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Die 10 giftigsten Gartenpflanzen für Pferde

14. Februar 2024
Nicht immer warnt der Instinkt ein Pferd vor Giftpflanzen.
Nicht immer warnt der Instinkt ein Pferd vor Giftpflanzen.

Tipps für HobbygärtnerÜ50

Wussten Sie, dass die Verfütterung von Grünschnitt und Pflanzenresten für Pferde tödlich sein kann? Sie wären überrascht, wie lang ein Pferdehals werden kann, um mit gespitzten Lippen über den Weidezaun das Grünzeug von Ihrem Komposthaufen zu fressen. Auch die gut gemeinte Entsorgung von Strauchschnitt auf Weiden hat etlichen Pferden das Leben gekostet. Lesen Sie hier eine Liste über die 10 giftigsten Gartenpflanzen für Pferde mit Bildern und kompakten Infos für Senioren-Hobbygärtner.

Zwei Pferde grasen friedlich auf der Weide.
So friedlich grasen Pferde, die sich nicht an giftigen Pflanzenresten aus dem Garten vergreifen können.

Kurzfassung

Die 10 giftigsten Pflanzen für Pferde aus dem Garten sind Adonisröschen (Adonis), Blauer Eisenhut (Aconitum napellus), Efeu (Hedera helix), Roter Fingerhut (Digitalis purpurea), Goldregen (Laburnum), Herbstzeitlose (Colchicum autumnale), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Kartoffelpflanze (Solanum tuberosum), Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus). Die Anzeichen einer Vergiftung sind Unruhe, leichte Erregbarkeit, ausdauerndes Gähnen, Darmstörungen, Krämpfe, Kolik, Durchfall, Schweißausbruch, Speichelfluss, Lähmungen, taumelnden Gang bis hin zu Atemlähmung und Herz-Kreislauf-Versagen.

10 Giftpflanzen für Pferde aus dem Garten

Adonisröschen blühen im Beet mit leuchtend geben Sternenblüten

Adonisröschen (Adonis vernalis)

Adonisröschen sind beliebte Frühlingsblüher für die pflegeleichte, seniorengerechte Gartengestaltung. Im April erscheinen leuchtend gelbe Blüten an den 20 cm großen Stauden. Ein bodennaher Rückschnitt im Mai macht Platz für die Sommerblumen.

Adonisröschen Schnittgut ist hochgiftig.

Ab einer Aufnahme von 200 g besteht Vergiftungsgefahr.

Symptome sind Herzrhythmusstörungen und Schleimhautreizungen.

Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)

Blauer Eisenhut wird in Seniorengärten gerne gepflanzt, obwohl die 120 cm hohe Staude als giftigste Pflanze Europas gilt. Für Senioren-Hobbygärtner reicht das Tragen von Handschuhen und Schutzbrille als Vorsichtsmaßnahme aus. Blütezeit der blauen Glockenblüten ist im Juni und Juli. Für Pferde sind ausgeputzte Blüten, Samen, Schnittgut und die Wurzeln eine Gefahr.

Alle Eisenhut-Pflanzenteile sind hochgiftig.

Die für Pferde tödliche Menge beginnt bei 100 g Eisenhut.

Vergiftungssymptome sind starker Speichelfluss, erweiterte Pupillen, Krämpfe, Lähmung von Zunge und Gesichtsmuskeln, Atemlähmung, Kreislaufversagen.

Efeu (Hedera helix)

Efeu ist die klassische Kletterpflanze für eine Begrünung von Fassaden und Mauern. Der pflegeleichte Bodendecker wächst auch dort, wo andere Pflanzen aufgeben. Die Wuchskraft kann auch lästig werden im Seniorengarten. Nur wenigen HobbygärtnernÜ50 ist bekannt, dass Schnittgut von Efeu für Pferde giftig ist.

Blätter und Beeren von Efeu sind giftig.

Die kritische Menge ist unbekannt.

Vergiftungssymptome sind Durchfall und Krämpfe; Hautkontakt mit Efeu verursacht Reizungen und Entzündungen.

Ein blühender Goldregen Baum mit herabhängenden, gelben Blütenrispen.

Goldregen (Laburnum)

Goldregen ist ein prächtiger Kleinbaum oder Großstrauch mit leuchtend gelben Blütenrispen von Mai bis Juni. Seiner floralen Schönheit ist nicht anzusehen, dass Goldregen durchströmt ist von Giftstoffen. Das Schnittgut ist frisch und getrocknet giftig für Pferde.

Alle Pflanzenteile von Goldregen sind hochgiftig.

Eine Menge von 250-300 g der Samen kann beim Verzehr für ein Pferd tödlich sein.

Vergiftungssymptome sind Schweißausbrüche, Zittern, schweres Atmen, hoher Blutdruck, Pulsrasen.

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Am Ende der Saison zieren Herbstzeitlose mit ihren krokusartigen Blüten Beete und Grünflächen. Der botanische Name verrät, dass die 5-25 cm kleinen Zwiebelblumen Colchicin enthalten, ein Arsen-ähnliches Gift, das Pferden zum Verhängnis werden kann.

Herbstzeitlose sind in allen Teilen sehr stark giftig.

Die tödliche Menge für Pferde wird von mit 1,2 bis 3 kg angegeben vom Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie Zürich.

Vergiftungssymptome sind Nahrungsverweigerung, Schwitzen, Kolik, blutiger Durchfall und Lähmungserscheinungen.

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Johanniskraut ist eine altbekannte Heilpflanze, die in vielen Kräuterbeeten gedeiht. Die 30-70 cm große Staude blüht im Juni und Juli mit gelben Blüten und markanten Staubblättern. Johanniskraut enthält mehrere Substanzen, die giftig für Pferde sind.

Verzehr oder Kontakt mit dem Pflanzensaft in Verbindung mit Sonnenstrahlen wirkt phototoxisch.

Die giftige Menge wird von Veterinärtoxikologen mit 0,5 % des Körpergewichtes angegeben.

Vergiftungssymptome sind massive Hautentzündungen, Unruhe, Taumeln, Koma.

Kartoffelpflanze (Solanum tuberosum)

HobbygärtnerÜ50 mit einem Nutzgarten sind damit vertraut, dass unreife Kartoffeln für Menschen leicht giftig sind. Weniger bekannt ist, dass eine Kartoffelpflanze für Pferde nach dem Verzehr fatale Konsequenzen nach sich zieht.

Grüne Pflanzenteile, Knolle, Blüten und Samen sind für Pferde stark giftig.

Die kritische Menge ist unbekannt.

Vergiftungssymptome sind Trinkverweigerung, Ermüdung, Magen- und Darmkrämpfe, Zerfall der roten Blutkörperchen.

Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)

Kirschlorbeer hat unsere Gärten erobert als schnell wachsende Heckenpflanze. Pferden kann die Lorbeerkirsche allerdings nach dem Verzehr des Schnittguts einen schnellen Tod bereiten.

Hauptsächlich die sattgrünen, glänzenden Blätter und die Samen sind stark giftig. Zu diesem Schluss kommen die Experten von Vetpharm-uzh Zürich.

In welcher Menge Kirschlorbeer giftig ist, können Veterinärtoxikologen nicht präzise beziffern.

Vergiftungssymptome sind Speichelfluss, Erregung, Magen- und Darmkrämpfe, schlimmstenfalls Tod durch Atemlähmung.

Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)

Das Pfaffenhütchen ist ein 200-600 cm großer, eleganter Großstrauch mit roten Beeren, die an einen lustigen Pfaffenhut erinnern. Gar nicht lustig ist es, wenn Pflanzenreste in einem Pferdemaul landen, denn das geht für ein Pferd nicht gut aus.

Alle Pflanzenteile, besonders Samen und Zweigspitzen sind hochgiftig, wie im Giftpflanzenlexikon für Pferde von Pavo nachzulesen ist.

Die kritische Menge an Pfaffenhütchen ist unbekannt.

Vergiftungssymptome können noch nach 15 Stunden auftreten in Form von Fieber, Kreislaufstörungen, Krämpfen und Kreislaufkollaps.

Gras- und Rasenschnitt

Wussten Sie, dass Rasenschnitt bei Pferden zu Vergiftungen und Koliken führen kann?

Das zerschnittene Gras bildet im Magen schwere Klumpen.

Rasenschnitt mit Giftpflanzenteilen, wie Herbstzeitlose, kann heftige Vergiftungserscheinungen auslösen.

Frischer Rasenschnitt erhitzt sich, gärt im Pferdemagen und kann lebensbedrohliche Gaskoliken verursachen.

Wie können HobbygärtnerÜ50 verhindern, dass Pferde giftige Pflanzen aus dem Garten fressen?

Senioren-Hobbygärtner können viel tun, damit Pferde nicht von giftigen Gartenpflanzen fressen. Lesen Sie diese Tipps:

Pferde sollten nicht im Garten grasen mit Zugang zum Komposthaufen oder zu den Beeten.

Keine Entsorgung von Schnittgut und Pflanzenresten auf einer Pferdeweide.

Den Komposthaufen neben einer Pferdeweide mit Deckel anlegen.

Um den Komposthaufen neben einer Pferdewiese dornige, ungiftige Pflanzen setzen, wie Rosen, oder stark duftende Pflanzen, wie Lavendel, Pfefferminze, Knoblauch und Duftgeranien.

In Reichweite einer Pferdewiese auf den Anbau der meisten Giftpflanzen dieser Liste verzichten, da diese auch für Menschen und Haustiere giftig sind.

Fazit

Mit dem Wissen über Gartenpflanzen, die für Pferde giftig sind, kann so manche qualvolle Vergiftung verhindert werden. Im besten Fall verzichten Senioren-Hobbygärtner darauf, neben einer Pferdewiese einen Komposthaufen mit Schnittgut und Pflanzenresten anzulegen. Für die Entsorgung von Ästen gibt es bessere Lösungen im Seniorengarten, als das Schnittgut auf eine Pferdeweide zu werfen. Idealerweise werden Pferde-giftige Gartenpflanzen erst gar nicht angebaut, weil die meisten Gewächse auch für Kinder und Haustiere giftig sind.

Bildquellen: Alexa, Hans, Jeon Sang-O, Ilo, Jan van Bizar, Wolfgang Claussen, KOlga12, Christel Sagniez Vielen Dank.

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