Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ist eine heimische Wildstaude und ein ökologisches Juwel. Als Gartenpflanze inszeniert er elegante Leichtigkeit mit einer Kombination aus majestätischer Höhe, schlanker Silhouette und dunkelroten Blütenköpfchen, die scheinbar schwerelos über der Blattrosette schweben. In den Alpen kommt der Groß-Wiesenknopf in Feuchtwiesen vor bis über die Baumgrenze hinaus. Hobbygärtner schätzen ihn als dekorative Leitstaude, wertvolle Bienenweide, schmackhaftes Küchenkraut und traditionelle Heilpflanze. Am richtigen Standort ist der Große Wiesenknopf eine pflegeleichte Bereicherung für Wildblumenwiesen, Teichufer, Alpinarien, Kräuter- und Bauerngärten.
Das Beitragsbild ist von Henna K. – CC BY-NC 2.0
Großer Wiesenknopf Bilder & Steckbrief – Alle Fakten im Überblick

Bild von jacki-dee – CC BY-NC-ND 2.0
☀️ 🌤️Großer Wiesenknopf Standort & Boden
Der Große Wiesenknopf bevorzugt die folgenden Standortbedingungen:
Licht: Sonnig bis halbschattig.
Boden: Frisch bis feucht, locker-humos, durchlässig, nährstoffreich, gerne auch lehmig-schwere Erde ohne Staunässe.
Längere Trockenheit verträgt Großer Wiesenknopf nicht. Für Standorte, deren Böden im Sommer zur Austrocknung neigen und nicht regelmäßig bewässert werden, eignen sich andere Alpenkräuter, wie der Kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor), Wundklee (Anthyllis vulneraria) und Berglauch (Allium montanum).

Großer Wiesenknopf Samen brauchen einen Kältereiz
Großer Wiesenknopf Samen sind Kaltkeimer. Für die Keimung muss über 6-8 Wochen ein Kältereiz einwirken mit Temperaturen zwischen -4 Grad und +4 Grad, im Fachjargon Stratifikation genannt. Hierfür stehen die folgenden Optionen zur Wahl:
🔹Bewährte und einfachste Methode: Direktsaat im Spätsommer oder Herbst für einen natürlichen Kältereiz.
🔹Kühlschrank-Methode: Zuerst die Samen für 8 Stunden einweichen in Kamillentee oder entkalktem Wasser, dann mit angefeuchteter Kokoserde (Amazon) oder Sand in einem verschließbaren Behälter für 6 Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks deponieren.
🔹Balkon-Methode: Großer Wiesenknopf aussäen in einer mit feuchter Anzuchterde gefüllten Saatschale und auf dem Balkon oder im Frühbeet aufstellen.

Großer Wiesenknopf Aussaat – Anleitung
✅ Bodenvorbereitung: Lockern Sie die Beeterde spatentief auf, jäten das Unkraut und entfernen alte Wurzeln oder Steine. Arbeiten Sie pro qm 3-5 l Kompost ein und ziehen die Erde mit dem Rechen glatt.
✅ Aussaat: Großer Wiesenknopf Samen sind Lichtkeimer. Bedecken Sie das Saatgut nicht oder hauchdünn (0,3-0,5 cm) mit Erde.
✅ Bodenschluss herstellen: Für einen guten Bodenschluss drücken Sie die Erde mit den Händen, einem Brettchen oder einer Rasenwalze an.
✅ Gießen und schützen: Überbrausen Sie das Saatbeet mit abgestandenem Leitungswasser oder Regenwasser und befestigen über dem Saatbeet ein engmaschiges Kulturschutznetz.
Wiesenknopf Samen dürfen nicht austrocknen. Halten Sie den Boden leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
Was ist bekannt über die Großer Wiesenknopf Heilwirkung?

Bild von Jürgen

Großer Wiesenknopf im Garten – Pflanzanleitung
Als Solitär und als Gruppe setzt Großer Wiesenknopf sich gleichermaßen dekorativ in Szene. Containerpflanzen können Sie ganzjährig einpflanzen, es sei denn, der Boden ist gefroren. Die beste Pflanzzeit ist im Frühling von April bis Mai oder im Herbst von September bis Oktober. So machen Sie es richtig:
1. Wurzeln tränken: Stellen Sie den Wiesenknopf Wurzelballen in kalkarmes Wasser.
2. Pflanzlöcher ausheben: In einer tiefgründig aufgelockerten, unkrautfreien Erde heben Sie Löcher aus mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens. Den Aushub mischen Sie mit Kompost oder Hornspänen als Startdüngung.
3. Pflanzung: Setzen Sie den Wiesenknopf bis zur grundständigen Blattrosette ins Pflanzloch und füllen es mit dem angereicherten Aushub auf. Gießen Sie durchdringend an mit abgestandenem Leitungs- oder Teichwasser, aber vermeiden Sie Staunässe.
4. Pflanzabstand: Der richtige Pflanzabstand beträgt 40-50 cm. Wenn Sie Wiesenknopf als Gruppe pflanzen, setzen Sie 4 Pflanzen auf 1 m².
5. Mulchen: Bedecken Sie die Erde mit einer Schicht aus Rindenmulch oder Komposterde. So wird Unkraut unterdrückt und der Boden bleibt länger feucht.

Bild von С См – CC BY 3.0 via wikimedia

Großer Wiesenknopf Pflege – Die 5 besten Tipps
1️⃣ Regelmäßig gießen. Ein Großer Wiesenknopf liebt Feuchtigkeit. Besonders an trockenen, heißen Tagen ist eine regelmäßige Bewässerung wichtig. Fühlt sich der Boden trocken an, gießen Sie durchdringend. Vermeiden Sie jedoch stehendes Wasser. Bis zur nächsten Wassergabe lassen Sie die Erde fühlbar antrocknen.
2️⃣ Im Frühjahr düngen. Eine jährliche Düngung im März mit Kompost, Hornspänen oder einem Langzeitdünger füllt den Nährstoffspeicher im Boden wieder auf und bringt das Wachstum in Schwung.
3️⃣ Schneiden ist nicht unbedingt nötig. Der Rückschnitt verwelkter Blütenstängel sorgt für ein gepflegtes Erscheinungsbild und regt einen frischen Austrieb an. Für den bodennahen Staudenschnitt ist im Frühjahr die beste Zeit. Ist eine Selbstaussaat nicht erwünscht, schneiden Sie den Wiesenknopf im Herbst komplett zurück.
4️⃣ Großer Wiesenknopf braucht keinen Winterschutz. Die heimische Wildstaude verträgt klirrenden Frost bis -34 Grad Celsius.
5️⃣ Krankheiten und Schädlinge sind selten. Allerdings sollte ein Großer Wiesenknopf vor Schnecken geschützt werden mit einem Schneckenkragen oder einem Schneckenzaun. Gelegentlich wird das gefiederte Laub von Blattläusen befallen, die Sie mit einer Kernseifen-Lösung (30-40 g Kernseife, 1 l Wasser, 1-2 Spritzer Spiritus) bekämpfen können. Feucht-warmes Wetter begünstigt den Befall mit Echtem Mehltau, erkennbar an einem abwischbaren, mehlig-grauen Blattbelag. Ein wirksames Hausmittel gegen die Pilzinfektion ist eine Mischung aus Vollmilch und Wasser, die Sie alle paar Tage auf die Blätter sprühen.

Bild von jacki-dee – CC BY-NC-ND 2.0
Großer Wiesenknopf Vermehrung – So klappt es
Teilung ist die einfachste Form der Vermehrung. Hierzu graben Sie im Frühjahr den Groß-Wiesenknopf aus, halbieren oder vierteln den Wurzelstock und pflanzen jedes Teilstück am neuen Standort ein. Eine weitere Methode für die kontrollierte Vermehrung ist die Aussaat. Im Herbst ernten Sie die Früchte mit den Samen und säen die Kaltkeimer sofort am gewünschten Standort aus.

Bild von Jürgen auf Pixabay
👩🍳 Ernte und Verwendung in der Küche – Tipps
Großer Wiesenknopf ist ein Alpenkraut mit verschiedenen, kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten. Essbar sind die Triebspitzen, Blätter, Knospen, Blüten und Wurzeln.
✅ Erntezeit: Die jungen Wiesenknopf Blätter kann man bis Sommeranfang ernten für die Verwendung als Küchenkraut. Als Heilkraut sind die älteren Blätter besser geeignet aufgrund eines höheren Gehalts an heilkräftigen Inhaltsstoffen. Erntezeit für die Wurzeln ist im Herbst.
✅ Geschmack: Junge Blätter schmecken leicht nussig, würzig, erfrischend nach Gurken und insgesamt milder, als Kleiner Wiesenknopf. Älteres Laub hat ein adstringierendes, den Gaumen zusammenziehendes, bitteres Aroma.
✅ Zubereitung: Frisch verwenden, nicht mitkochen, sondern den zubereiteten Speisen roh hinzufügen. Die Wurzel zerkleinern und als Tee aufbrühen oder zu Mehl vermahlen und einem Brotteig untermengen.
✅ Als Zutat geeignet für: Kräuterquark, Dips, Marinaden, Kräuterbutter, Salate, Püree, Gemüse, Eierspeisen, Fisch- und Fleischgerichte.
💡


Großer Wiesenknopf kombinieren – Tipps für schöne Pflanzpartner
Ideale Begleitpflanzen haben ähnliche Standortanforderungen, wie Großer Wiesenknopf. Paradebeispiele mit Heilpflanzen-Status sind Arznei-Engelwurz (Angelica archangelica), Heilziest (Betonica officinalis) und Meisterwurz (Peucedanum ostruthium).
Am Teichufer harmonieren die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Blutweiderich (Lythrum salicaria) und die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) mit dem Großen Wiesenknopf.
In der bienenfreundlichen Wildblumenwiese macht sich die Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) als Unterpflanzung nützlich. Dekorative Kontraste entstehen im Zusammenspiel der violetten Kugelblüten des Teufelsabbiss (Succisa pratensis) mit den dunkelroten Wiesenknopfblüten. Gerne gesellt sich die Trollblume (Trollius) mit ihren leuchtend gelben Blütenkugeln dazu.

Häufig gestellte Fragen
Ist Großer Wiesenknopf giftig?
Nein, Großer Wiesenknopf ist nicht giftig, vielmehr sind alle Pflanzenteile essbar, einschließlich der Wurzeln. Blätter, Blüten und Knospen werden in der Küche verwendet als Zutaten für kalte und warme Speisen. Wird die Wurzel zu Mehl vermahlen, verleiht sie Brotteig eine aromatische Note. Aus den getrockneten Wiesenknopf Blätter und Wurzeln lässt sich ein wohltuender Tee aufbrühen, der das Immunsystem stärkt und bei Durchfall hilft.
Kann man Großen Wiesenknopf Kaninchen füttern?
Ja, Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) eignet sich hervorragend als Kaninchenfutter, idealerweise als Mischfutter. In den besten Markenprodukten ist Wiesenknopf ein wichtiger Bestandteil von Strukturmüsli für Zwergkaninchen. Seinen Inhaltsstoffen wird eine appetitanregende, das Immunsystem und die Darmgesundheit stärkende Wirkung attestiert.
Ist Großer Wiesenknopf geschützt?
Nein, Großer Wiesenknopf ist aktuell (Stand Ende 2025) nicht geschützt. Allerdings ist seit Jahren im Tiefland ein besorgniserregender Rückgang der Bestände zu beklagen aufgrund von Trockenlegungen, Bachbegradigungen und dem Einsatz von Herbiziden in der Landwirtschaft. Infolge dessen zieht sich der Große Wiesenknopf – wie auch die Wiesen-Schlüsselblume – immer weiter in die Alpen zurück. Um auf diese Entwicklung aufmerksam zu machen, wurde Großer Wiesenknopf von der Loki-Schmidt-Stiftung zur Blume des Jahres 2021 gekürt.
Ist Großer Wiesenknopf winterhart?
Ja, Großer Wiesenknopf ist winterhart. Das Alpenkraut wird der Winterhärtezone Z4 zugeordnet, was einer Frosthärte von bis zu -34 Grad Celsius entspricht. Wichtig zu beachten ist, dass sich die Angaben zur Winterhärtezone ausschließlich auf Pflanzen im Freiland beziehen. Damit Kübelpflanzen draußen überwintern können, ist ein Winterschutz unverzichtbar in Form einer Ummantelung mit Jute oder Vlies und einer kälteisolierenden Unterlage aus Holz oder Styropor.
Ist Großer Wiesenknopf bienenfreundlich?
Ja, Großer Wiesenknopf ist bienenfreundlich und eine gehaltvolle Raupenfutter-Pflanze. Für Honigbienen, 37 Wildbienen-Arten und 12 Schmetterlings-Arten sind die nektarreichen Blüten ein beliebtes Anflugziel. Der gefährdete Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) und der stark gefährdete Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius) nutzen die Wildblume auch als Raupenfutter.
Quellen: Wikipedia.org, Großer Wiesenknopf und Kiepenkerl.de, Pimpinellisamen und Oekologie-Seite.de, Großer Wiesenknopf und Naturadb.de, Großer Wiesenknopf und Nordischer-Shop.at, Großer Wiesenknopf und Rote-Liste-Zentrum.de, Großer Wiesenknopf
Als Amazon Partnerin verdiene ich mit qualifizierten Verkäufen.





