Die Weiße Fetthenne (Sedum album) ist ein anspruchsloser, winterharter Bodendecker, der mit minimaler Pflege auskommt. Mit ihren saftig-grünen bis rötlichen Blättchen und den zarten, sternförmigen weißen Blüten verwandelt sie im Sommer Mauerkronen, Steingärten und Dachbegrünungen in ein malerisches Blütenmeer. In den Alpen steigt sie bis auf 2.500 m, denn felsige, trockene Böden in voller Sonne sind ihr bevorzugter Lebensraum. Darum wird die Sukkulente auch Weißer Mauerpfeffer genannt. Alles Wissenswerte über die richtige Pflege einer Weißen Fetthenne erfahren Sie hier.
Das Beitragsbild ist von alfonso condi – CC BY-NC-SA 2.0
🎓 Weiße Fetthenne Steckbrief – Alle Fakten im Überblick

Bild von Eva Engvall
☀️Weiße Fetthenne Standort
Die Weiße Fetthenne wird klassifiziert als Volllichtpflanze und liebt die volle Sonne. Je sonniger der Standort, desto üppiger bildet sie einen dichten Teppich aus Blüten und Blättern. Im Halbschatten ist mit einer geringeren Blütenfülle zu rechnen. An Standorten mit weniger als 4 Sonnenstunden täglich gedeiht die Weiße Fetthenne nicht.
🌱 Der optimale Boden für die Weiße Fetthenne
Als Zeigerpflanze für Starktrocknis und extremer Nährstoffarmut bevorzugt die Weiße Fetthenne einen Boden mit folgenden Eigenschaften:
✅ Gut durchlässig, trocken, sandig-steinig bis kiesig.
✅ Mager, mit einem möglichst geringen Humus- und Nährstoffgehalt.
Unter dem Einfluss von Staunässe geht die Weiße Fetthenne innerhalb kurzer Zeit an Wurzelfäulnis ein. Schwere, feuchte und verdichtete Gartenerde verbessern Sie vor der Pflanzung mit reichlich Sand, Splitt oder feinem Kies.

Bild von Frank Vincentz – CC BY-SA 3.0 via wikimedia

Grüner-Daumen-Tipp: Weiße Fetthenne verwenden
Die Weiße Fetthenne ist der ideale Problemlöser für heiße, trockene und sandig-steinige Gartenbereiche. Als Untergrund reichen oftmals 1-2 cm Sand auf Gestein, damit die alpine Überlebenskünstlerin wachsen kann. Darum begrünt Weißer Mauerpfeffer sogar die Kronen und Ritzen einer Trockenmauer, füllt die Lücken in Magerwiesen und schmückt das Dach mit als immergrüner, blühender Bodendecker.
📅 Weiße Fetthenne wann pflanzen?
Beste Pflanzzeit für die Weiße Fetthenne ist im Frühling oder Herbst. Grundsätzlich ist eine Pflanzung ganzjährig möglich, sofern der Boden nicht gefroren ist.

Weiße Fetthenne richtig pflanzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Vorbereitung: Lockern Sie die Erde mit einer Harke auf und entfernen die Wurzelunkräuter. In einen schweren, lehmigen Boden arbeiten Sie pro qm 5 l Sand oder feinkörnigen Kies als Drainage ein.
Pflanzabstand: Heben Sie im Abstand von 20 cm Gruben aus mit dem doppelten Volumen eines Wurzelballens. Für eine schnelle, bodendeckende Begrünung setzen Sie pro qm 24-26 Jungpflanzen.
Angießen: Drücken Sie die Erde mit beiden Händen an und gießen einmalig durchdringend, damit die Wurzeln Bodenkontakt erhalten.
Eine Mulchschicht aus anorganischen Materialien, wie Sand, Tongranulat und Splitt unterdrückt das Unkraut. Wenn Weiße Fetthennen später den Boden lückenlos bedecken, unterdrücken sie aus eigener Kraft das Unkrautwachstum.

Weiße Fetthenne kann man auch im Topf pflanzen
In flachen Schalen, kleinen Töpfen und Blumenkästen setzt sich die Weiße Fetthenne eindrucksvoll in Szene. Auch als immergrüne Unterpflanzung von Sichtschutz-Sträuchern im Kübel macht sich die Sukkulente gerne nützlich. Verwenden Sie nur Gefäße mit Bodenlöchern, damit Gieß- und Regenwasser schnell ablaufen kann. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Sukkulentenerde mit Blähton, Splitt oder Sand. Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr nach den letzten starken Frösten.

Weiße Fetthenne Pflege – Die besten Tipps
Die Weiße Fetthenne ist sehr pflegeleicht und wird zu Recht als „Hungerkünstlerin“ bezeichnet. Somit verwundert es wenig, dass sie aufgeführt wird auf der Empfehlungsliste für klimawandeltolerante Pflanzen des Rheinland-Pfalz-Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen.

Gießen
Im Garten gießen Sie eine Weiße Fetthenne im Sommer nur bei extremerTrockenheit. Lediglich in den ersten Wochen nach der Pflanzung ist die Staude dankbar für einen gelegentlichen Schluck Wasser. Auf dem Balkon kann an heißen Sommertagen regelmäßiger Gießbedarf entstehen, weil die Topferde rasant austrocknet.

Düngen
Düngen ist nicht nötig. Im Gegenteil verursachen zusätzliche Nährstoffe ein mastiges, weiches Wachstum und beeinträchtigen die Winterhärte. Eine Weiße Fetthenne im Topf ist dankbar, wenn Sie von April bis August alle 4 Wochen einen flüssigen Sukkulentendünger ins Gießwasser geben.

Schneiden
Ein Rückschnitt ist grundsätzlich nicht erforderlich. Für ein gepflegtes Erscheinungsbild schneiden Sie im Frühjahr die verwelkten Blüten ab. Breitet sich der Bodendecker zu stark aus, können Sie die Weiße Fetthenne zurückschneiden.

Überwintern
Die Weiße Fetthenne ist winterhart und benötigt keinen Winterschutz. Trotzdem ist eine Abdeckung mit Nadelreisig sinnvoll als Schutz vor winterlicher Dauernässe. Wie alle winterharten Sukkulenten im Topf ist auch die Weiße Fette Henne angreifbar für Frost und erhält eine Ummantelung aus Wintervlies. Im kleinen Topf (< 10 Liter) sollte sie hell und frostfrei überwintern.

Krankheiten und Schädlinge
Von Krankheiten und Schädlingen wird die Weiße Fetthenne in der Regel verschont. Kommt es zu Problemen, sind Pflegefehler dafür verantwortlich.
🚫 Staunässe → Wurzelfäule
🚫 Zu nährstoffreicher Boden → mastiges, weiches Wachstum, Frostschäden
🚫 Schattenlage → spärliche Blüte und lückiges Wachstum

Bild von Amadej Trnkocz – CC BY-NC-SA 2.0

Weiße Fetthenne vermehren – So gelingt es ganz einfach!
Die Vermehrung ist kinderleicht und gelingt auch dem Anfänger mühelos. Zwei Methoden haben sich im Hobbygarten gut bewährt:
Stecklinge: Schneiden oder reißen Sie einige Triebe ab und stecken diese am gewünschten Standort zur Hälfte in die Erde. Bis sich Wurzeln gebildet haben, halten Sie die Erde leicht feucht.
Teilung: Von einem größeren Polster stechen Sie im Frühjahr oder Herbst 5 cm lange Ausläufer ab und pflanzen die Teilstücke am neuen Standort wieder ein.
Als Alternative zur kontrollierten Vermehrung erlauben Sie einer Weißen Fetthenne die Selbstaussaat, indem Sie verwelkte Blüten nicht abschneiden. Es bilden sich 5 mm kleine Balgfrüchte mit staubfeinen Samen, die sich vom Wind an offene Stellen tragen lassen, wo sie schnell keimen.

Weiße Fetthenne kombinieren – Tipps für schöne Pflanzpartner
Die idealen Pflanzpartner sollten die sonnenhungrige Weiße Fetthenne nicht allzu sehr beschatten. Schönen Kombinationen entstehen mit Alpen-Gänsekresse (Arabis alpina), Enzian (Gentiana) und Grasnelken (Armeria alpina). Mit den gelben Blüten von Wundklee (Anthyllis vulneraria), Königskerzen (Verbascum), Klapptertopf (Rhinanthus alectorophus) und Goldrute (Solidago alpestris) entsteht ein zauberhaftes weiß-gelbes Blütenmeer.

Häufig gestellte Fragen
Ist die Weiße Fetthenne giftig?
Jein, die Weiße Fetthenne (Sedum album) ist nicht giftig bis schwach giftig. Aus diesem Grunde bewertet die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung die Gattung Sedum als kinderfreundliche Pflanze. Die Giftzentrale des Universitätsklinikums Bonn äußert sich zur Familie der Dickblattgewächse Zitat: „Die Pflanzenteile der meisten Dickblattgewächse sind nicht oder kaum giftig.“ In kleinen Mengen sind die saftigen Blätter essbar und schmecken wie grüne Paprika.
Ist die Weiße Fetthenne winterhart?
Ja, die Weiße Fetthenne ist winterhart. Sie wird der Winterhärtezone Z5 zugeordnet, was einer Frosthärte von -23,4 Grad bis -28,8 Grad entspricht. Dieser Grad der Winterhärte gilt allerdings nur für ausgepflanzte Fetthennen am sonnigen, trockenen und mageren Standort. Im Halbschatten oder in schwerer Lehmerde kann es bei Temperaturen unter -10 Grad zu Frostschäden kommen.
Ist die Weiße Fetthenne bienenfreundlich?

Ja, die Weiße Fetthenne ist eine Bienenweide mit dem Nektarwert 2/4 und Pollenwert 3/4. Neben Honigbienen nutzen 12 Wildbienen-Arten die Staude als Nahrungsquelle. Für seltene Schmetterlinge sind die Blätter ein gehaltvolles Raupenfutter, wie für den Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) und Roten Apollo (Parnassius apollo).
Ist die Weiße Fetthenne giftig für Katzen?
Das Institut für Veterinär-pharmakologie und -toxikologie in Zürich stuft die Weiße Fetthenne (Sedum album) als nicht giftig für Katzen ein. Allerdings machen die Experten aufmerksam auf die Verwechslungsgefahr mit dem Scharfen Mauerpfeffer (Sedum acre). Diese Sedum-Art enthält tiergiftige Alkaloide, die die Magenschleimhaut von Katzen, Hunden und Nagern angreifen können.
Gehört die Weiße Fetthenne zu den Heilpflanzen?
Ja, früher spielte die Weiße Fetthenne in der Volksheilkunde eine Rolle. Die Blätter enthalten ein schmerzstillendes Gel, dass zur äußerlichen Behandlung bei Gelenkschmerzen und Rheuma genutzt wurde. Weil der Pflanzensaft auch eine entzündungshemmende und wundheilende Wirkung entfaltet, lindert er kleine Schnitte, leichte Verbrennungen und Hautirritationen. Ein Tee aus den Blättern soll Magen- und Darmbeschwerden lindern und aufgrund des Gehalts an Vitamin C das Immunsystem stärken. In der modernen Naturheilkunde ist die Weiße Fetthenne nicht mehr von Bedeutung.
Quellen: Wikipedia.org, Weiße Fetthenne und Nordischer-Shop.at, Sedum album und Baumschule-Horstmann.de, Sedum album und Saatgut-Vielfalt.de, Weiße Fetthenne und Oekologie-Seite.de, Sedum album
Als Amazon Partnerin verdiene ich mit qualifizierten Verkäufen.






