Die Aurikel (Primula auricula), oft als Königin des Steingartens bezeichnet, ist in den Alpen beheimatet. Auf Almwiesen, Geröll und Felsgestein vom Tal bis in alpine Höhenlagen zieht sie mit ihren farbenprächtigen, kunstvoll geformten Blüten alle Blicke auf sich. Tauchen Sie hier ein in die faszinierende Welt einer der schönsten Alpenblumen für Garten und Balkon. Dieser Artikel liefert Ihnen alle wichtigen Informationen rund um die Pflanzung und Pflege der Alpenaurikel, mit praktischen Tipps zu Standort, Blütezeit, Düngung, Schnitt und Vermehrung.
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Aurikel Steckbrief – alle Fakten auf einen Blick

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Aurikel im Garten Standort & Boden
Die Alpenaurikel bevorzugt einen hellen bis halbschattigen Standort. Pralle Sonne und stehende Sommerhitze verträgt sie nicht. Ideal für eine üppige Blütenpracht ist daher ein Platz im Halbschatten, etwa unter lichten Bäumen und Sträuchern. Balkongärtner stellen Aurikel im Topf am besten auf den West- oder Ostbalkon.
Die richtige Erde für Aurikel muss vor allem durchlässig sein, da Staunässe schnell zu Wurzelfäule führt. Ein frischer bis mäßig trockener, kalkhaltiger, lockerer und nährstoffarmer Gartenboden, der mit Sand oder Splitt angereichert ist, kommt ihren natürlichen Wachstumsbedingungen in den Bergen am nächsten.

Saure Erde für die Aurikel aufkalken
Weil die Alpenaurikel in saurer Erde nicht gedeiht, prüfen Sie mit Lackmuspapier den pH-Wert. Bei einem Ergebnis unter 6,5, arbeiten Sie Gartenkalk in den Boden ein, z. B. den Neudorff Azet Rasenkalk (gibt es bei Amazon).


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Aurikel richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Aurikel ist im Herbst und Frühjahr. Als getopfte Jungpflanze können Sie Primula auricula ganzjährig pflanzen, solange der Boden nicht gefroren ist. So pflanzen Sie Aurikel im Garten richtig:



Vorbereiten: Stellen Sie die Pflanze mit Topf für einige Minuten in eine Schale mit Wasser.



Boden auflockern: Graben Sie den Boden spatentief um, entfernen Sie Unkraut und Wurzelreste. Harken Sie die Erde kräftig durch, bis eine lockere, durchlässige Konsistenz entsteht. Jetzt ist der beste Zeitpunkt für die Zugabe von Bodenhilfsstoffen wie Sand, Splitt oder Kalk.



Startdüngung: Für eine Pflanzung im Herbst mischen Sie pro Quadratmeter 3 Liter Kompost oder 100 g Hornspäne unter die Erde. Erfolgt die Pflanzung im Frühjahr, kann ein Bio-Langzeitdünger das Wachstum anregen. Stickstoffreicher Volldünger, wie Blaukorn, ist für die Alpenaurikel nicht geeignet.



Einsetzen: Heben Sie im Abstand von 25 cm Pflanzlöcher aus, die das doppelte Volumen des Wurzelballens haben. Zum Schutz vor Staunässe bedecken Sie den Boden des Lochs mit Sand, Blähton oder Kies.



Pflanzen: Setzen Sie den nun ausgetopften, gut gewässerten Wurzelballen so tief in die Erde, dass die Blattrosette auf Bodenniveau liegt. Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie kräftig. Im Steingarten können Sie die Aurikel ganz einfach in Spalten und zwischen Steinen einsetzen.
Eine Mulchschicht aus Rindenmulch, Kies oder Jumbogras Häckseln von Amazon unterdrückt Unkraut und hält den Boden länger frisch.


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Aurikel im Topf: Tipps für Balkongärtner
Balkongärtner schätzen die Aurikel als dekorative Topfpflanze. Auch als blühende, immergrüne Unterpflanzung für winterharte Sichtschutzpflanzen eignet sie sich hervorragend. Die spektakulären Show-Aurikel (Primula x auricula) werden grundsätzlich im Topf kultiviert.
- Verwenden Sie nur Pflanzgefäße mit Bodenlöchern, damit überschüssiges Gießwasser rasch ablaufen kann.
- Die beste Pflanzzeit ist im März/April nach den letzten starken Frösten.
- Als Substrat eignet sich eine magere, lockere Mischung aus Kokoserde und Blumenerde zu gleichen Teilen. Idealerweise geben Sie noch etwas Sand, Splitt und Algenkalk hinzu.
- Eine Drainage aus Tonscherben oder Kies am Boden beugt Staunässe vor, idealerweise abgedeckt mit dem Pflanzwerk®Drainagevlies von Amazon.
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Aussaat: Aurikel aus Samen ziehen
Aurikel-Samen sind Licht- und Kaltkeimer. Die Keimhemmung kann nur durch einen 4- bis 6-wöchigen Kältereiz bei Temperaturen um den Gefrierpunkt überwunden werden. Anschließend, wenn die Temperatur auf 15 Grad steigt, setzt die Keimung innerhalb von 3 Wochen ein.
Am einfachsten ist eine Direktaussaat ins Beet zwischen September und April:



Boden auflockern: Lockern Sie den Boden spatentief auf, jäten Sie Unkraut und mischen Sie Sand oder Splitt unter. Ziehen Sie die Fläche anschließend glatt.



Aussäen: Verteilen Sie die Samen in Reihen, in flachen Gruben oder breitwürfig und bedecken Sie sie dünn mit 3 mm Erde.



Andrücken: Drücken Sie die Saat mit den Händen oder einem Holzbrettchen leicht an.



Gießen: Feuchten Sie das Saatbeet mit einer feinen Brause an und halten Sie es in den ersten Wochen feucht.



Schützen: Über dem Saatbeet befestigen Sie ein Insektennetz, wie das engmaschige Garden Tailor Kulturschutznetz von Amazon.
Später können Sie die Keimlinge auf einen Abstand von 25 cm ausdünnen.



Alpenaurikel vorziehen
Wenn Sie Aurikel im Frühbeet vorziehen, umgehen Sie das Ausfallrisiko einer Direktsaat. Die beste Zeit ist im Frühjahr ab Februar, damit die Samen einen natürlichen Kältereiz erhalten. Biologisch abbaubare Anzuchttöpfe aus Zellulose, ersparen die Keimlingen das heikle Pikieren. Als Anzuchtsubstrat für Primula auricula empfehle ich die Compo Grow Organic Light-Mix Erde aus dem Compo-Store bei Amazon. In jedes Töpfchen drücken Sie 1-2 Samen 3 mm tief in die Erde und gießen an mit feiner Brause.


Vermehrung durch Teilung
Für eine kontrollierte Vermehrung von Aurikel eignet sich die Teilung. Bester Zeitpunkt ist im Herbst. Graben Sie die Staude aus und zerschneiden den Wurzelballen mit einem Messer oder Spaten. Am neuen Standort pflanzen Sie ein Teilstück ein, mulchen mit Kompost und gießen durchdringend an. Auch ohne die Absicht einer Vermehrung sollte man die Alpenaurikel alle 3 Jahre durch Teilung verjüngen, damit die Blühfreudigkeit erhalten bleibt.


Grüner-Daumen-Tipp: Hautkontakt mit Alpenaurikel kann allergische Reaktionen verursachen, auch Primel-Dermatitis genannt. Darum sollten Hobbygärtner bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten Handschuhe tragen, wie die ACE Garten Eden Handschuhe von Amazon.


Aurikel Pflege – Die besten Tipps
Am richtigen Standort ist die Aurikel sehr pflegeleicht. Kurzzeitige Trockenheit verträgt die Alpenblume besser, als Nässe. Eine Startdüngung bringt das Wachstum in Schwung. Ein Rückschnitt ist nicht obligatorisch.
Gießen: Alpenaurikel nur gießen, wenn sich die Erde trocken anfühlt. Im Topf besteht häufiger Gießbedarf, als im Garten. 👉 Es ist besser, selten und durchdringend zu gießen, als täglich in kleinen Mengen.
Düngen: Bereits im Herbst als organische Startdüngung 3 l Kompost oder 100 g Hornspäne je m² einharken, damit die Nährstoffe im Frühling pflanzenverfügbar sind. Aurikel im Topf von April bis Juli alle 14 Tage düngen mit einem Flüssigdünger, z. B. dem Compo Bio-Kräuterdünger (Bestseller bei Amazon).
Schneiden: Aurikel nach der Blütezeit zurückschneiden bis zur immergrünen Blattrosette, wenn die Selbstaussaat nicht erwünscht ist. Im Februar/März abgestorbene Blätter auszupfen (Handschuhe nicht vergessen) oder die Staude bodennah zurückschneiden.
Überwinterung: Für Aurikel im Garten ist kein Winterschutz erforderlich. Eine Abdeckung mit Fichtenzweigen schützt vor winterlicher Dauernässe.
Für Aurikel im Topf sinkt die Winterhärte auf -5 Grad. Idealerweise überwintert die Primel hell und frostfrei. Pflanzgefäße mit einem Fassungsvermögen über 20 l können draußen vor der Hauswand auf einem Holzblock überwintern mit einem Wintermantel aus Vlies, z. B. dem HaGa-Wintervlies von Amazon. Eine ausführliche Anleitung für die Überwinterung von winterharten Topfpflanzen können Sie hier nachlesen.


Grüner-Daumen-Tipp: Im PlantaPro-Store bei Amazon können Sie pflanzfertige Aurikel kaufen im 9×9 cm Topf. Alpenaurikel sind winterhart, pflegeleicht, bienenfreundlich und die idealen Frühlingsblüher für den Steingarten und Balkon.


Aurikel dekorativ kombinieren – Ideen für schöne Begleitpflanzen
Der Steingarten wird zum glaubwürdigen Spiegelbild der Alpenflora, wenn Sie die Aurikel mit weiteren Alpenpflanzen kombinieren. Greifen Sie dabei zu alpinen Arten, die ebenfalls einen sonnigen bis halbschattigen, durchlässigen und kalkhaltigen Boden bevorzugen. Paradebeispiele sind Frühblüher, wie Alpen-Enzian (Gentiana acaulis), Alpen-Akelei (Aquilegia alpina) und Alpen-Vergissmeinnicht (Myosotis alpestris). Die sommerblühenden Alpen-Nelken (Dianthus alpinus) und Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum) setzen am Standort das Blütenfestival fort, wenn Aurikel verblüht sind.
Ein farbenprächtiges Gartenbild entsteht in Gesellschaft mit Blaukissen (Aubrieta), Schleifenblumen (Iberis) und Steinkraut (Lobularia). Im Frühlingsgarten harmonieren Alpenaurikel wunderbar mit Narzissen, Tulpen und anderen Zwiebelblumen.


Häufig gestellte Fragen
Ist die Aurikel winterhart?
Ja, die Aurikel ist vollkommen winterhart. Zugeordnet wird die Alpenpflanze der Winterhärtezone Z3, was einer Frostverträglichkeit bis -40 Grad Celsius entspricht. Ebenso winterhart ist auch die Garten-Aurikel (Primula x pubescens), die aus der Kreuzung von Primula auricula und Primula hirsuta entstanden ist.
Sind Aurikel bienenfreundlich?
Ja, die Aurikel ist eine bienenfreundliche Alpenblume. Die duftenden, gelben Blüten der Ursprungsart und alle ungefüllten Sorten laden Honigbienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge zum reichhaltigen Nektar- und Pollenbuffet. Außerdem nutzen 21 Tag- und Nachtfaltern die saftigen Blätter als Raupenfutter.
Ist die Aurikel giftig?
Ja, wie alle Primeln, ist auch die Aurikel giftig. Alle Pflanzenteile enthalten in ihren Drüsenhaaren Primin. Diese Substanz kann bei empfindlichen Menschen auf der Haut eine allergische Reaktion verursachen. Typische Symptome der sogenannten Primeldermatitis sind Rötungen, Juckreiz und Bläschenbildung. Hobbygärtner sollten daher bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten an Aurikeln Handschuhe tragen.
Quellen: Wikipedia.org, Aurikel und Bio-Gaertner.de, Primeln und Naturadb.de, Alpen-Aurikel und Wikipedia.org, Primin und Jelitto.com, Primula auricula
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