Die Hechtrose (Rosa glauca) ist eine der ursprĂŒnglichsten Wildrosen der Alpen. Ihre Markenzeichen sind zartrosa BlĂŒten, rötlich-blaugraue BlĂ€tter, blĂ€ulich bereifte Zweige und orangerote Hagebutten. Darum wird sie auch RotblĂ€ttrige Rose und Blaue Hechtrose genannt. Mit ihren dekorativen Eigenschaften und bescheidenen AnsprĂŒchen ist die alpine Wildrose eine hervorragende Wahl fĂŒr den naturnahen Garten. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige ĂŒber Standort, Pflanzung und Pflege einer Hechtrose.
Das Beitragsbild ist von Amadej Trnkocz – CC BY-NC-SA 2.0
Hechtrose Standort & Pflege – Audio-Zusammenfassung
Hechtrose Bilder & Steckbrief – Alle Fakten im Ăberblick
âïž đ€ïžHechtrose am richtigen Standort pflanzen
FĂŒr die Hechtrose ist ein sonniger bis halbschattiger Standort ideal. Je mehr Sonnenstunden sie genieĂen kann, desto ĂŒppiger entfaltet sich ihre duftende BlĂŒtenpracht und desto intensiver fĂ€rben sich die rötlich-blaugrauen BlĂ€tter mit einem silbrigen Schimmer. Auf einen Platz im Schatten reagiert die Hecht-Rose hingegen mit einem kĂŒmmerlichen Wachstum und spĂ€rlichen BlĂŒten.
đ±Der optimale Boden fĂŒr die Hechtrose im Garten
Die WĂŒnsche der Hechtrose an den Boden sind einfach zu erfĂŒllen. Ein normaler, durchlĂ€ssiger Gartenboden reicht vollkommen aus. Wie an ihren bevorzugten Vorkommen in den Alpen zu erkennen ist, liebt die Blaue Hechtrose einen mĂ€Ăig trockenen, sandig-kiesigen und mageren Boden, zeigt sich aber auch tolerant gegenĂŒber lehmiger Erde. Die Grenze ihrer Kompromissbereitschaft ist erreicht an Standorten mit StaunĂ€sse, weil nasse Erde WurzelfĂ€ule verursachen kann.
đ Die beste Pflanzzeit fĂŒr Hechtrosen im Garten
Die beste Pflanzzeit fĂŒr Hechtrosen ist im Herbst oder FrĂŒhjahr. Im Container gezogene Jungpflanzen können Sie zu jeder Jahreszeit einpflanzen, solange die Erde nicht hart gefroren ist. Wurzelnackte HechtrosenstrĂ€ucher bieten Baumschulen von Oktober bis April an, weil sie sofort in die Erde mĂŒssen.


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Hechtrose pflanzen – Anleitung Schritt fĂŒr Schritt
In einem grĂŒndlich vorbereiteten Boden wĂ€chst die Blaue Hechtrose schneller und krĂ€ftiger an. Wenn Sie die Rosa glauca als Gruppe oder Hecke pflanzen, spielt der richtige Pflanzabstand eine wichtige Rolle fĂŒr ein harmonisches Erscheinungsbild. So pflanzen Sie die Hechtrose richtig in 5 Schritten:
1ïžâŁVorbereitung: Stellen Sie den Wurzelballen in Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Wurzelware wĂ€ssern Sie fĂŒr mindestens 6 Stunden. Graben Sie den Boden zwei SpatenblĂ€tter tief um, entfernen das Unkraut und harken die Erde feinkrĂŒmelig. Schwere Gartenerde verbessern Sie mit Sand, Kies oder Splitt.
2ïžâŁPflanzloch ausheben: Das perfekte Pflanzloch fĂŒr eine Hechtrose ist doppelt so groĂ, wie der Wurzelballen. Der richtige Pflanzabstand betrĂ€gt 40 cm bis 50 cm.
3ïžâŁStartdĂŒngung: Den Aushub einer Pflanzgrube reichern Sie zu einem Drittel mit Kompost oder 100 Gramm HornspĂ€nen an.
4ïžâŁEinpflanzen: Setzen Sie die wassergetrĂ€nkte Hechtrose so tief in die Erde, wie zuvor. Ein Wurzelballen sollte mit dem Gartenboden bĂŒndig abschlieĂen. An wurzelnackten Jungpflanzen erkennen Sie die vorherige Pflanztiefe an der Erdmarke. FĂŒr einen guten Bodenschluss ohne Luftlöcher treten Sie die Erde fest.
5ïžâŁGieĂen und mulchen: Nach der Pflanzung schlĂ€mmen Sie den Boden ein, aber vermeiden Sie StaunĂ€sse. Eine Mulchschicht aus Rindenmulch, Komposterde, getrockneten Grasschnitt oder Sand hĂ€lt den Boden lĂ€nger feucht und warm.

Hechtrose Pflege – Die besten Tipps
Hat die Hechtrose im Boden erst einmal FuĂ gefasst, reduziert sich der Aufwand fĂŒr die Pflege auf ein Minimum.

GieĂen: In den ersten Wochen nach der Pflanzung halten Sie die Erde leicht feucht. Ăltere Hechtrosen benötigen lediglich wĂ€hrend lĂ€ngerer DĂŒrrephasen zusĂ€tzliches Wasser.





DĂŒngen: In normaler Gartenerde ist keine DĂŒngung notwendig. Steht die Hechtrose im mageren Steingartenboden ist sie dankbar fĂŒr eine Portion Kompost oder HornspĂ€ne im MĂ€rz.





Schneiden: Wie Moosrosen und andere, einmalblĂŒhende Wildrosen, benötigt die Blaue Hechtrose keinen regelmĂ€Ăigen RĂŒckschnitt, ist gleichwohl gut schnittvertrĂ€glich. Empfohlen wird ein Pflanzschnitt, der eine buschige Verzweigung an der Strauchbasis erzeugt. Ein gelegentlicher Auslichtungsschnitt fördert ein dichtes BlĂ€tterkleid bis tief in die Strauchmitte. So schneiden Sie die Hechtrose richtig:
- Pflanzschnitt: Im FrĂŒhjahr nach der Pflanzung schneiden Sie alle Triebe um ein Drittel oder die HĂ€lfte zurĂŒck. Wenn die Hechtrose als blickdichte Hecke gedeihen soll, wiederholen Sie den RĂŒckschnitt im nĂ€chsten Jahr.
- Auslichtungsschnitt: Alle 2 bis 3 Jahre schneiden Sie im Februar oder MÀrz abgestorbene, beschÀdigte und nach innen wachsende Triebe ab.
- Formschnitt: Bei Bedarf können Sie eine Hechtrose in Form schneiden. Auch ein krĂ€ftiger RĂŒckschnitt ist möglich, wenn der Rosenstrauch zu groĂ oder unförmig geworden ist. Der beste Zeitpunkt ist zur ForsythienblĂŒte.





Krankheiten und SchĂ€dlinge: Die Hechtrose ist widerstandsfĂ€hig und wenig anfĂ€llig fĂŒr typische Rosenkrankheiten wie SternruĂtau oder Mehltau. Gelegentlich können BlattlĂ€use auftreten, die Sie im frĂŒhen Befallsstadium mit einem krĂ€ftigen Wasserstrahl abduschen können. AnschlieĂend besprĂŒhen Sie die Wildrose mit Kernseifen-Lösung, dem bewĂ€hrten Hausmittel gegen BlattlĂ€use. Wiederholen Sie die Behandlung, bis keine LĂ€use mehr zu entdecken sind.


Hechtrose dekorativ kombinieren – Ideen fĂŒr schöne Begleitpflanzen
Als Unterpflanzung fĂŒr Hechtrosen eignen sich schattenvertrĂ€gliche Bodendecker, wie das himmelblaue Alpen-Vergissmeinnicht (Myosotis alpestris), die immergrĂŒne Alpen-GĂ€nsekresse (Arabis alpina) und Wilde Erdbeeren (Fragaria vesca). Am feuchten Standort bedeckt die wintergrĂŒne Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) den Boden mit malerischen, purpurroten BlĂŒten von April bis Juli. Im mageren Steingartenboden setzt sich die unverwĂŒstliche, immergrĂŒne Silberwurz (Dryas) mit weiĂen SchalenblĂŒten im Sommer in Szene, die wunderbar mit den rosaroten Hechtrosen-BlĂŒten harmonieren.


GrĂŒner-Daumen-Tipp: Bereichern Sie Ihren Garten mit einer Marmeladenhecke aus den alpinen Wildrosen Hechtrose (Rosa glauca), Zimtrose (Rosa majalis), Alpen-Heckenrose (Rosa pendulina) und der Blauen Heckenkirsche(Lonicera caerulea).
Hechtrose vermehren – Tipps
Die Hechtrose können Sie sehr gut durch Stecklinge vermehren. Im FrĂŒhsommer schneiden Sie halb verholzte, nicht blĂŒhende Triebe mit einer LĂ€nge von 10-15 cm ab. Setzen Sie die Schere wenige Millimeter unter einem Blatt oder einem schlafenden Auge an. Bis auf ein wechselstĂ€ndiges Blattpaar an der Triebspitze, zupfen Sie die ĂŒbrigen BlĂ€tter ab. Um die Verdunstung zu reduzieren, können Sie die beiden FiederblĂ€tter halbieren. Im schattigen Vermehrungsbeet pflanzen Sie die Stecklinge zur HĂ€lfte ein und gieĂen an. Bis im Herbst die Pflanzzeit beginnt, haben die Stecklinge eigene Wurzeln gebildet und können umgepflanzt werden.
Als alternative Vermehrungsmethode können Sie die Samen aus den Hagebutten direkt in den Garten aussĂ€en. Auf diese Weise erhalten die Kaltkeimer einen natĂŒrliche KĂ€ltereiz, der fĂŒr die Keimung unerlĂ€sslich ist. Allerdings dauert es mindestens drei Jahre, bis ein Hechtrosen-SĂ€mling zum ersten Mal blĂŒht.


HĂ€ufig gestellte Fragen
Ist die Hechtrose giftig?
Nein, die Hechtrose ist nicht giftig. Im Gegenteil sind ihre BlĂŒten, BlĂ€tter und FrĂŒchte essbar. Die Hagebutten sind reich an Vitamin C und können zu Marmelade verarbeitet werden. Aus den Hagebuttenschalen und BlĂ€ttern können Sie einen köstlichen Tee brĂŒhen, der zugleich die AbwehrkrĂ€fte stĂ€rkt. In der naturnahen KĂŒche bliebt sind die BlĂŒten beliebt als essbare Dekoration zu Salaten oder auf Quark.
Bildet die Hechtrose AuslÀufer?
Nein, die Hechtrose bildet in der Regel keine AuslÀufer. In dieser Hinsicht unterscheidet sie sich von den meisten Wildrosen. Das hat den Vorteil, dass Sie bei der Pflanzung von Hechtrosen auf eine Wurzelsperre verzichten können.
Kann man die Hechtrose klein halten?
Ja, Sie können die Hechtrose regelmĂ€Ăig zurĂŒckschneiden und auf diese Weise klein halten. Bester Zeitpunkt fĂŒr den RĂŒckschnitt ist im Februar. Die schnittvertrĂ€gliche Wildrose können Sie bei Bedarf um bis zu zwei Drittel stutzen. Ein alljĂ€hrlicher Schnitt fördert zugleich eine dichtbuschige Verzweigung und wirkt sich gĂŒnstig auf die BlĂŒhfreudigkeit aus.
Wie schnell wÀchst die Hechtrose?
Das Hechtrose Wachstum pro Jahr betrÀgt 30 cm bis 40 cm. Mit dieser Wuchsgeschwindigkeit bewegt sich die Rosa glauca im Vergleich zu anderen Wildrosen im mittleren Bereich. Langsamer, als die Hundsrose (Rosa canina) mit 70 cm und schneller, als die Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia) mit 20 cm pro Jahr.
Ist die Hechtrose gut fĂŒr Insekten?
Ja, die Hechtrose ist eine wertvolle Nahrungsquelle fĂŒr Insekten. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge finden in den groĂen SchalenblĂŒten ein reichhaltiges Nektar- und Pollenangebot vor. KĂ€fer und Schwebfliegen gehen auch nicht leer aus. FĂŒr zahlreiche Schmetterlingsarten sind die BlĂ€tter ein gehaltvolles Raupenfutter. Vögel und KleinsĂ€uger freuen sich ĂŒber die nahrhaften Hagebutten, die eine Hechtrose im Winter trĂ€gt.
Quellen: Wikipedia.org, Rotblatt-Rose und Baumschule-Horstmann.de, Wildrose Hechtrose Rosa glauca und Pflanzmich.de, Blaue Hechtrose und Nordischer-Shop.at, Rosa glauca und Naturadb.de, Hechtrose
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