzung stellen Sie den (eingetopften) Wurzelballen in Wasser, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen.
Im Hochbeet lockern Sie derweil den Boden auf und jäten Unkraut.
Auf dem Balkon und im Zimmer füllen Sie eine 3 cm hohe Drainage aus Blähton ins Pflanzgefäß.
Über der Drainage füllen Sie Substrat ein bis auf halbe Höhe von Kübel und Blumenkasten. Stellen Sie die Duftgeranie mittig auf das Substrat.
Befüllen Sie die Hohlräume mit Substrat, drücken alles fest und gießen an, bis sich der Untersetzer mit Wasser füllt.
Im Hochbeet heben Sie im Pflanzabstand von 50 cm bis 60 cm Pflanzlöcher aus mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens. Auf den Boden der Pflanzgrube kommt eine Sand-Schicht als Drainage.
Den Aushub vermischen Sie zu einem Drittel mit Kompost, pflanzen die Duftgeranie ein und gießen durchdringend an mit 3 bis 5 Litern Wasser.
Grüner-Daumen-Tipp: Wenn Sie im Beet für Ihre Duftgeranien niederknien, sollten Ihre Knie auf einer gepolsterten Kniebank landen und nicht auf dem blanken Gartenboden. Seitliche Griffe erleichtern das Aufstehen und Hinknien. Umgedreht wird die gepolsterte Kniebank zur gepolsterten Bank zum Ausruhen und für sitzende Gartenarbeiten. Hoch bewertet und oft gekauft bei Amazon ist die Kesser Kniebank mit 2 Werkzeugtaschen.
Duftgeraniensorten
Duftgeranie mit Rosen-Duft: ‚Rosengeranie‘, Wuchshöhe 80 cm, rosafarbene Blüten.
Duftgeranie mit Schokoladen-Duft: ‚Chocolate Peppermint‘, Wuchshöhe 60 cm, blüht zumeist nicht.
Weihrauch-Duftgeranie: Wuchshöhe 40 cm, kleine weiße Blüten.
Duftgeranie mit Weingummi-Duft: ‚Purple Unique‘, Wuchshöhe 120 cm, rosa Blüten mit dunkelroter Zeichnung.
Apfelduftgeranie: Wuchshöhe 40 cm, weiße Blüten.
Duftgeranie mit Zitronenduft: ‚Lemon Fancy, Wuchshöhe 45 cm, rosa Blüten, intensiver Zitronenduft auch ohne Berührung der Blätter, vertreibt lästige Mücken.
Duftgeranie mit Orangenschalen-Duft: ‚Prince of Oranges‘, Wuchshöhe 70 cm, kompakter Wuchs, üppige, weiße Blütenpracht.
Zwischenfrage: Warum entfalten Duftgeranien bei Berührung so intensive Duftnoten?
Duftgeranien pflegen
Im Grunde können Sie die anspruchslosen Duftgeranien pflanzen und sich selbst überlassen, bis der Winter vor der Türe steht. Mit den folgenden Pflegemaßnahmen entlocken Sie den duftenden Geranien ihr Optimum im Beet, Kübel und Blumenkasten.
Duftgeranien gießen
Während des Wachstums und der Blütezeit gießen Sie Duftgeranien regelmäßig, jedoch sparsam. Zwischen den Wassergaben lassen Sie die Erde fühlbar antrocknen. Kurzzeitige Trockenheit verkraften die duftenden Geranien sehr viel besser, als Staunässe.
Duftgeranien düngen
Von April bis Ende August düngen Sie Duftgeranien alle 3 Wochen. Am besten geben Sie einen flüssigen Bio-Blumendünger ins Gießwasser. Duftgeranien im Gartenbeet können Sie im April und Juni mit Kompost düngen.
Grüner-Daumen-Tipp: Sind Sie es leid, bei jeder Pflanzen darüber nachzudenken, welcher Dünger der Richtige ist? Mit dem Compo Complete Pflanzendünger versorgen Sie alle Blüh- und Grünpflanzen mit den Nährstoffen, die sie brauchen für gesunde Blätter und eine üppige Blütenpracht. Einfache Handhabung: Saubere und sichere Dosierung anhand der im Deckel gekennzeichneten Stufen I bis III (für 2, 4 und 6 Liter Gießwasser), Volle Kappe für 10 Liter Wasser, Anwendung 1 x pro Woche (Mär. – Okt.), Anwendung 1 x pro Monat (Nov. – Feb.)
Duftgeranien schneiden
Die Schnittpflege von Duftgeranien ist einfach. Zupfen Sie verdorrte Blätter und verwelkte Blüten regelmäßig aus. Auf diese Weise machen Sie den Weg frei für neue Duftblätter und Blüten.
Vor dem Einräumen schneiden Sie alle Triebe bis auf 10 cm zurück. Ältere, verholzende Duftgeranien können Sie ebenfalls zurückschneiden. Die Pflanzen treiben auch aus dem Holz munter wieder aus. Wichtig: Verwenden Sie nur eine frisch desinfizierte Schere mit 2 scharfen Klingen.
Duftgeranien überwintern
Vor oder nach dem Rückschnitt im Oktober graben Sie Duftgeranien im Gartenbeet aus. Die Wurzelballen topfen Sie in eine Mischung aus ungedüngter Kokoserde und Sand. Balkonpflanzen werden nach dem Rückschnitt eingeräumt. Die frostempfindlichen Sommerblumen überwintern am besten hell und kühl bei 10 Grad Celsius bis 12 Grad Celsius. Im Winterquartier gießen Sie sparsam, damit ein Wurzelballen nicht austrocknet. Von Oktober bis März wird eine Duftgeranie nicht gedüngt.
Mitte/Ende April räumen Sie Duftgeranien aus. Im Winterquartier entstandene, lange Geiltriebe schneiden Sie ab. Anschließend ist der beste Zeitpunkt, die Sommerblumen umzutopfen in frisches Substrat. Während der ersten 10 bis 14 Tage stellen Sie Garten- und Balkon-Duftgeranien tagsüber an einen halbschattigen Standort zur Abhärtung. Zimmerpflanzen bedürfen dieser Akklimatisierung nicht.
Duftgeranien vermehren
Stecklinge sind die einfachste Vermehrungsmethode, denn die meisten Duftgeraniensorten sind durch Aussaat nicht zu vermehren. Im Juni/Juli schneiden Sie nicht blühende 10 cm lange Triebspitzen unter einem Blatt ab und stecken sie in einen Vermehrungskasten mit Anzuchterde.
Verwendung von Duftgeranien Ideen & Tipps
Duftgeranien sind nicht nur wohlriechend und schön, sondern haben auch essbare Blätter. Diese Eigenschaften erlauben im seniorengerechten Garten zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Lassen Sie sich von folgenden Tipps inspirieren:
Gestalten Sie einen dekorativen Duftgarten mit Duftgeranien und ungiftigen, pflegeleichten Aromapflanzen, wie Lavendel, Duftveilchen, Lichtnelken, Federnelken, Schokoladenblumen, Zwergrosen und Duftsteinrich als Bodendecker oder Hängepflanze.
Duftgeranien mit Zitronenduft in der Blumenampel vertreiben Stechmücken am Sitzplatz im Garten, auf dem Balkon oder auf der Terrasse.
Gestalten Sie einen Indoor-Duftgarten mit verschiedenen Duftgeranien als Zimmerpflanzen auf der Fensterbank. Einfach beim Vorübergehen über die flaumigen Blätter streichen und den Duft genießen.
Ernten und trocknen Sie Duftgeranien-Blätter für eine Verarbeitung zum Duftkissen oder Duft-Wäschesäckchen.
Die frischen, essbaren Duftgeranien-Blätter können Sie ernten und kulinarisch verwenden. Zitronige Sorten eignen sich für Obstsalate, Kaltschalen oder Tee. Duftgeranien mit Rosenduft verfeinern Marmelade, Kompott und Kuchen. Aus Duftgeraniensorten mit Apfel-, Orangen und Cola-Geschmack zaubern Sie für Ihre Kinder eine erfrischende, selbstgemachte Limonade.
Krankheiten an Duftgeranien
Duftgeranien sind weitgehend resistent gegen Krankheiten. Gegen Pflegefehler sind Pelargonien nicht gefeit. Zu häufiges Gießen kann Wurzelfäule verursachen. Die regelmäßige Überkopf-Bewässerung hat oftmals Mehltau zur Folge.
Grüner-Daumen-Tipp: Echten Mehltau bekämpfen naturnahe Hobbygärtner mit einem wirksamen Hausmittel aus Frischmilch und Wasser. Zuvor werden alle erkrankten Pflanzenteile abgeschnitten. Die Rezeptur für eine Erstmischung lautet: 800 ml kalkarmes Wasser mit 200 ml frische Milch (keine H-Milch) verrühren. Die Lösung wird eingefüllt in eine Sprühflasche und ein- bis zweimal pro Woche auf die Mehltau-befallene Pflanze gesprüht, bis keine Krankheitssymtome mehr zu erkennen sind. Die geeignete Sprühflasche gibt es bei Amazon.
Bild von Maja Dumat, CC BY SA 2.0
Schädlinge an Duftgeranien
Mit ihren behaarten Blättern und dem intensiven Aroma sind Duftgeranien widerstandsfähig gegen Schädlinge. Im Winterquartier kann es vorkommen, dass sich Spinnmilben auf den Pflanzen ansiedeln. Diese lästigen Schädlinge bekämpfen Sie mit einer Lösung aus Kernseife und kalkarmem Wasser im Verhältnis 9:1 (auf 900 ml Wasser kommen 100 ml flüssige Kernseife).
Gärtnern ist ein Jungbrunnen
Gartenarbeit ist ein beliebter Zeitvertreib für Menschen aller Altersklassen. Man sagt, dass Gärtnern insbesondere bei älteren Hobbygärtnern zu einer guten Gesundheit und allgemeinem Wohlbefinden beiträgt. Allerdings gibt es hierzu nur wenige Studien oder Belege aus der Forschung, die die positiven Auswirkungen von Gartenarbeit empirisch untersucht haben. Ein Team aus Wissenschaftlern in den Niederlanden, wollte es genau wissen und hat Menschen mit und ohne Hausgarten befragt.
In dieser Studie wurden Gesundheit, Wohlbefinden und körperliche Aktivitäten älterer und jüngerer Hobbygärtner mit denen von Kontrollpersonen ohne eigenen Garten verglichen. Befragt wurden 121 Hobbygärtner mit Hausgarten und 63 Umfrageteilnehmer ohne Hobbygarten als Kontrollgruppe. Fernerhin wurden die Befragten jeweils unterteilt in eine jüngere Gruppe und eine ältere Ü60 Gruppe.
Es berichteten sowohl jüngere als auch ältere Hobbygärtner über umfangreichere körperliche Aktivitäten während des Sommers, als ihre Pendants in der entsprechenden Altersgruppe. Bemerkenswert ist, dass Hobbygärtner ab 62 Jahre bei allen Fragen nach Gesundheit und Wohlbefinden deutlich besser abschnitten, als ihre Kontrollgruppe in der gleichen Altersklasse. Bei den jüngeren Hobbygärtnern waren hinsichtlich Gesundheit und Wohlbefinden keine Unterschiede zu verzeichnen zur Kontrollgruppe ohne Hausgarten. Zu diesem Aspekt äußern die Wissenschaftler die Vermutung, dass ältere Hobbygärtner eher auf Gartenarbeiten mit den damit verbundenen körperlichen Aktivitäten fokussiert waren und weniger auf passive Erholung am Computer, Smartphone oder TV.
Die vollständige Studie können Sie hier nachlesen und als PDF herunterladen.
Quellenangabe:
van den Berg, AE, van Winsum-Westra, M., de Vries, S. et al. Kleingärtnern und Gesundheit: Eine vergleichende Umfrage unter Kleingärtnern und ihren Nachbarn ohne Kleingarten. Environ Health 9 , 74 (2010). https://doi.org/10.1186/1476-069X-9-74.
Fazit
Duftgeranien gehören zu den vielseitigsten Sommerblumen, die im seniorengerechten Garten gedeihen können. Die pflegeleichten, duftenden Pelargonien zieren das Hochbeet, den Balkon, die Terrasse und Wohnräume. Mit den essbaren Blättern in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen lassen sich süße und herzhafte Speisen verfeinern oder erfrischende Limonaden selbst herstellen für große und kleine Gäste.