Stockrosen (Alcea rosea) oder Bauernrosen oder Gartenpappel zieren den Garten einen Sommer lang mit ihren romantischen Blütenkerzen. Die zweijährigen bis kurzlebigen Stauden sind Klimawandel-angepasst, ungiftig, bienenfreundlich und sehr pflegeleicht. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über die Pflanzung und Pflege von Stockrosen für die blütenreiche Gartengestaltung.
Kurzfassung
Pflanzen Sie zweijährige Stockrosen im Mai oder September an einem sonnigen Standort in den normalen, durchlässigen Gartenboden. Eine Direktaussaat ist möglich im Mai, Juni und Juli. Der Pflanzabstand beträgt zwischen 50 cm und 80 cm. Gießen Sie Bauernrosen regelmäßig bei Trockenheit. Gedüngt werden Stockrosen bei der Pflanzung, im März und Juni. Ist keine Selbstaussaat erwünscht, schneiden Sie verwelkte Blütenähren zeitnah ab. Der Rückschnitt im Winter fördert die Selbstaussaat. Winterschutz ist nicht erforderlich. Häufigste Krankheit ist Malvenrost. Häufigste Schädlinge sind Langrüsslige Stockrosen-Spitzmäuschen.
Stockrosen Standort
Im pflegeleichten Garten wünschen Stockrosen sich einen sonnigen, windgeschützten Standort im normalen, durchlässigen, nährstoffreichen Gartenboden. Ein Platz im windgeschützten Halbschatten wird toleriert, führt indes zu einer reduzierten Blütenfülle.
Zwischenfrage: Was bedeutet Halbschatten?
Aussaat- und Pflanzzeiten für Stockrosen
Die einfache Kultivierung von Garten-Stockrosen schlägt sich auch nieder in unterschiedlichen Zeiten für die Aussaat und Pflanzung im seniorengerechten Garten. Folgende Optionen stehen zur Wahl:
Stockrosen-Samen ab Ende Februar hinter Glas in Töpfen aussäen.
Auf der Fensterbank vorgezogene Alcea ab Anfang Mai auspflanzen, in winterrauen Regionen ab Mitte Mai.
Blühfertige Stockrosen aus der Gärtnerei zeitnah nach dem Kauf im Mai ins Beet pflanzen.
Direktaussaat im Beet während der Monate Mai, Juni und Juli für eine erste Blütezeit im nächsten Jahr.
Pflanzzeit für im Sommer vorgezogene Stockrosen ist im September, damit die Stauden im nächsten Jahr blühen.
Grüner-Daumen-Tipp: Die Direktaussaat kann mächtig in die Knie gehen. Für den Garten gibt es darum als ideales Hilfsmittel den fahrbaren Gartenrollsitz. Damit können Sie bequem und knieschonend pflanzen, aussäen und pflegen. Hoch bewertet bei Amazon ist der UPP Gartenrollsitz mit Ablagefläche.
Stockrosen vorziehen
Ab Ende Februar können Sie Stockrosen aus Samen ziehen auf der Fensterbank. Das hat den Vorteil, dass die prächtigen Blumen bereits im gleichen Jahr erblühen können. Am besten geeignet für die Samen ist eine Anzuchtschale mit Deckel. Drücken Sie in jedes Anzuchttöpfchen 3 Samen 0,5 cm tief in das Aussaat-Substrat. Übersieben Sie die Lichtkeimer nur dünn und gießen an mit feiner Brause. Am hellen Standort liegt die Keimtemperatur zwischen 15° Celsius und 22° Celsius bei einer Keimzeit von 7 bis 14 Tagen. Nach weiteren 14 bis 21 Tagen werden die Keimlinge in Einzeltöpfe pikiert und gepflegt, bis die Pflanzzeit beginnt.
Zwischenfrage: Sind Stockrosen bienenfreundlich?
Antwort: Stockrosen mit einfachen, ungefüllten Blüten sind bienenfreundlich. Für Wildbienen, Honigbienen und Hummeln hat die Bauernrose den Tisch gedeckt mit reichlich Pollen und ein wenig Nektar. Der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. zählt die Stockrose zu den Stauden für Wildbienen. Die vollständige Stauden-Liste können Sie hier anschauen.
Direktaussaat von Stockrosen
Nach den Eisheiligen öffnet sich im das Zeitfenster für die Aussaat von Stockrosen im feinkrümeligen, Unkraut-freien Beet. Heben Sie kleine, flache Mulden aus. Darin platzieren Sie jeweils 3 Samen im Abstand von 5 cm. Verschließen Sie die Saat-Mulden mit einer dünnen Substratdecke und gießen an. Holzstäbchen markieren die Saatstellen.
Grüner-Daumen-Tipp: Der rollende Kultivator mit Jätemesser von Gardena ist ein . Drehende Zinken lockern die Erde auf, gleichzeitig schlägt das Jätemesser flachwurzelndes Unkraut aus dem Saatbeet. Tiefwurzelndes Unkraut jäten Hobbygärtner rückenschonend im Stehen mit dem praktischen Unkrautstecher.
Pflanzabstand für Stockrosen
Der richtige Pflanzabstand für selbst vorgezogene oder fertig gekaufte Stockrosen beträgt 50 cm bis 80 cm, je nach Sorte und Wuchshöhe. Am schönsten kommen Stockrosen in Gruppen mit 3, 4 oder 5 Pflanzen zur Geltung.
Pflanz-Tipps für Stockrosen
Stellen Sie den Wurzelballen in Wasser, bevor Sie eine Stockrose einpflanzen.
Das Pflanzloch ist doppelt so groß, wie der Wurzelballen.
Reichern Sie den Aushub zur Hälfte an mit Kompost oder Naturdünger-Granulat.
Am besten stecken Sie bereits jetzt den Stützstab in die Erde, damit später der Wurzelballen nicht verletzt wird.
Ziehen Sie den Anzuchttopf vom wassergetränkten Wurzelballen und setzen ihn mittig ins Pflanzloch.
Die Hohlräume füllen Sie mit dem Erde-Dünger-Gemisch, drücken die Erde fest und gießen reichlich an.
Ein Stützstab schützt die Stockrose vor Windwurf. Idealerweise stecken Sie einen Holzstab neben die Jungpflanze in die Erde. Später besteht die Gefahr, dass Sie mit einer Stützhilfe den Wurzelballen verletzen.
Grüner-Daumen-Tipp: Um schmerzende Knie bei der Stockrosen-Pflanzung zu vermeiden, können Sie in die Hocke gehen oder auf der gepolsterten Kniebank niederknien. Das nützliche Gartengerät hat drei Vorteile. Seitliche Griffe erleichtern das Aufstehen. Dank abnehmbaren Werkzeugtaschen haben Sie alle Geräte griffbereit. Umgedreht wird die gepolsterte Kniebank zu einer gepolsterten Gartenbank. Erhältlich ist die gepolsterte Kniebank im Fachhandel oder bei Amazon.
Stockrosen verwenden
Stockrosen sind die klassischen Blumen für den Bauerngarten, und zieren als Zaungucker den Staketenzaun.
Hohe Stockrosen-Sorten sind perfekte Kulissen-Pflanzen für Staudenbeete und Blumenrabatten. Die fantastische Wirkung der Blüten wird verstärkt vor einer hellen Hauswand am Altersruhesitz.
Mittelhohe Stockrosen-Sorten übernehmen mit ihren Blütenkerzen gerne die Aufgabe als Leitstauden und Gerüstbildner in der Klimawandel-angepassten seniorengerechten Gartengestaltung.
Im stimmungsvollen Garten dürfen die malerischen Bauernrosen als blühende Hintergrundpflanzen nicht fehlen.
Als Schnittblumen zieren Stockrosen in der Bodenvase helle Wohnräume.
Stockrosen Pflege-Anleitung
Stockrosen sind sehr pflegeleicht. Im Prinzip können Sie die klimafitten Sommerblumen nach der Pflanzung sich selbst überlassen. Wird den romantischen Blütenschönheiten folgende Pflege zuteil, zeigen sie sich von ihrer schönsten Seite.
Stockrosen gießen
Am Pflanztag und in den folgenden Wochen gießen Sie Stockrosen regelmäßig bei Trockenheit. Obschon die behaarten Blätter den Grad der Verdunstung reduzieren, sollten Sie an heißen Sommertagen täglich zu Ihren Stockrosen pilgern, um mittels Fingerprobe den Gießbedarf zu ermitteln. Gießen Sie nur, wenn sich die Erde trocken anfühlt. Kurzzeitige Trockenheit vertragen Stockrosen besser, als Staunässe.
Grüner-Daumen-Tipp: Mit einer Tropfbewässerung sind Sommerblumen besonders pflegeleicht. Sie können hierzu einen perforierten Gartenschlauch verwenden oder in die MicroDrip Tropfbewässerung von Gardena investieren, die bei Amazon hoch bewertet wird.
Stockrosen düngen
Im Anschluss an die organische Startdüngung setzen Sie die Nährstoffversorgung fort. Im Frühling gepflanzte Stockrosen düngen Sie ein weiteres Mal im Juni vor Beginn der Blütezeit. Im Herbst gepflanzte Alcea düngen Sie im März und Juni mit Kompost oder Naturdünger-Granulat. Gießen Sie nach jeder Düngung großzügig, damit die Nährstoffe gut aufgenommen werden.
Schneiden und vermehren
Bei Stockrosen hängen der Rückschnitt und die Vermehrung eng zusammen.
Die einfachste Vermehrungsmethode für Stockrosen ist die Selbstaussaat. Das hat den Vorteil, dass Sie später die Jungpflanzen ausgraben und an den gewünschten Standort umpflanzen können. In diesem Fall schneiden Sie die abgestorbene Mutterpflanze erst nach dem ersten Frost oder im Februar bodeneben ab.
Wenn Sie Stockrosen sofort nach der Blütezeit bis zur Blattrosette abschneiden, verhindern Sie die Selbstaussaat. Das hat den Vorteil, dass Ihre Bauernrosen im nächsten Jahr im erneut blühen können. Mit ein wenig Glück können Sie die Lebensdauer einer Stockrose um mehrere Jahre verlängern.
Grüner-Daumen-Tipp: Der Rückschnitt etlicher dicker Stockrosen kann ermüdend für die Hände des Hobbygärtners sein. Müheloser geht es mit der Akku-betriebenen Einhand-Gartenschere von Gardena. Erhältlich ist die Gartenschere mit Kraftunterstützung im Fachhandel und bei Amazon.
Stockrosen überwintern
Einen Winterschutz benötigen die frostfesten Stockrosen nicht. Kommt der Winter mit Dauerregen und häufigen Schneeschmelzen daher, sollten Sie die Blattrosette mit Fichtenzweigen abdecken als Schutz vor Staunässe. Laubblätter sind als Abdeckung nicht geeignet, weil sich darunter Feuchtigkeit ansammeln kann, was häufig Schimmel verursacht.
Stockrosen Herkunft, Wachstum, Blütezeit
Stockrosen (Alcea rosea) oder Bauernrosen oder Stockmalven stammen aus dem östlichen Mittelmeerraum und sind seit langer Zeit in ganz Europa verbreitet. Die zweijährigen Pflanzen bilden im ersten Jahr eine Blattrosette. Im zweiten Jahr wächst ein aufrechter, schlanker, ährenähnlicher Blütenstand mit großen, farbenprächtigen Blütenkelchen in Rot, Rosa, Purpur oder Weiß. Blütezeit ist von Juli bis Oktober. Die Wuchshöhe beträgt zwischen 100 cm und 300 cm. Alle Pflanzenteile sind flaumig behaart, außer die überlappenden Kronblätter. Im Spätsommer entstehen in den verwelkten Blüten flache Spaltfrüchte mit Samen. Nach der Selbstaussaat haben sich die Mutterpflanzen vollkommen verausgabt und gehen ein.
Krankheiten an Stockrosen
Kaum eine Stockrose bleibt von der Pilzkrankheit Malvenrost (Puccinia malvacearum) verschont. Zu erkennen ist ein Befall an gelb-braunen Blattflecken (siehe Bild unten). Entfernen Sie laufend infizierte Blätter und werfen diese in die Hausmüll-Tonne. Regelmäßige Spritzungen mit Schachtelhalmbrühe oder Neudo-Vital Rosenspritzmittel können die weitere Ausbreitung stoppen.
Schädlinge an Stockrosen
Das Langrüsslige Stockrosen-Spitzmäuschen (Rhopalapion longirostre) ist ein Rüsselkäfer, der sich auf Stockrosen spezialisiert hat. Der Käfer ist 2 mm bis 4 mm lang, hat einen grau behaarten Körper und gelbbraune Beine.
Im Juni und Juli bohren die Weibchen für ihre Eiablage Gänge in die Knospen bis zu den Fruchtknoten. Am Ende verlassen voll entwickelte Käfer die zerstörte Stockrosenfrucht. Mit einem einfachen Hausmittel können Sie den Befallsdruck deutlich reduzieren. Beugen Sie die Stockmalve über ein ausgebreitetes, helles Laken und klopfen kräftig auf die Blütenähre. Die Käfer lassen sich herabfallen und können auf diese Weise eingefangen werden.
Für Nacktschnecken sind Stockrosen ein Festmahl. Vor Kahlfraß schützt ein Schneckenzaun die Stauden. Gut bewährt für solitäre Stockrosen hat sich die Pflanzung mit Schneckenkragen. Streuen Sie regelmäßig Kaffeepulver dünn auf der Wurzelscheibe aus. Koffein ist giftig für die gefräßigen Schädlinge. Hilfreich sind fernerhin Wanderschranken aus spitzen Steinen. Indem Sie Stockrosen mit Lavendel, Zitronenmelisse, Thymian, Basilikum und anderen intensiv duftenden Kräutern unterpflanzen, wehren Sie das nimmersatte Gesindel effektiv ab.
Stockrosen Sorten
Willkommen zu einem Streifzug durch die schönsten Klimawandel-angepassten Stockrosen mit bienenfreundlichen, ungefüllten Blüten für die dekorative Gartengestaltung.
‚Polarstar‘ entfaltet ab Juli weiße Blütenkelche mit gelbem Auge und wird bis 180 cm groß.
‚Nigra‘, eine Premium-Sorte mit schwarz-roten Blüten und einer Wuchshöhe von bis zu 200 cm.
‚Mars Magic‘, eine robuste Stockrose mit großen Kelchblüten in einem warmen Rot und einer Höhe von 180 cm bis 200 cm.
‚Sunshine‘ begeistert mit leuchtend gelben Blüten und einer langen Blütezeit von Mai bis Oktober. Die Wuchshöhe beträgt 180 cm bis 200 cm.
Fazit
Für schlanke Stockrosen ist in jedem Garten ein sonniges Plätzchen frei. Die majestätischen Stauden mit ihrer romantischen Blütenpracht sind Klimawandel-angepasst, ungiftig, bienenfreundlich und sehr pflegeleicht. Darum passen Stockrosen perfekt zum pflegeleichten Blumengarten.