Die vielen vorteilhaften Eigenschaften von Zitronenmelisse (Melissa officinalis) als Heil- und Küchenkraut sind wohlbekannt. Sie ist pflegeleicht und gedeiht an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit lockerem, humosem Boden. Doch wie sieht es mit der Winterhärte der Zitronenmelisse aus? Kann die Kräuterpflanze im Freien überwintern oder benötigt sie zusätzlichen Schutz? Lesen Sie weiter, denn hier erfahren Sie alles Wissenswerte.
Die gute Nachricht zur Winterhärte von Melissa officinalis ist:
Zitronenmelisse ist winterhart und übersteht in der Regel auch kalte Winter in Deutschland und Österreich ohne Probleme. Immerhin beträgt das Temperaturminimum einer ausgepflanzten, gut verwurzelten Melissa officinalis klirrende -30 °C.
Diese Ausnahme gilt im ersten Standjahr:
Im Herbst gepflanzte Zitronenmelisse hat nicht genügend Zeit für die Bildung eines kräftigen Wurzelsystems vor dem ersten Frost. So ergeht es den meisten Kräuterpflanzen im Hobbygarten, wie beispielsweise Salbei oder Kraut der Unsterblichkeit. Darum sind die jungen Kräuter noch etwas frostempfindlich und sollten mit einem Winterschutz ausgestattet werden.
Als Winterschutz im ersten Standjahr einer Zitronenmelisse eignen sich:
Eine Abdeckung mit trockenem Laub oder Stroh und Nadelreisig.
Eine Abdeckung aus Wintervlies (gibt’s bei Amazon).
Ab dem zweiten Standjahr einer Zitronenmelisse im Beet gilt:
Jetzt hat sich eine Melissa officinalis ihren natürlichen Winterschutz von bis zu -30° Celsius erarbeitet. Ergänzende Schutzmaßnahmen sind nicht mehr erforderlich. Nach dem ersten Frost sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Es überwintert das Rhizom im Boden. Daraus treibt die Zitronenmelisse im Frühjahr munter wieder aus.
Balkongärtner aufgepasst: Im Topf ist die Zitronenmelisse nicht winterhart
Als Topfpflanze ist das Rhizom einer Zitronenmelisse angreifbar für Frost. Damit der Wurzelballen nicht durchfriert, erhält die Kräuterpflanze jedes Jahr vor dem ersten Frost diesen Winterschutz:
Den Topf ummanteln mit Noppenfolie oder Wintervlies.
Die Zitronenmelisse vor die Hauswand stellen auf Holz oder Styropor.
Auf der Wurzelscheibe Rindenmulch oder Laub und Fichtenzweige ausbreiten.
Zitronenmelisse nicht zurückschneiden, denn die abgestorbenen Pflanzenteile fungieren als natürlicher Winterschutz.
Statt eine Zitronenmelisse draußen mit Winterschutz zu überwintern, können Sie das Gefäß nach drinnen tragen. Das ideale Winterquartier ist dunkel und kühl bei 5° bis 8° Celsius. Kontrollieren Sie einmal im Monat, ob die Zitronenmelisse ein Schlückchen Wasser vertragen könnte, denn austrocknen sollte der Wurzelballen nicht. Eine Überwinterung in geheizten Wohnräumen und der Küche ist möglich am hellen, nicht vollsonnigen Standort, idealerweise ohne Heizungsluft von unten.
Räumen Sie die Zitronenmelisse im Frühjahr aus, sobald der Gefrierpunkt dauerhaft überschritten wird. Jetzt können Sie auch den Winterschutz draußen entfernen. Verwöhnen Sie die Kräuterpflanze mit Hornspänen oder einem flüssigen Kräuterdünger (gibt’s beides bei Amazon).
Fazit
Zitronenmelisse ist eine pflegeleichte und winterharte Staude, die sich hervorragend für den Garten oder Balkon eignet. Mit einem leichten Winterschutz im ersten Standjahr sind die Weichen gestellt für eine kernige Winterhärte, die ohne weitere Schutzmaßnahmen auskommt. Auf dem Balkon ist die Melissa officinalis indes jedes Jahr auf Winterschutz angewiesen, was ihren zahlreichen Vorzügen als Kräuterschatz keinen Abbruch tut.
Quellen: Wikipedia.org, Zitronenmelisse und Baumschule-Horstmann.de, Zitronenmelisse und Lubera.com, Zitronenmelisse Anbau Tipps und über 20 Jahre Erfahrung als Hobbygärtnerin
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