Das Leberblümchen (Hepatica nobilis) gehört zu den ersten Frühlingsboten und verzaubert mit seinen zarten, blau-violetten Blüten. In den Bergen verwandelt die niedliche Staude den Waldboden in ein malerisches Blütenmeer. Im Garten schmückt die heimische Alpenblume Standorte, die im Schatten von Bäumen und Sträuchern liegen. In dieser Anleitung erfahren Sie, wie Sie das Leberblümchen richtig pflanzen und pflegen mit Tipps zu Blütezeit, Standort und Aussaat.
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Kurzfassung
Was ist ein Leberblümchen und wofür kann man es verwenden?
Das Leberblümchen (Hepatica nobilis) ist eine 5-25 cm große, immergrüne, winterharte und giftige Alpenblume mit blau-violetten Blüten. Blütezeit ist im März und April. Der richtige Standort ist halbschattig bis schattig mit einem frischen, durchlässigen, neutralen bis kalkhaltigen Boden. Man kann das Leberblümchen verwenden als Bodendecker unter Bäumen, am Gehölzrand und im Waldstaudenbeet sowie als wertvolle Pollenquelle für Insekten.
Leberblümchen Steckbrief – alle Fakten auf einen Blick
🌤️ ⛅️Der richtige Standort für Leberblümchen
Am richtigen Standort kann das Leberblümchen sehr alt werden und große Bestände bilden. Am wohlsten fühlt es sich an einem halbschattigen bis schattigen Platz im Schutz laubabwerfender Bäume, Sträucher und Hecken. Während der Leberblümchen Blütezeit von März bis April ist es unter den laublosen Gehölzen hell genug für eine üppige Blütenpracht. Im Sommer schützt das Blätterdach mit seinem Schattenwurf die dreilappigen Leberblümchen Blätter vor Sonnenbrand. Wie eine Decke legt sich im Winter das abgefallene Herbstlaub über die alpinen Bodendecker und bereichert die Erde mit Humus.

Leberblümchen Boden
Die natürlichen Vorkommen geben wichtige Hinweise auf den idealen Boden für Leberblümchen im Garten. In den Alpen, im Alpenvorland und in den Mittelgebirgen gedeiht es auf nährstoff- und mullreichen, mittelfeuchten, durchlässigen, neutralen bis kalkhaltigen Waldböden, die auch steinreich sein können.
Schwere, feuchte Gartenerde verbessern Sie mit Sand und Splitt. In einen zu mageren, sandhaltigen Steingartenboden arbeiten Sie je qm 3-5 l Kompost oder die Floragard Bio-Universalerde mit Holzfasern von Amazon ein. Weil Leberblümchen in saurer Erde nicht gedeihen, prüfen Sie mit Lackmuspapier den pH-Wert. Bei einem Ergebnis kleiner 6,5 mischen Sie Gartenkalk unter die Erde, wie den Neudorff Azet-Gartenkalk von Amazon.
📅 Leberblümchen wann pflanzen?
Beste Pflanzzeit für Leberblümchen ist im Herbst und Frühjahr. Als pflanzfertige Topfware können Sie die Staude in lokalen Gärtnereien oder online zu jeder Jahreszeit kaufen und sogleich einpflanzen, sofern der Boden nicht gefroren ist.

Leberblümchen richtig pflanzen
Eine gründliche Bodenvorbereitung und wassergetränkte Wurzelballen sorgen dafür, dass Leberblümchen im Garten gut anwachsen. So pflanzen Sie Hepatica nobilis in 5 Schritten richtig:

Wurzeln tränken: Vor der Pflanzung stellen Sie die Wurzelballen mit Topf für einige Minuten in Wasser.

Vorbereitung: Für eine kräftige Wurzelbildung graben Sie den Boden spatentief um, entfernen das Unkraut und verbessern die Durchlässigkeit mit Sand und Komposterde.

Pflanzabstand: Heben Sie im Abstand von 20 cm (= 25 Stück je qm) Pflanzgruben aus mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens und setzen die wassergetränkten Leberblümchen genauso tief in die Erde, wie zuvor im Anzuchttopf.

Startdüngung: Im Herbst streuen Sie Hornspäne als Startdünger ins Pflanzloch, im Frühjahr einen Bio-Langzeitdünger, wie den Compo Universaldünger mit Schafwolle von Amazon.

Gießen und mulchen: Drücken Sie die Erde mit beiden Händen fest, gießen durchdringend an und mulchen dünn mit Sand, Splitt, Laub, Rindenmulch oder Jumbogras Häckseln von Amazon.
Wenn Sie Leberblümchen im Herbst pflanzen, sollte die Mulchschicht 1-2 cm dick sein, denn sie dient zugleich als Schutz vor Frost und winterlicher Dauernässe.

Bild von Siri Spjelkavik – CC BY-SA 2.0

Leberblümchen Pflege – Die besten Tipps
Am richtigen Standort ist das Leberblümchen sehr pflegeleicht und möchte am liebsten in Ruhe gelassen werden.
- Gießen: Wenn die Erde fühlbar getrocknet ist, gießen Sie das Leberblümchen durchdringend, ohne dass sich Staunässe bildet. Kurzzeitige Trockenheit verkraftet die Alpenblume problemlos. Stehendes Wasser verursacht dagegen Wurzelfäulnis.
- Düngen: Im Frühjahr ist das Leberblümchen dankbar für einen organischen Flüssigdünger. Einarbeiten von Kompost oder Hornspänen verursacht zu viel Unruhe.
- Schneiden und überwintern: Verwelkte Blütenstängel schneiden Sie nur ab, wenn die Selbstaussaat nicht erwünscht ist. Das Leberblümchen überwintert mit Erneuerungsknospen dicht unter der Erde im Schutz der wintergrünen Blätter des Vorjahres, aus denen sich im Frühjahr die Blütenstände erheben. Ein Staudenschnitt ist somit nicht erforderlich. Als Winterschutz reicht es aus, wenn Sie das Herbstlaub der Gehölze liegen lassen.
- Krankheiten und Schädlinge: Das Leberblümchen ist ziemlich robust. In Gärten mit hohem Schneckenaufkommen, sollte man die Staude schützen mit einem Schneckenkragen oder Schneckenzaun. Bei feucht-warmer Witterung kann es zu Mehltau-Befall kommen, erkennbar als abwischbarer, weißlicher Blattbelag. Im frühen Stadium können Sie Mehltau mit Hausmitteln bekämpfen, wie einer wiederholten Spritzung mit Milchlösung.

Wissenswert: Leberblümchen haben Öffnungs- und Schließzeiten
Seine schalenförmigen Blüten öffnet das Leberblümchen nur, wenn seine Bestäuber unterwegs sind. Bei Regenwetter und bei Einbruch der Dunkelheit schließen sich die Blüten. Im Zuge dieser wiederholten Bewegungen werden die Blütenblätter immer größer. Es ist keine Seltenheit, dass die Blüten am Ende der Blütezeit auf die doppelte Größe angewachsen sind.
Leberblümchen vermehren

Leberblümchen Aussaat
Leberblümchen Samen sind Kühlkeimer. Für die Keimung ist ein Kältereiz von mehreren Wochen erforderlich mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Daher erfolgt die Aussaat zeitnah nach der Samenreife an einem schattigen Standort direkt ins Beet. Bis zur ersten Blütezeit dauert es mehrere Jahre. Im ersten Jahr bilden sich 2 Keimblätter, im 2. Jahr kommt ein weiteres Blatt hinzu. Erst im 3. Jahr kann ein Leberblümchen Keimling pikiert werden. Ab dem 4. Jahr erscheint bei idealen Rahmenbedingungen eine erste Blüte.
🔪 Teilung
Teilung ist die einfachste Methode für die vegetative Vermehrung. Geeignet sind ältere Leberblümchen, die mehrere Sprossachsen als Ableger gebildet haben. Bester Zeitpunkt für die Teilung ist nach der Blütezeit. Es ist besser, wenn Sie einen Ableger zunächst in einem Topf mit Anzuchterde am schattigen Standort bewurzeln lassen und im Herbst oder Frühjahr auspflanzen.

Leberblümchen verwenden – Tipps & Ideen
Das Leberblümchen Hepatica nobilis ist seit dem 15. Jahrhundert eine beliebte Zierpflanze in ganz Europa. Vor allem seine unzähligen Auslesen und farbenfrohen Züchtungen werden seit der Biedermeierzeit im Schattengarten und Waldstaudenbeet gerne gepflanzt. Als Bodendecker unter Bäumen, am Gehölzrand und im halbschattigen Steingarten ist das Leberblümchen ebenso beliebt, wie als Begleiter von Frühblühern, wie Krokusse und Schneeglöckchen. Im Naturgarten macht es sich als wertvoller Pollenspender für Wildbienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Käfer nützlich.
Seit der Einfuhr asiatischer Arten und deren erfolgreicher Kreuzung mit dem heimischen Leberblümchen, steigt die Begeisterung bei Sammlern. Mittlerweile sind über 2.000 Sorten bekannt und es kommen stetig neue Züchtungen hinzu.

Bild von Giorgio Rodano – CC BY-NC 2.0

Leberblümchen dekorativ kombinieren – Ideen für schöne Begleitpflanzen
Leberblümchen vertragen Wurzeldruck und mögen den Halbschatten. Darum eignen sie sich wunderbar als Unterpflanzung von Bäumen, Sträuchern und hohen Stauden, die ebenfalls einen frisch-feuchten, humosen, neutralen bis kalkhaltigen Boden bevorzugen. Als Begleitpflanze der Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) sorgt das Leberblümchen für einen schattigen Fuß und setzt entlang der Feldahorn Hecke (Acer campestre) dekorative Blütenakzente. In der alpinen Gartengestaltung passt das Leberblümchen perfekt zu Alpenstauden, wie Echte Goldrute (Solidago virgaurea), Blauer Eisenhut (Aconitum napellus) und Großer Sterndolde (Astrantia major).

Häufig gestellte Fragen
Ist das Leberblümchen giftig?
Ja, das Leberblümchen wird als schwach giftig eingestuft. Wie alle Hahnenfußgewächse enthält die Alpenblume das Toxin Protoanemonin. Bei Hautkontakt kann es zu Rötungen, Juckreiz und Bläschenbildung kommen, der sogenannten Hahnenfuß-Dermatitis. Es ist daher ratsam, bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten Handschuhe zu tragen. Aufgrund des Giftgehaltes ist das Leberblümchen nicht essbar. Ein Verzehr in größeren Mengen kann Übelkeit und Erbrechen verursachen.
Sind Leberblümchen winterhart?
Ja, Leberblümchen sind winterhart bis -28 Grad Celsius. Es reicht als Winterschutz vollkommen aus, wenn Sie das abgefallene Herbstlaub von Bäumen und Sträuchern liegen lassen bzw. den Leberblümchen Standort damit mulchen.
Wann ist Leberblümchen Blütezeit?
Wenn Schneeglöckchen und Krokusse ihre Blüten öffnen, beginnt auch für das Leberblümchen die Blütezeit. Von März bis April entfalten sich die leuchtend blauen bis violetten Schalenblüten, sehr zur Freude der ersten Bienen, die sich am reichhaltigen Pollenangebot bedienen.
Quellen: Wikipedia.org, Leberblümchen und Baumschule-Horstmann.de, Leberblümchen und Hepatica.de, Anzucht und Kultur und Bio-Gaertner.de, Leberblümchen und Hepatica.de, Hepatica nobilis und Oekologie-Seite.de, Hepatica nobilis
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