Das zarte Frühlings Hungerblümchen (Draba verna) ist eine winzige Alpenblume mit einem riesengroßen ökologischen Wert. Kaum ist der Schnee geschmolzen, verwandelt es magere, trockene Standorte in ein weißes Blütenmeer und lockt die ersten Wildbienen an. Trotz seines zierlichen Wachstums ist das Hungerblümchen extrem genügsam – ideal für Steingärten, Trockenmauern und Alpinarien. So einfach gelingen Aussaat, Pflanzung und Pflege.
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Frühlings Hungerblümchen Steckbrief – Alle Fakten im Überblick
☀️Frühlings Hungerblümchen Standort & Boden
Das Frühlings-Hungerblümchen ist eine Volllicht- bis Halblichtpflanze mit einer Vorliebe für extrem nährstoffarme Böden.
✅ Licht: sonnig bis halbschattig mit mindestens 4 Sonnenstunden am Tag.
✅ Boden: trocken bis frisch, sandig-kiesig bis steinig, durchlässig, nährstoffarm.
✅ PH-Wert: schwach sauer bis alkalisch zwischen 6,0 und 8,0
🚫 Ausschluss-Kriterien: Staunässe, saurer Boden (pH-Wert <5,5)
Weil das Frühlings-Hungerblümchen in stark saurer Erde nicht gedeiht, ist ein einfacher pH-Wert-Test sinnvoll. Schnell und ohne chemische Kenntnisse gelingt der Test mit Lackmuspapier, das Sie bei Amazon erhalten.

Frühlings Hungerblümchen Aussaat – Anleitung
Hungerblümchen Samen sind Normalkeimer, die Sie von April bis Juni direkt ins Beet säen. Nach der Keimung haben die Pflänzchen genügend Zeit, bis zum Winter zu verwurzeln und eine wintergrüne Blattrosette zu bilden. Blütezeit ist von Ende Februar bis Anfang Juni. So säen Sie Frühlings-Hungerblümchen richtig aus:
✅ Bodenvorbereitung: Bereiten Sie ein unkrautfreies, feinkrümeliges Saatbeet vor. Lehmige, nährstoffreiche Gartenerde verbessern Sie mit Sand und feinkörnigem Splitt oder Kies. Einen zu niedrigen, sauren pH-Wert heben Sie mit Garten- oder Rasenkalk in den neutralen Bereich.
✅ Reihensaat: Markieren Sie einem Pflanzstock im Abstand von 10-15 cm flache Saatfurchen und streuen die Lichtkeimer aus.
✅Wurfsaat: Mischen Sie das sehr feine Saatgut mit Vogelsand und verteilen es breitwürfig von Hand oder mit einem Streugerät, z. B. dem Gardena Handstreuer von Amazon.
✅ Andrücken, gießen: Drücken oder walzen Sie die lichtkeimenden Samen ganz leicht an und gießen mit feiner Brause.
Bei Temperaturen von 18 bis 20 Grad beträgt die Keimzeit 10 bis 14 Tage. Halten Sie den Boden leicht feucht. Ein guter Schutz gegen Schneckenfraß ist ein engmaschiges Kulturschutznetz.

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Pflanzanleitung für Frühlings Hungerblümchen im Garten
Beste Pflanzzeit ist von Ende Juni bis Mitte September. Pflanzfertig gekaufte Hungerblümchen können Sie jederzeit einpflanzen, solange der Boden nicht gefroren ist. So pflanzen Sie richtig:

Wurzeln tränken: Trotz seiner Vorliebe für trockene Erde tauchen Sie die kleinen Wurzelballen vor der Pflanzung kurz in Wasser. Das fördert eine schnelle Verwurzelung.

Vorbereitung: Lockern Sie die Erde und entfernen das Unkraut. Die Zugabe von Sand, feinkörnigem Splitt oder Kies verbessert die Durchlässigkeit und beugt Staunässe vor. Eine Startdüngung ist nicht erforderlich.

Pflanzlöcher anlegen: Das ideale Pflanzloch für ein Hungerblümchen ist doppelt so breit und tief, wie der Wurzelballen.

Pflanzabstand: Der richtige Pflanzabstand beträgt 10-15 cm. Setzen Sie ein Hungerblümchen bis zu Blattrosette in die Erde. Für eine flächendeckende Bepflanzung setzen Sie pro m² 18-20 Pflanzen.

Gießen: Drücken Sie die Erde fest und gießen an mit Wasser aus dem Zerstäuber.
Frühlings Hungerblümchen sind konkurrenzschwach. Regelmäßiges Jäten ist wichtig, damit die Pflänzchen nicht von Unkraut überwuchert werden. Halten Sie den Boden in den ersten Wochen leicht feucht. Gefräßige Nacktschnecken lassen sich abwehren mit einem Schneckenzaun, einem Kulturschutznetz oder mit Schneckenkragen.

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Frühlings Hungerblümchen Pflege – Die besten Tipps
Gießen: Nur während längerer Dürreperioden sollte man leicht gießen. Ansonsten reicht das natürliche Regenaufkommen für die Wasserversorgung aus.
Düngen: Hungerblümchen erhalten keinen Dünger. Ein gesundes Wachstum ist nur auf kargen, mageren Böden möglich. Zusätzliche Nährstoffe schwächen die Pflanze und beeinträchtigen die Blütenbildung.
Schnitt: Ein Rückschnitt ist nicht notwendig. Das Frühlings-Hungerblümchen ist einjährig und verwelkt nach der Samenreife im Frühsommer.
Überwinterung: Die im Herbst gebildete Blattrosette ist frosthart und kommt ohne Winterschutz aus. Trotzdem ist eine Abdeckung mit Reisig oder Vlies als Schutz vor Winternässe.

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Vermehrung von Frühlingshungerblümchen – Tipps
Draba verna vermehren sich fleißig durch Selbstaussaat, wenn Sie die verwelkten Blütenstände so lange stehen lassen, bis die Kapselfrüchte ihre Samen im Garten verteilt haben. Für eine kontrollierte Vermehrung pflücken Sie die reifen Kapseln rechtzeitig ab. Lagern Sie das Saatgut trocken und dunkel, bis sich im nächsten Jahr das Zeitfenster für die Aussaat öffnet.
🌾Schöne Pflanzpartner für das Frühlings Hungerblümchen
Das Frühlings-Hungerblümchen harmoniert perfekt mit anderen alpinen Stauden und Polsterpflanzen, die ebenfalls einen sonnigen, mageren und steinig-kiesigen Standort bevorzugen. Hier sind einige Vorschläge für die idealen Pflanzpartner:
🌼 Frühlingsblüher, die zeitgleich mit Draba verna blühen
Gemeinsam mit dem mehrjährigen, Immergrünen Hungerblümchen (Draba aizoides) bildet das Frühlings-Hungerblümchen das Dream-Team für den Frühlingsgarten, das die Herzen hungriger Wildbienen höher schlagen lässt.
Die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris): 💜 Einer der ersten auffälligen Frühblüher mit violetten, pelzigen Blüten von März bis Mai und fluffigen Samenständen im Sommer.
Die Polster-Phlox (Phlox subulata): 💖 Begeistert von April bis Juni mit roten, rosa, weißen und violetten Blütenteppichen.
Das Blaukissen (Aubrieta): 💙 Seine 5-10 cm hohen, blauen Blütenpolster erscheinen von April bis Juni und kontrastieren wunderbar mit den weißen Frühlings-Hungerblümchen.
Das Felsen-Steinkraut (Aurinia saxatilis): 💛 Bildet niedrige, goldgelbe Polster und blüht zeitgleich mit dem Frühlings-Hungerblümchen und ziert den Steingarten für den Rest des Jahres mit immergrünen, zungenförmigen Blättern.
Strukturbildner, die Hungerblümchen nicht verdrängen
Für eine optische Fülle im Steingarten ergänzen sich die folgenden Strukturbildner hervorragend mit dem filigranen Hungerblümchen, ohne seine Polster zu überwuchern:
Das ikonische Edelweiß (Leontopodium alpinum): 🤍 Der Alpenklassiker für sonnige, kalkhaltige Lagen ist mit seinem silbrig-weißen Erscheinungsbild eine stilvolle, dezente Ergänzung zum weißen Frühlings-Hungerblümchen.
Die blühfreudige Alpen-Aster (Aster alpinus): 💜 Mit ihren markanten violetten Körbchenblüten setzt die alpine Aster am Standort die Blütezeit fort bis in den Herbst, wenn das Frühlings-Hungerblümchen verwelkt ist.
Die Silber-Garbe (Achillea tomentosa): 🩶 Verbindet silbriges, filigranes Laub mit gelben Blütenköpfen von Mai bis Juli, die in einer Höhe von bis zu 30 cm über dem Hungerblümchen thronen.
Blauschwingel (Festuca glauca): 💙 Ein kleines, blau-graues Ziergras, das mit seiner feinen Struktur einen eleganten Kontrast zu den weißen Hungerblümchen-Polstern bildet.
🌄 Fazit
Das Frühlings-Hungerblümchen ist ein Symbol für den Neubeginn der Alpenflora, mag der Winter auch noch so hart gewesen sein. Es zeigt, dass Schönheit nicht immer Größe braucht. Hinter dem filigranen Erscheinungsbild verbirgt sich eine robuste, pflegeleichte Alpenblume, die karge Gartenbereiche erblühen lässt und Wildbienen mit Nahrung versorgt. Dank seiner emsigen Selbstaussaat erscheint das Hungerblümchen in jedem Jahr auf Neue. Wer seinem Garten einen Hauch alpiner Natürlichkeit verleihen möchte, wird an Draba verna große Freude haben.

Häufig gestellte Fragen
Ist das Frühlings-Hungerblümchen giftig?
Nein, das Frühlings-Hungerblümchen ist nicht giftig. Im Gegenteil sind seine Blätter sogar essbar und eignen sich für Salate, Eintöpfe und Gemüse. Der Geschmack ist mild-würzig. Daher werden die Hungerblümchen Blätter auch gerne als Zutat für Kräuterbutter und Brotbelag, z. B. auf Quark und Frischkäse, verwendet.
Sind Hungerblümchen winterhart?
Ja, alle heimischen Hungerblümchen sind winterhart. Das gilt auch für das einjährige Frühlings-Hungerblümchen (Draba verna). Es gedeiht als winterannuelle Staude, die im ersten Jahr als grundständige Blattrosette überwintert. Im zweiten Jahr erheben sich im Februar oder März aus der Rosette die Blütenstängel mit den weißen Blüten. Nach der Blütezeit im Mai oder Juni stirbt das Frühlings-Hungerblümchen ab.
Ist das Frühlings Hungerblümchen geschützt?
Nein, das Frühlings-Hungerblümchen ist nicht geschützt. Das Rote-Liste-Zentrum in Deutschland kategorisiert Draba verna als ungefährdete Pflanzenart mit einem häufigen und gleichbleibenden Bestand.
Sind Frühlings-Hungerblümchen bienenfreundlich?
Ja, das Frühlings-Hungerblümchen ist bienenfreundlich. Die frühe Blütezeit in Kombination mit dem leicht erreichbaren Nektar und Pollen macht den zierlichen Bodendecker zu einer wertvollen Nahrungsquelle für Insekten. Es wurden 37 Wildbienen-Arten gezählt, die das Hungerblümchen anfliegen. Davon haben sich 7, teils gefährdete Arten auf die Pflanze spezialisiert, wie die Steinkraut-Sandbiene (Andrena tscheki) und die Schöterich Mauerbiene (Osmia brevicornis).
Quellen: Wikipedia.org, Frühlings-Hungerblümchen und Naturadb.de, Draba verna und Templiner-Kraeutergarten.de, Frühlings-Hungerblümchen Saatgut und Ökologie-Seite.de, Draba verna und Rote-Liste-Zentrum.de, Artensuchmaschine Draba
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