Die südamerikanische Brugmansia-Gattung lässt mitteleuropäische Bienen nicht im Stich. Obschon Engelstrompeten bei uns nicht heimisch sind, dienen sie Bienen, Hummeln und Nachtschwärmern als Nektar- und Pollenbuffet. Zwei Arten werden von Bienen-Experten hervorgehoben. Welche Engelstrompeten so freundlich zu Bienen ist, erfahren Sie hier. Mit diesen Tipps integrieren Sie eine Engelstrompete perfekt in den bienenfreundlichen Garten. Auf geht’s!
Kurzfassung
Welche Engelstrompeten sind hierzulande besonders bienenfreundlich?
Von Bienen-Experten als insektenfreundlich herausgestellte Engelstrompeten sind Brugmansia suaveolens und Brugmansia candida. Die Arten werden sowohl von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen besucht, wie auch von Nachtschwärmern. In den breiten, röhrenförmigen, relativ kurzen Blütenkelchen sind leicht hervorstehende Nektarien vorhanden, die den Insekten leichten Zugang zu Pollen und Nektar ermöglichen.
Welche Engelstrompeten sind freundlich zu Bienen?
Um Engelstrompeten machen hierzulande Bienen zumeist einen Bogen. Das verwundert, denn Brugmansia verfügen über kreisförmig angeordnete, hervorstehende Nektarien und schlanke Griffel, die Insekten einladen zur Nektar- und Pollenernte. Es wird vermutet, dass sich heimische Nektarsammler nicht in die bis zu 50 cm langen Blütenröhren hinein wagen. Primär tropische Schwärmer-Schmetterlinge können sich mit ihrem episch langen Saugrüssel an der Nahrungsquelle bedienen. In zwei Brugmansia-Arten hingegen herrscht im Sommer Hochbetrieb. Insbesondere während der Abendstunden wimmelt es von emsigen Wildbienen, Honigbienen und Hummeln die sich an der wertvollen Blütennahrung laben:
Brugmansia suaveolens prahlt mit gelben, pinken und weißen, weit geöffneten Blüten, die sich von Juni bis September entfalten. Von dieser Wildart gibt es mit ‚Herzensbrücke‘ eine der wenigen ungefüllten und somit bienenfreundlichen Hybriden.
Brugmansia candida begeistert mit weißen, gelben, roten und rosafarbenen, 20-25 cm langen Blüten, die von Insekten besucht und bestäubt werden. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. ‚JOLI‘ ist eine der sehr seltenen ungefüllten Hybriden, die sich als Bienenweide nützlich machen.
Wie im Steckbrief nachzulesen ist, sind alle Engelstrompeten stark giftig. Für den bienenfreundlichen Garten sind die exotischen Schönheiten nur dann geeignet, wenn sich dort keine Kinder und Haustiere tummeln.
Gibt es eine bienenfreundliche Unterpflanzung für Engelstrompeten?
Mit einer bienenfreundlichen Unterpflanzung wird jede Engelstrompete für Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlinge ein beliebtes Anflugziel. Auf diese Weise werden Engelstrompeten noch pflegeleichter, weil sich der Gießbedarf reduziert. Das gilt für Brugmansia im Beet und Kübel gleichermaßen. Als Bienenweide perfekt geeignet sind diese schattenverträglichen, kleinwüchsigen, bodendeckenden Blumen und Stauden:
Männertreu (Lobelia erinus), Wuchshöhe 15-30 cm, Blütezeit Mai bis Oktober.
Kleinblättriges Immergrün (Vinca minor), Wuchshöhe 10-15 cm, Blütezeit April bis September.
Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum), Wuchshöhe 40-50 cm, Blütezeit Mai bis September.
Porzellanblümchen (Saxifraga urbium), Wuchshöhe 5-15 cm, Blütezeit Mai bis Juni.
Fazit
Zwei wunderschöne Engelstrompeten erbringen den überzeugenden Beweis, dass sich tropische Blütenpracht und Bienenfreundlichkeit nicht ausschließen. Brugmansia suaveolens mit der Sorte ‚Herzensbrücke‘ und Brugmansia candida mit der Sorte ‚JOLI‘ entfalten weit geöffnete Blüten, die für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge leicht zugänglich sind. Am Blütengrund wartet ein recht auskömmliches Nektar- und Pollenbuffet auf die Insekten.
Quellen: Wikipedia.org, Brugmansia suaveolens und Brugmansia und Anthrowiki.at, Nachtschattengewächse und Naturadb.de, Brugmansia suaveolens und Bienenvielfalt.at, Engelstrompeten und Engelstrompete.eu, Brugmansia JOLI und Brugmansia Herzensbrücke