Die Echte Arnika (Arnica montana), auch Bergwohlverleih genannt, ist eine der bekanntesten Alpenkräuter und Heilpflanzen mit duftenden, leuchtend gelben Blüten. Doch Vorsicht: Wer die reine Ursprungsart im Garten anbauen möchte, lernt die Wild-Arnika von der zimperlichen Seite kennen. Hier kommen die moderne Arnika-Sorte ‚Arbo‘ und die Amerikanische Wiesen-Arnika (Arnica chamissonis) ins Spiel, die sich problemlos im Beet und Kübel kultivieren lassen. Diese Anleitung erklärt ganz konkret, wann und wie Sie Arnika richtig pflanzen mit den besten Tipps für Aussaat, Standort und Pflege. Auf geht’s!
Das Beitragsbild ist von Peter Klopp

Kurzfassung
Beste Zeit für die Aussaat von Arnika ist im Februar direkt ins Beet. Arnika Samen sind Lichtkeimer und Kühlkeimer. Eine Arnika Jungpflanze kann man ganzjährig einpflanzen am sonnigen Standort mit magerer, frischer, saurer Erde. Der Pflanzabstand beträgt 20-25 cm. Die Sorte Arnica montana ‚Arbo‘ und die Amerikanische Wiesen-Arnika (Arnica chamissonis) sind pflegeleichter, als die wilde Ursprungsart Arnica montana. Pflege: Arnika nicht düngen, bei Trockenheit gießen, verwelkte Blüten ausputzen, im Spätwinter schneiden. Arnika Pflanzen sind giftig. Für die innere und äußerliche Anwendung als Heilkraut sollte man auf geprüfte Arzneimittel zurückgreifen.

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Arnikapflanze Steckbrief

Grüner-Daumen-Tipp: Das Mcbazel Bodenmessgerät ermittelt die wichtigsten Kennzahlen für Hobbygärtner in einem Arbeitsdurchgang: Bodentemperatur, pH-Wert, Feuchtigkeit und Lichtintensität können innerhalb von Sekunden auf einer Skala abgelesen werden als Entscheidungshilfen bei der Standortwahl anspruchsvoller Pflanzen, wie der Echten Arnika. Erhältlich ist das nützliche Werkzeug bei Amazon zum günstigen Preis.

Arnika Standort & Boden
Der erfolgreiche Anbau von Arnika Bergwohlverleih steht und fällt mit den Licht- und Bodenverhältnissen. Gemäß der Zeigerwerte nach Ellenberg ist die Echte Arnika (Arnica montana) Volllichtpflanze, Frischzeiger, Säurezeiger und Extremnährstoffarmut- bis Nährstoffarmutzeiger. Schenken Sie darum den folgenden Standortkriterien Ihre besondere Aufmerksamkeit:

Vollsonniger bis absonniger Standort mit mindestens 50 % relativer Beleuchtung (= mindestens 6 Sonnenstunden täglich).





Frischer Boden, nicht zu nass und nicht zu trocken.





Kalkarme Erde mit einem sauren pH-Wert (<6,5).





Nährstoffarmer, locker-durchlässiger Boden mit geringem Anteil an Humus.


Als Substrat für Arnika im Topf eignet sich eine Mischung aus dem ungedüngten Neudorff Kokohum und der Floragard Bio-Kräutererde (gibt’s bei Amazon).
Die Sorte Arnica montana ‚Arbo‘ toleriert auch einen halbschattigen Standort, sandig-trockene, humose Erde mit einem neutralen pH-Wert um 7.0.
Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Wie wirkt Arnika als Heilpflanze?


Bild von Clint Gardner – CC BY-NC-SA 2.0


Grüner-Daumen-Tipp: Für einen erfolgreichen Arnika Anbau im Garten und auf dem Balkon, eignet sich am besten die nordamerikanische Wiesen-Arnika (Arnica chamissonis ssp. foliosa). Die Amerikanische Arnika stellt weniger strenge Anforderungen an den Standort und die Pflege, als die anspruchsvolle Echte Arnika (Arnica montana). Samenfestes Saatgut aus dem Magic Garden-Seeds-Store gibt es bei Amazon.


Arnika anbauen – Die 5 besten Tipps für Aussaat und Pflanzung
Arnika Samen sind Kühlkeimer. Für eine zuverlässige Keimung bedarf es einer mehrwöchigen Kühlphase mit Temperaturen unter 10 Grad Celsius. Anschließend beträgt die Keimzeit 7 bis 21 Tage bei einer Keimtemperatur von 16 Grad bis 20 Grad. Wichtig ist eine gründliche Bodenvorbereitung, damit Keimlinge und Arnika Jungpflanzen anwachsen.


Aussaat- und Pflanzzeit: Arnika Samen im Herbst oder Frühjahr aussäen, bester Termin ist im Februar. Arnika Jungpflanze ganzjährig einpflanzen, idealerweise von April bis Mai.


Bodenvorbereitung: Vor der Aussaat und Pflanzung den pH-Wert testen. Kalkhaltige, zu trockene Gartenerde verbessern mit ungedüngter Kokoserde. Boden kräftig harken, Unkraut jäten und feinkrümelig mit dem Rechen glatt ziehen.


Aussaat in Reihe oder Gruppe: Mit dem Pflanzstock von Fiskars (gibt’s bei Amazon) im Abstand von 30 cm flache Saatrillen im Boden ziehen, darin die Arnika Samen im Abstand von 20-25 cm hineinlegen. Alternativ 5-10 flache Löcher ausheben und darin jeweils 2 bis 3 Arnikasamen säen. Die Lichtkeimer nicht oder hauchdünn mit Erde bedecken, andrücken und angießen mit Regenwasser in feiner Brause.


Pflanzung: Arnika Jungpflanze mit Topf 5-10 Minuten in Regenwasser stellen, austopfen, im Pflanzabstand von 20-25 cm bis zur Blattrosette einpflanzen, Erde andrücken und durchdringend gießen.


Schützen und pflegen: Nach dem Angießen ein Schutznetz oder das HaGa-Wintervlies mit 30 g/m² (gibt’s beides bei Amazon) über dem Beet befestigen, bei Trockenheit wässern und regelmäßig das Unkraut auszupfen.
Direkter Hautkontakt mit Arnika Pflanzen kann unangenehme, allergische Reaktionen verursachen, wie Juckreiz und Blasenbildung. Ziehen Sie daher stets Handschuhe an, wie die bei Amazon hoch bewerteten ACE Garten Eden Handschuhe.


Grüner-Daumen-Tipp: Die beste Alternative zur heiklen Aussaat und Anzucht von Arnika ist der Kauf einer pflanzfertigen Jungpflanze. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die streng geschützte Arnika Pflanze im Weseler Kräuterparadies, nachhaltigem Anbau der Gärtnerei Enseleit bei Amazon.


Arnika Pflanze Pflegetipps
Am richtigen Standort ist die Arnika Pflanze pflegeleicht und möchte nach dem Anwachsen am liebsten in Ruhe gelassen werden. Arnika im Topf benötigt ein wenig mehr Aufmerksamkeit.


Arnika gießen
Halten Sie die Erde konstant leicht feucht. Fühlt sich bei einer Fingerprobe der Boden bzw. das Topfsubstrat trocken an, möchte die Alpenblume gegossen werden. Verwenden Sie überwiegend gesammeltes Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser. Mulchen mit Jumbogras Häckseln (gibt’s bei Amazon) hält die Erde länger feucht und unterdrückt Unkraut.


Arnika nicht düngen
Arnika Pflanzen vertragen keinen Dünger.


Arnika schneiden
Arnika Pflanzen gedeihen auch ohne Rückschnitt prächtig. Ausputzen verwelkter Blüten verhindert die Selbstaussaat und verlängert die Arnika Blütezeit um mehrere Wochen. Ein bodenebener Rückschnitt nach dem Winter macht den Weg frei für den Austrieb einer neuen Blattrosette.


Bild von M. Huenlein – CC BY-SA 4.0 via wikimedia


Arnika Pflanze Verwendung – Tipps für Garten und Balkon
Mit ihren leuchtend gelben, duftenden Blüten ist die Arnika eine Bereicherung für das Kräuterbeet und den Apothekergarten. In der sandig-mageren, kalkarmen Erde des Heidegartens setzen Arnika Blüten dekorative Akzente.
In Magerwiesen gesellt sich die Arnika gerne zu Augentrost(Euphrasia officinalis) und Klappertopf (Rhinantus), die als Halbschmarotzer den Boden schön mager halten.


Bild von Martin Lindner – CC BY-SA 4.0 via wikimedia
Die idealen Pflanznachbarn für Arnika im Alpinum sind Alpen-Frauenmantel (Alchemilla alpina), Gold-Pippau (Crepis aurea), Himmelsherold (Eritrichium nanum) und Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis), die sich ebenfalls einen mageren, kalkarmen Boden wünschen.


Häufig gestellte Fragen
Ist die Arnika winterhart?
Ja, die heimische Echte Arnika (Arnica montana) und die Sorte ‚Arbo‘ sind winterhart bis -23 Grad Celsius. Die amerikanische Schwester Wiesen-Arnika (Arnica chamissonis) ist in Nordamerika, Kanada bis Alaska beheimatet und sogar bis -40 Grad Celsius winterhart.
Wie kann man die Arnika vermehren?
Am einfachsten kann man Arnika vermehren durch Teilung. Bester Zeitpunkt ist nach der Blütezeit oder im Frühjahr.
Ist die Arnika bienenfreundlich?
Ja, die Arnika Pflanze ist eine umschwärmte Bienenweide. Neben Honigbienen finden sich 71 Wildbienen-Arten an den Blüten für die Nektarernte ein. Von den nektarreichen Körbchenblüten magisch angezogen werden auch Schmetterlinge aller Art, wie Kleiner Fuchs (Aglais urticae), Hochmoor-Perlmuttfalter (Boloria aquilonaris) und Gelbbindiger Mohrenfalter (Erebia meolans).
Quellen: Wikipedia.org, Arnika und Bio-Gaertner.de, Arnika und Jelitto.com, Arnica montana Arbo und Naturadb.de, Echte Arnika und Ökologie-Seite.de, Arnica montana Zeigerwerte
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