Wer sein Leben mit einem Hund teilt, ist bei der Auswahl von Zimmerpflanzen besonders kritisch und das aus gutem Grund. Viele exotische und heimische Gewächse sind durchströmt von Giftstoffen, die dem geliebten Vierbeiner gefährlich werden können. Ganz oben auf der Gefahrenliste stehen immergrüne Blattschmuckpflanzen. In diesem Ratgeber dreht sich alles um die Frage, ob das Köstliche Fensterblatt (Monstera deliciosa) für Hunde giftig ist. Auf geht’s!
Das Beitragsbild ist von Cole Keister
Kurzfassung
Ist das Köstliche Fensterblatt Monstera deliciosa giftig für Hunde?
Das Köstliche Fensterblatt Monstera deliciosa ist giftig für Hunde. Alle Pflanzenteile enthalten toxische Kalziumoxalatkristalle, Oxalsäure und Bitterstoffe. Zielorgane sind der Magen, das Herz, die Muskulatur und das Gehirn. Entsprechend vielfältig sind die Symptome einer Fensterblatt Vergiftung bei Hunden und reichen von verstärktem Speicheln, Schluckbeschwerden, Magenkrämpfen, Durchfall und Erbrechen bis hin zu Herzrhythmusstörungen, Nierenversagen und Gehirnentzündung. Ein betroffener Hund sollte zeitnah zum Tierarzt gebracht werden, möglichst mit einer Pflanzenprobe.
Bild von Pressebereich Dehner Garten-Center – CC BY-ND 2.0
Ist die Monstera deliciosa giftig für einen Hund?
Das Köstliche Fensterblatt ist für einen Hund alles andere als köstlich. Alle Pflanzenteile einer Monstera deliciosa enthalten einen giftigen Pflanzensaft, vor allem der Wurzelstock und die Luftwurzeln, aber auch das Wasser im Untersetzer. Darin enthalten ist ein Cocktail aus diesen Giftstoffen:
Oxalsäure: Kann die Nieren schädigen bis hin zu Nierenversagen und übt einen negativen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System aus bis hin zu Herzrhythmusstörungen.
Kalziumoxolat: Reizt die Schleimhäute, kann Magengeschwüre, Nieren- und Leberschäden verursachen.
Resorcinol: Kann nach dem Verschlucken das Nervensystem schädigen und bei Aufnahme in größeren Mengen zu Entzündungen im Gehirngewebe führen.
Bitter- und Scharfstoffe: Haben für das Fensterblatt eine Abwehrfunktion von Fressfeinden und können bei Hunden Sorgen für einen bitteren Geschmack zur Abwehr von Fressfeinden und können in größeren Mengen starke Übelkeit mit Erbrechen erregen.
Fatalerweise können Hunde die Giftstoffe aufnehmen, ohne an einem Fensterblatt geknabbert zu haben. Gefährdet sind vor allem Welpen, die beim Spielen mit ihren Tatzen das Blattgewebe aufkratzen. Später schleckt der Hund den giftigen Pflanzensaft von seinen Pfoten dann ab. Das mag einige Male spurlos an ihm vorüber gehen. Gelangen die Giftstoffe regelmäßig über diesen Weg in den Organismus, zeigt der Vierbeiner scheinbar aus heiterem Himmel Symptome einer Vergiftung, die sich niemand erklären kann. Bei Katzen ist dieses Phänomen einer Fensterblatt-Vergiftung noch ausgeprägter.
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Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Gibt es ungiftige Alternativen zur Monstera deliciosa?
Köstliches Fensterblatt giftig für Hunde – Welche Vergiftungssymptome treten auf?
Wenn sich ein Hund mit Monstera deliciosa vergiftet hat, hängt die Intensität der Beschwerden von der verzehrten Pflanzenmenge ab. Spielerisches Anknabbern hat für die meisten Hunde noch keine ernsthaften Folgen. Vollständig verzehrte Pflanzenteile verursachen hingegen eine Reizung der Schleimhäute und Magenprobleme. Typische Symptome einer Fensterblatt Vergiftung sind verstärktes Speicheln, massive Schluckbeschwerden, Erbrechen und blutiger Durchfall. Die Experten vom Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie gehen sogar noch weiter: Zitat „Beim Zerbeissen der Pflanze werden die Idioblasten geöffnet und die Raphide dringen geschossartig in die Mund– und Rachenschleimhaut ein, was zu einer starken lokale Irritation mit Brennen, gesteigerter Salivation und Dysphagie führt. Die Aufnahme grösserer Mengen bewirkt eine Gastroenteritis.“ (Quelle: vetpharm.uzh.ch, Monstera deliciosa). Weiterhin berichten die Veterinärmediziner Herzrhythmusstörungen, Leber- und Nierenversagen sowie eine Entzündung des Gehirngewebes. Die vollständige
Sollte der Ernstfall eintreten, bringen Sie Ihren leidenden Liebling am besten sofort zum Tierarzt Ihres Vertrauens. Nehmen Sie möglichst eine Probe der verzehrten Pflanze mit, damit der Veterinär rasch die richtige Diagnose treffen und Ihren Hund gezielt behandeln kann.
Quellen: Botanikus.de, Fensterblatt und Digidogs.de, Fensterblatt und Obi.at, Ungiftige Zimmerpflanzen und Wikipedia.org, Pfeilwurzgewächse