Alpenpflanzen

Himmelsherold pflanzen und pflegen: Die besten Tipps

24. Mai 2024
Himmelsherold aus den Hochalpen kann man auch im Garten pflanzen
Himmelsherold aus den Hochalpen kann man auch im Garten pflanzen

Kennen Sie schon den Boten aus den Alpen, der auch in Ihrem Garten prächtig gedeiht? Der Himmelsherold ist eine zauberhafte alpine Staude, die mit ihren strahlend blauen Blüten den Steingarten zum Leuchten bringt. Trotz seiner zierlichen Wuchsform ist ein Himmelsherold (Eritrichium nanum) sehr pflegeleicht und die ideale Alpenblume für Hobbygärtner mit wenig Erfahrung. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte, um den Himmelsherold in Ihrem Garten willkommen zu heißen. Auf geht’s!

Kurzfassung

Pflanzen Sie einen Himmelsherold als Gruppe an einen vollsonnigen Standort mit kiesig-steiniger, mäßig trockener, neutraler bis leicht saurer Erde in einem Pflanzabstand von 15-20 cm. Die Aussaat der Lichtkeimer gelingt auf der hellen Fensterbank bei 20° Celsius. Beste Pflanzzeit für Himmelherold-Stauden ist im Frühjahr oder Herbst. Die Pflege besteht aus Gießen mit kalkfreiem Wasser und einer Startdüngung im Frühjahr. Rückschnitt und Winterschutz sind nicht nötig. Einfachste Vermehrungsmethode ist Teilung. Krankheiten und Schädlinge sind äußerst selten.

Himmelsherold gedeiht in schwindelerregenden Höhen.

Himmelsherold Steckbrief

PflanzenfamilieRaublattgewächse (Boraginaceae)
Name der ArtHimmelsherold (Eritrichium nanum)
VorkommenAlpen, saurer, kalkarmer, steiniger Boden bis 3620 m üNN
Wuchsartmehrjährige, krautige Pflanze
Wuchsformpolsterförmig
Wuchshöhe2-5 cm (ohne Blüten) 10-15 cm (mit Blüten)
BlütenBlütenstand mit 3-6 kurz gestielten fünfzähligen Einzelblüten
BlütezeitJuni bis August
Blütenfarbehimmelblau mit weißem Schlund und goldgelben Schlundschuppen
BlätterBlattrosetten mit 5-10 mm langen, lanzettlichen, seidig bis wollig behaarten Blättern
Winterhärtewinterhart
Besonderheitwird bis zu 30 Jahre alt
Statusgeschützt, sehr selten, potenziell gefährdet
Quellen: Wikipedia.org, Himmelsherold und Spektrum.de, Himmelsherold und Jelitto Samen, Eritrichium Himmelsherold

Himmelsherold im Garten pflanzen

Bester Standort und Boden für den Himmelsherold

Der Himmelsherold bevorzugt einen vollsonnigen Standort mit mindestens 6 Sonnenstunden täglich. Optimal ist ein kiesig-steiniger, mäßig trockener und gut durchlässiger Boden. Weil ein Eritrichium nanum zu den kalkmeidenden Alpenpflanzen gehört, ist ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert ideal. Der Himmelsherold eignet sich hervorragend für den Steingarten, die Trockenmauer, das Alpinum und den Dachgarten.

Himmelsherold sucht mit Vorliebe Felsspalten und steiniges Gelände.

Ideale Pflanzzeit für Eritrichium nanum im Garten

Gleich zweimal im Jahr ist das ideale Zeitfenster geöffnet für die Aussaat und Pflanzung von Himmelsherold im Garten. Im Frühjahr und im Herbst wächst die Alpenpflanze am besten an. Grundsätzlich kann man getopften Himmelsherold zu jeder Jahreszeit pflanzen, sofern die Erde nicht gefroren ist.

Himmelsherold Aussaat-Tipps für die Anzucht auf der Fensterbank

Eine Saatschale wird gefüllt mit einer Mischung aus Anzuchterde und Sand.

Die sehr feinen Samen kann man mit Vogelsand mischen für eine gleichmäßige Aussaat.

Die Lichtkeimer nicht abdecken, aber unbedingt andrücken für einen guten Bodenschluss der Samen.

Zum Angießen sprüht man das Saatgut an mit gefiltertem Regenwasser oder abgekochtem Leitungswasser.

Am hellen, 20° Celsius warmen Standort halten Sie die Samen leicht feucht. Gedüngt wird die Himmelsherold-Aussaat nicht. Wenn die Samen keimen, bilden sich zuerst die beiden Keimblätter. Erst wenn mindestens zwei echte Laubblätter gewachsen sind, können Sie die Keimlinge pikieren in 10-cm-Einzeltöpfe mit Pikiererde. Eine gewölbte Tonscherbe über dem Bodenloch beugt Staunässe vor.

Himmelsherold Pflanz-Tipps für den Garten

Die Pflanzung eines Himmelsherolds ist einfach. Vorab stellt man die Wurzelballen in kalkfreies Wasser. Am gewählten Standort wird die Erde gelockert und gejätet, damit die Jungpflanze nicht von Unkraut überwuchert wird. Ein Pflanzloch hat das doppelte Volumen eines Wurzelballens. Am schönsten kommt der Himmelsherold in Gruppen zur Geltung mit 3 bis 5 Stück oder als Bodendecker. Der Pflanzabstand beträgt 15-20 cm. Als Startdüngung geben Sie etwas Kompost oder den Bio-Langzeitdünger von Compo ins Pflanzloch. Ziehen Sie den Anzuchttopf ab und pflanzen den Himmelherold so ein, dass der Wurzelballen bündig mit dem Boden abschließt. Zum guten Schluss drücken Sie die Erde gut fest und gießen mit entkalktem Wasser.

Grüner Daumen - Gartenblog von Gudrun Theissen

Grüner-Daumen-Tipp: In Pflegeanleitungen für kalkmeidende Pflanzen, wie dem Himmelsherold, wird entkalktes Gießwasser empfohlen. Hierzu kann man Regenwasser sammeln, Leitungswasser abkochen oder lange stehen lassen. Die komfortable Lösung ist die Verwendung eines Wasserfilters, wie der Amazon Basic Wasserfilter. Passend dazu gibt es die Amazon Basics Wasserfilterkartuschen mit 3, 6 oder 12 Stück.

Himmelsherold Pflege-Tipps im Garten

Richtiges Gießen eines Eritrichium nanum

Eine wechselfeuchte Erde ist ideal für einen Himmelsherold im Garten. Das bedeutet, dass zwischen den Wassergaben der Boden fühlbar antrocknen sollte. Eine 2 cm tiefe Fingerprobe ermittelt den Gießbedarf. Wenn Sie keine Feuchtigkeit ertasten, möchte die Alpenpflanze mit kalkfreiem Wasser gegossen werden. Im Zweifel gießen Sie nicht. Kurzzeitige Trockenheit verträgt ein Himmelsherold sehr viel besser, als Staunässe.

Für sein polsterförmiges Wachstum benötigt Himmelsherold keinen Rückschnitt und wenig Nährstoffe.

Himmelsherold düngen

Mit einer Startdüngung im Frühling wecken Sie beim Himmelsherold die Wachstumsfreude. Um die schönen Polster durch Einharken von Kompost nicht zu beschädigen, düngen Sie am besten mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen (gibt’s bei Amazon).

Einen Himmelsherold schneiden

Ein Rückschnitt ist nicht nötig. Um eine schöne Blüte zu fördern, können Sie im Frühjahr die Staude bodeneben abschneiden.

Grüner Daumen - Gartenblog von Gudrun Theissen

Grüner-Daumen-Tipp: Wenn Sie für Pflanz- und Pflegearbeiten am Himmelsherold niederknien, sollten Ihre Knie auf einer gepolsterten Kniebank landen und nicht auf dem steinig-harten Gartenboden. Seitliche Griffe erleichtern das Aufstehen und Hinknien. Umgedreht wird die gepolsterte Kniebank zur gepolsterten Bank zum Ausruhen und für sitzende Gartenarbeiten. Hoch bewertet und oft gekauft bei Amazon ist die Relaxdays Kniebank mit 2 Werkzeugtaschen.

Überwinterung der Alpenblume im Garten

Der Himmelsherold ist vollkommen winterhart. Eine Abdeckung mit Reisig ist dennoch ratsam zum Schutz vor winterlicher Dauernässe. Auf einer Trockenmauer ist dieser Winterschutz nicht nötig.

Der Himmelsherold ist vollkommen winterhart

Himmelsherold vermehren

Teilung ist die einfachste Vermehrungsmethode für den Himmelsherold. Bester Zeitpunkt ist im Frühjahr, sobald der Boden aufgetaut ist. Heben Sie die Staude aus der Erde und zerschneiden den Wurzelballen in zwei oder mehr Teile mit mindestens 2 Trieben. Am neuen Standort pflanzen Sie jedes Teilstück ein und halten die Erde konstant leicht feucht.

Krankheiten und Schädlinge am Himmelsherold

Der Himmelsherold ist relativ resistent gegen Schädlinge und Krankheiten. Gelegentlich kann er jedoch von Blattläusen oder Mehltau befallen werden. In beiden Fällen können Sie zur Bekämpfung Hausmittel anwenden. Gegen Blattläuse hilft eine Seifenlösung aus 20-30 g Kernseife, aufgelöst in 1 Liter Wasser. Mehltau bekämpfen Sie mit Milch-Wasser (200 ml Frischmilch in 800 ml Wasser). Besprühen Sie den Himmelsherold 1- bis 2-mal pro Woche, bis keine Blattläuse und kein Mehltau mehr zu erkennen sind.

Fazit

Der zierliche Himmelsherold mit seinen leuchtend blauen Blüten gehört zu den zahlreichen Alpenpflanzen, die man im Garten pflanzen kann. Vergesellschaftet mit den ebenfalls kalkmeidenden Gletscher Hahnenfuß (Ranunculus glacialis), Teufelskralle (Phyteuma) und Alpen-Kuhschelle (Pulsatilla alpina) gestalten Sie Ihr persönliches Alpenparadies.

Quellen: Wikipedia.org, Himmelsherold und Jelitto Staudensamen, Eritrichium und Infoflora.ch, Eritrichium nanum

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Andreas Goellner bei Pixabay. Cajochin, Icmargengo50, Brunovalgrande, Cedric Dentant, Mel Linney, Phil Blanning bei Flickr

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