Die Zimtrose (Rosa majalis) ist eine wunderbare Ergänzung für den naturnahen Garten mit Alpenflair. In Anspielung auf ihre Blütezeit wird sie auch Mairose genannt. Mit ihren rosaroten Blüten, den leuchtend roten Hagebutten und dem sattgrünen Laub ist die Wildrose ein echter Blickfang im Beet und Topf. Neben ihrer wildromantischen Ausstrahlung ist die Zimtrose auch eine wertvolle Bienenweide und Vogelnährpflanze. Am richtigen Standort und mit ein wenig Pflege wird Ihnen die robuste Blütenschönheit der Berge viel Freude bereiten.
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Zimtrose Standort & Pflege – Audio-Zusammenfassung
Zimtrose Steckbrief – Alle Fakten im Ăśberblick

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Der richtige Standort fĂĽr die Zimtrose
Die Zimtrose braucht mindestens vier bis sechs Stunden Sonnenlicht pro Tag für ein gesundes, blütenreiches Wachstum. Darum ist ein sonniger bis halbschattiger Standort die beste Wahl. Sie gedeiht in jedem normalen Gartenboden. Die ideale Bodenbeschaffenheit ist tiefgründig, nährstoffreich, frisch bis wechselfeucht und durchlässig. Kurzzeitige Überschwemmungen verkraftet die Zimtrose ohne Probleme. Darum ist sie häufig als Uferpflanze zu bewundern, wie am Zeller See im österreichischen Pinzgau. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Zimtrose von der Alpen-Heckenrose (Rosa pendulina), die in nasser Erde nicht überleben kann.

Zimtrose wann pflanzen?
Die beste Pflanzzeit ist im Herbst von September bis November oder im Frühjahr von März bis Mai. Getopfte Zimtrosen können Sie ganzjährig pflanzen, sofern die Erde frostfrei ist. Wurzelnackte Rosa majalis können Sie von Mitte Oktober bis Mitte Mai pflanzen.

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Zimtrose mit Wurzelsperre pflanzen – Anleitung
Wie die meisten Wildrosen ist auch die Zimtrose ist ein Tiefwurzler mit kräftigen Ausläufern. Damit sie gut anwächst und sich nicht unkontrolliert ausbreitet, geht der Pflanzung eine gründliche Bodenvorbereitung in Kombination mit einer Wurzelsperre voraus. Bei Amazon hoch bewertet und oft gekauft ist die Novatool Wurzelsperre, die Sie in Bahnen mit je 3,50 m Länge und 60 cm Höhe kaufen können. Folgende Anleitung erklärt Schritt für Schritt, wie Sie die Zimtrose richtig pflanzen:
🟢Vorbereitung: Stellen Sie die Wurzeln mit Topf in einen Eimer mit Wasser. Wurzelnackte Jungpflanzen wässern Sie einige Stunden lang. Graben Sie den Boden 2 Spatenblätter tief um, lockern die Erde auf und entfernen das Unkraut.
🟢Pflanzloch ausheben: Heben Sie im Abstand von 100-150 cm eine Pflanzgrube aus mit der doppelten Breite des Wurzelballens und einer Tiefe von etwa 50 cm. Wenn Sie die Zimtrose als Hecke pflanzen, können Sie auch einen Pflanzgraben ausheben.
🟢Wurzelsperre einsetzen: Kleiden Sie die Pflanzgrube bzw. den Pflanzgraben aus mit der Wurzelsperre und verschrauben die Enden mit einer Verschluss-Schiene. Wichtig ist, dass die Wurzelsperre 5-10 cm aus dem Boden ragt, damit die Ausläufer nicht darüber klettern.
🟢Startdüngung: Bei einer Pflanzung im Herbst mischen Sie den Aushub zur Hälfte mit Kompost oder Hornspänen, damit die Nährstoffe im Frühjahr pflanzenverfügbar sind. Im Frühjahr empfehle ich eine Startdüngung mit dem Bio-Langzeit-Rosendünger von Compo, den Sie bei Amazon kaufen können.
🟢Einpflanzen: Pflanzen Sie jede Zimtrose genauso tief ein, wie zuvor. An Wurzelware erkennen Sie die vorherige Pflanztiefe an der Erdmarke am Wurzelhals. Drücken Sie die Erde fest, gießen durchdringend an und mulchen mit Rindenmulch.

Zimtrose im Topf pflanzen – Tipps
Mit einer Wuchshöhe und -breite von bis 150 cm eignet sich die Zimtrose für die Topfkultur. Die beste Pflanzzeit ist im Frühling, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Verwenden Sie ein Gefäß mit mindestens 20 l Fassungsvermögen und Bodenlöchern. Als Substrat eignet sich eine torffreie Blumenerde auf Kompostbasis, die Sie mit Tongranulat oder feinen Splitt mischen für eine bessere Durchlässigkeit. Das Tongranulat und den Splitt können Sie außerdem als Drainage auf dem Topfboden nutzen. Gießen Sie die Zimtrose durchdringend an. In Intervallen von 2 bis 3 Jahren topfen Sie im Frühjahr die Zimtrose um in frisches Substrat.

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GefĂĽllte Zimtrosen sind fĂĽr Insekten nutzlos
Die gefĂĽllte Zimtrosen-Sorte ‚Plena‘ ist schön anzuschauen. FĂĽr Insekten sind die BlĂĽten allerdings wertlos. Grund dafĂĽr ist, dass bei der ZĂĽchtung die pollenspendenden Organe in BlĂĽtenblätter verwandelt werden.

Zimtrose Pflege im Beet – Tipps

Gießen: In den ersten Wochen nach der Pflanzung halten Sie die Erde leicht feucht. Eine gut angewachsene Zimtrose verträgt zwar für kurze Zeit Trockenheit, sollte aber während längerer Dürrezeiten regelmäßig gegossen werden.





Düngen: Eine Startdüngung mit Kompost oder Rosen-Langzeitdünger deckt den Nährstoffbedarf einer Zimtrose für die ganze Saison.





Schneiden: Wie Moosrosen und Hundsrosen, blüht die Zimtrose am mehrjährigen Holz und benötigt keine regelmäßige Schnittpflege. Ein Pflanzschnitt regt eine kräftige Verzweigung an der Strauchbasis an. Ein Auslichtungsschnitt alle 2 bis 3 Jahre beugt einer vorzeitigen Verkahlung vor. Bei Bedarf können Sie die Wildrose in Form schneiden.
Pflanzschnitt: Wenn Sie Zimtrosen als Hecke pflanzen, schneiden Sie im ersten Frühjahr alle Triebe um ein Drittel oder die Hälfte zurück. Setzen Sie die Schere kurz über einer nach außen gerichteten Knospe an.
Auslichtungsschnitt: FĂĽr ein lichtdurchflutetes, buschiges Wachstum sollte das Totholz alle 2 bis 3 Jahre entfernt werden. Bester Zeitpunkt ist im Februar an einem frostfreien Tag.
Formschnitt: Nach der Blütezeit können Sie störende und zu lange Zweige zurückschneiden.





Überwintern: Eine Zimtrose im Garten ist äußerst frostfest und benötigt keinen Winterschutz. In winterrauen Lagen ist die Wildrose dankbar, wenn Sie die Strauchbasis im November 15-20 cm hoch anhäufeln mit Komposterde.
Zimtrose im Topf pflegen – Tipps
Als Topfpflanze benötigt die Zimtrose ein wenig mehr Pflege. Das Substrat trocknet schneller aus. Am sonnigen Standort kann im Sommer tägliches Gießen erforderlich sein. Von April bis Juli geben Sie alle 2 Wochen einen flüssigen Rosendünger ins Gießwasser. Bei der Schnittpflege gehen Sie ähnlich vor, wie im Beet. Ein gravierender Unterschied zu ausgepflanzten Zimtrosen besteht beim Winterschutz. Im Topf sind die Wurzeln besonders frostgefährdet. Vor Wintereinbruch stellen Sie die Zimtrose an eine Hauswand, ummanteln das Gefäß mit Wintervlies, mulchen mit Stroh und stülpen eine Vlieshaube über die Strauchkrone. Ein Holzblock unter dem Topf isoliert den Wurzelballen zusätzlich vor Bodenfrost.


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Zimtrose vermehren – So gelingt es!
Die Zimtrose können Sie einfach durch Stecklinge vermehren. Hierzu schneiden Sie im Frühsommer aus einem halb verholzten, diesjährigen Zweig ohne Blütenknospen einen 15 cm langen Steckling, indem Sie jeweils knapp unter und knapp über einem Blatt die Schere ansetzen. Bis auf ein wechselständiges Blattpaar an der Spitze zupfen Sie alle Blätter ab. Im schattigen Vermehrungsbeet pflanzen Sie jeden Steckling zur Hälfte in die Erde und gießen regelmäßig. Alternativ können Sie die Rosenstecklinge im Topf überwintern. Bis zum Beginn der Pflanzzeit im Herbst hat sich an jedem Zimtrosen-Steckling ein Wurzelballen gebildet und kann umgepflanzt werden.
Eine Vermehrung von Zimtrosen durch Aussaat ist möglich, aber schwierig, weil die Samen Kaltkeimer sind.


Zimtrose dekorativ kombinieren – Ideen fĂĽr schöne Begleitpflanzen
Als Unterpflanzung einer Zimtrose eignen sich Bodendecker, die Schattenwurf und Wurzeldruck vertragen. Hierzu gehören die immergrüne Alpen-Gänsekresse (Arabis alpina), der pflegeleichte Alpen-Frauenmantel (Alchemilla alpina), die üppig blühenden Blaukissen (Aubrieta), die zierlichen Zwerg-Glockenblumen (Campanula cochleariifolia) und Wilde Erdbeeren als Bodendecker. Am feuchten Standort legt sich die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) einer Zimtrose dekorativ zu Füßen.
In einer Mischhecke passen die Alpenjohannisbeere (Ribes alpinum) und die Blaue Heckenkirsche (Lonicera caerulea) hervorragend zur Zimtrose, denn sie zählen ebenfalls zu den Bienenweiden und Vogelnährgehölzen.


Häufig gestellte Fragen
Ist die Zimtrose giftig?
Nein, die Zimtrose ist nicht giftig. Im Gegenteil sind ihre Blüten, Blätter und Früchte sogar essbar. Vor allem in den Hagebutten ist eine hohe Konzentration an Vitamin C enthalten. Die Blüten eignen sich als essbare Dekoration für Salate. Aus den Blättern und Hagebuttenschalen kann man sich einen aromatischen Tee aufbrühen, der die Abwehrkräfte stärkt und zugleich fiebersenkend wirken soll.
Sind Zimtrosen insektenfreundlich?
Ja, die Zimtrose ist sehr bienenfreundlich. Die großen Schalenblüten belohnen ihre Bestäuber mit einem reichhaltigen Angebot an Pollen. Darum ist die Wildrose für Bienen, Hummeln, Käfer und Schwebfliegen ein lohnenswertes Anflugziel. Dank ihrer frühen Blütezeit ab Mai sind die Blüten eine wertvolle Nahrungsquelle für wilde Bienen und deren Brut.
Verträgt die Zimtrose Schatten?
Nein, die Zimtrose verträgt keinen Schatten. Gemäß der Zeigerwerte nach Ellenberg ist die Rosa majalis eine Halblichtpflanze. Das bedeutet, dass sie zumeist im vollen Licht gedeiht, zumindest aber 30 % relative Beleuchtung benötigt (siehe: oekologie-seite.de Rosa majalis).
Steht die Zimtrose unter Naturschutz?
Ja, die Zimtrose gilt als gefährdet und steht daher unter Naturschutz. Das bedeutet, dass die Wildrose nicht aus der Natur entnommen werden darf. Wenn Gartencenter und Baumschulen Zimtrosen anbieten, entstammen die Jungpflanzen einem kontrollierten, legalen Anbau.
Quellen: Wikipedia.org, Zimt-Rose und Baumschule-Horstmann.de, Zimtrose und Naturadb.de, Rosa majalis und Rote-Liste-Zentrum.de, Rosa majalis und Nordischer-Shop.at, Zimtrose und Oekologie-Seite.de, Rosa majalis
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