Die Feuerlilie (Lilium bulbiferum) ist eine wunderschöne Alpenblume mit leuchtend orange-gelben Blüten. Als heimische Zwiebelblume ist sie winterhart, mehrjährig und bienenfreundlich. Am sonnigen Standort belohnt die alpine Lilie ein wenig Pflege mit einem sommerlichen Blütenfeuerwerk, das alle Blicke auf sich zieht. In diesem Ratgeber erfahren Sie ganz konkret, wie Sie die Feuerlilie richtig pflanzen und pflegen.
Das Beitragsbild ist von Juan José Sánchez – CC BY-NC-SA 2.0

Feuerlilie Steckbrief – Wichtige Fakten im Überblick

Der richtige Standort für Feuerlilien
An einem sonnigen bis halbschattigen Standort entfaltet die Feuerlilie eine üppige Blütenpracht. Ideal ist eine warme Lage, die sich mindestens 6 Stunden am Tag im Sonnenlicht befindet.

Der optimale Boden für die Feuerlilie
Feuerlilien gedeihen gesund und blütenreich in einem frischen, durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Einen hohen Kalkgehalt und Staunässe vertragen die alpinen Lilien nicht. Achten Sie darum im Garten und Topf auf eine schwach saure bis neutrale Erde mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Schwere, lehmige Gartenerde verbessern Sie mit Sand und feinkörnigem Splitt.

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Feuerlilie pflanzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die beste Pflanzzeit für Feuerlilien Zwiebeln ist im Herbst von Ende September bis Mitte Dezember oder im Frühjahr von März bis April. Im Herbst warten Sie mit der Pflanzung, bis die Temperaturen im Boden dauerhaft unter die 10-Grad-Marke gefallen sind. In zu warmer Erde besteht die Gefahr, dass die Blumenzwiebeln im Herbst austreiben, was alle Hoffnungen auf eine schöne Blütezeit zunichte macht. So pflanzen Sie Feuerlilien im Garten richtig:

Vorbereitung: Lockern Sie den Boden auf, entfernen das Unkraut und mischen sauren Laubkompost oder Hornspäne unter die Erde.

Pflanztiefe: Für die richtige Pflanztiefe sollte der Zwiebelboden dreimal so tief sitzen, wie die Blumenzwiebel hoch ist. Bedecken Sie den Boden des Pflanzlochs mit Tongranulat oder Sand als Drainage. Auf die Drainage setzen Sie eine Feuerlilienzwiebel mit der Spitze nach oben.

Pflanzabstand: Halten Sie zwischen den Blumenzwiebeln einen Abstand von 20-30 cm ein.

Gießen: Nach der Pflanzung drücken Sie die Erde leicht fest und gießen an mit abgestandenem Wasser.
Markieren und mulchen: Zum guten Schluss markieren Sie die Pflanzstelle mit wetterfesten Schildchen und mulchen mit Kokoserde, Laub oder Rindenmulch.


Feuerlilien kann man auch im Topf pflanzen – So machen Sie es richtig!
Für eine Feuerlilie im Topf eignet sich ein kalkarmes Substrat, wie Rhododendronerde. Verwenden Sie ein tiefes Pflanzgefäß, weil die Blumenzwiebel nach unten Wurzeln austreibt. Unverzichtbar sind Bodenlöcher, damit überschüssiges Wasser schnell abläuft. Beste Pflanzzeit ist im Frühjahr ab März:

Bedecken Sie den Topfboden mit einer 2-3 cm hohen Drainage aus Tongranulat. Sie können auch über jedes Bodenloch eine gewölbte Tonscherbe legen.






Über der Drainage füllen Sie eine Handvoll Blumenerde ein, die Sie leicht andrücken.






Legen Sie eine Feuerlilien Zwiebel auf die Erdschicht mit der Nase nach oben. Füllen Sie so viel Erde ein, dass die Zwiebel um das dreifache ihrer Größe bedeckt ist und ein Gießrand frei bleibt.






Drücken Sie die Blumenerde nur ganz leicht an, damit genug Sauerstoff bis zur Blumenzwiebel gelangt.






Gießen Sie die Feuerlilie im Topf durchdringend an mit kalkarmem Wasser.
Wenn Sie einen Topfuntersetzer verwenden, bedecken Sie den Boden mit Tongranulat. Dieser einfache Trick verhindert, dass angesammeltes Gieß- und Regenwasser aufgrund der Kapillarkräfte in den Wurzelballen aufsteigt.


Ziehen Sie bitte bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten Handschuhe an, um einen direkten Hautkontakt mit den schwach giftigen Inhaltsstoffen zu vermeiden, die sich in Feuerlilien Zwiebeln, Stängeln, Blättern und Blüten befinden.


Feuerlilie Pflege – Die besten Tipps
Wie Sie es von Wildblumen kennen, sind auch die heimischen Feuerlilien relativ pflegeleicht. Ein wenig gärtnerische Aufmerksamkeit danken sie mit einem sommerlichen Blütenfeuerwerk:
- Gießen: Halten Sie die Erde leicht feucht, aber nicht nass. Regelmäßiges Mulchen hält den Boden länger feucht und unterdrückt das Unkraut. Im Sommer kann es nötig sein, eine Feuerlilie im Topf täglich zu gießen, weil das Substrat schnell austrocknet.
- Düngen: Zum ersten Mal gedüngt wird die Feuerlilie, wenn die Blätter austreiben. Verwenden Sie einen organischen Dünger mit Sofort- und Langzeitwirkung. Eine Feuerlilie im Topf düngen Sie alle 2 Wochen mit einem Flüssigdünger.
- Ausputzen: Schneiden Sie verwelkte Blüten zeitnah ab, wenn Sie keine Samen ernten möchten.
- Rückschnitt: Mit dem bodennahen Rückschnitt warten Sie, bis alle Blätter eingezogen und vergilbt sind. Bei diesem Prozess verlagert die Feuerlilie die restlichen Nährstoffe aus den oberirdischen Pflanzenteilen in die Zwiebel als Energiereserve für das nächste Jahr.
- Überwintern: Für die winterharten Feuerlilien im Gartenbeet reicht eine Mulchschicht aus Kompost als Winterschutz aus. Töpfe stellen Sie vor die Hauswand auf einen kälteisolierenden Sockel aus Holz oder Styropor. Umwickeln Sie die Gefäße mit Wintervlies und mulchen mit Laub, Stroh oder Nadelreisig.
Für Krankheiten ist die Feuerlilie wenig anfällig. Probleme bereiten dagegen Nacktschnecken, die es auf die saftigen Blätter abgesehen haben. Als Abwehrmaßnahme eignet ist ein Schneckenkragen, bis die Pflanze aus der Gefahrenzone herausgewachsen ist. Eine Unterpflanzung mit dem duftenden Sand-Thymian, auch als Quendel (Thymus serpyllum) bekannt, wehrt Schnecken ab. Einen Befall mit Lilienhähnchen bekämpfen Sie ohne Gift, indem Sie die rot-schwarzen Käfer täglich absammeln.


Bild von Roland.aprent – CC BY-SA 4.0


Feuerlilie vermehren – So einfach gelingt es!
Eine Besonderheit von Feuerlilien sind Brutzwiebeln (Bulbillen), die sich in den Blattachseln bilden und sich hervorragend für die vegetative Vermehrung eignen. Sammeln Sie die Zwiebelchen ein und setzen sie in kleine Töpfe mit Anzuchterde. Am halbschattigen, geschützten Standort halten Sie die Erde leicht feucht. Wichtig ist ein Winterschutz, damit die Blumenzwiebeln nicht erfrieren. Es dauert zwei bis drei Jahre, bis sich kräftige, blühfähige Jungpflanzen entwickeln. Es unterliegt Ihrer gärtnerischen Entscheidung, ob Sie die Feuerlilien bis zur Blühreife im Topf pflegen oder auspflanzen, sobald die ersten Blätter austreiben.


Feuerlilien dekorativ kombinieren – Ideen für schöne Begleitpflanzen
Mit Frühblühern als Unterpflanzung verkürzen Sie die Wartezeit auf den Beginn der Feuerlilien Blütezeit. Geeignete Kandidaten sind Alpenkrokusse (Crocus albiflorus) und Schneeglöckchen, wie unser heimisches Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis). Ein farbenprächtiges Sommerbild entsteht mit leuchtend blauen Zwerg-Glockenblumen (Campanula cochleariifolia) als Bodendecker. Die filigrane Leichtigkeit von Ziergräsern harmoniert wunderbar mit den furiosen Feuerlilien-Blüten. Sehr gut geeignet ist die immergrüne Japan-Segge (Carex morrowii), die den Standort auch dann begrünt, wenn sich Feuerlilien im Winter zurückziehen.


Häufig gestellte Fragen
Ist die Feuerlilie giftig für Katzen?
Ja, das Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich macht darauf aufmerksam, dass die Feuerlilie für Katzen sehr stark giftig ist. Schon die Aufnahme kleinster Blattstücke kann bei Katzen akutes Nierenversagen verursachen. Im Unterschied dazu verursacht eine Lilienvergiftung bei Hunden schlimmstenfalls Erbrechen.
Ist die Feuerlilie winterhart?
Ja, die Feuerlilie (Lilium bulbiferum) ist vollkommen winterhart. Zugeordnet wird die heimische Wildlilie der Winterhärtezone Z4, was einer Frostverträglichkeit von bis zu -34 Grad Celsius entspricht. Dabei ist zu beachten, dass sich Angaben zur Winterhärtezone grundsätzlich auf ausgepflanzte Stauden beziehen. Eine Feuerlilie im Topf benötigt einen Winterschutz, damit sie draußen überwintern kann.
Kann man Feuerlilien durch Samen vermehren?
Ja, die Vermehrung von Feuerlilien gelingt auch durch die Aussaat. Wenn Sie die Samen selber ernten möchten, lassen Sie einige verwelkte Blüten stehen, damit sich Kapselfrüchte bilden. Bester Zeitpunkt für die Aussaat ist im Herbst, weil die Samen zu den Kühlkeimern gehören und erst nach einem sechs- bis achtwöchigen Kältereiz keimen.
Sind Feuerlilien insektenfreundlich?
Ja, die Feuerlilie ist gut für Insekten mit dem sehr guten Nektarwert 3/4 und Pollenwert 3/4. Hauptbestäuber sind Schmetterlinge, die mit ihrem langen Rüssel den Nektar erreichen können. Hummeln, Bienen und Käfer krabbeln für die Nektar- und Pollenernte einfach in die Blütenkelche hinein. Einen besonderen Trick hat sich die Fackellilie einfallen lassen, um sich der Lilienhähnchen zu erwehren. An den Spitzen ihrer Blätter sitzen winzige Nektarien, um Ameisen anzulocken, die ihrerseits Jagd machen auf Lilienhähnchen-Larven.
Quellen: Wikipedia.org, Feuer-Lilie und Mein-schoener-Garten.de, Feuerlilie und Bio-Gaertner.de, Lilien und Nordischer-Shop.at, Lilium bulbiferum Feuerlilie und Rote-Liste-Zentrum.de, Artensuchmaschine Lilium bulbiferum und Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich, Lilium bulbiferum
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