Hobbygärtner haben die richtige Antwort auf das besorgniserregende Bienensterben und gestalten einen bienenfreundlichen Garten. Dieser Ratgeber beschreibt wichtige Komponenten und gibt Tipps für pflegeleichte Bienenweiden, die einen Blumengarten verwandeln in ein Schlaraffenland für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Kurzfassung
Wichtig für eine bienenfreundliche, pflegeleichte Gartengestaltung sind ein gesundes Bodenleben, heimische Pflanzen mit ungefüllten Blüten, Mischhecken, Trockenmauern, Bienentränken, hohle Baumstämme, offene Flächen und ein wildes Eck. Bienenweiden für den Familiengarten sind idealerweise ungiftig, zum Wohle von Kindern, Enkelkindern und Haustieren.
Bienenfreundlicher Garten: Was gehört hinein?
Im bienenfreundlichen Garten ist die Luft erfüllt von Summen und Brummen. Hier finden die Insekten alles Wichtige für die Aufzucht ihrer Brut und müssen wegen Pestiziden nicht um ihr Leben fürchten. Im Boden sind Regenwürmer, Asseln, Springschwänzchen und andere Organismen emsig beschäftigt mit der Humusproduktion, damit bienenfreundliche Pflanzen üppig blühen. Folgende Komponenten verwandeln Ihren Garten in eine pflegeleichte Wohlfühl-Oase für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge:
Heimische Stauden und Blumen mit ungefüllten Blüten.
Gemischte Blütenhecken als Einfriedung und Raumteiler.
Gemüse-Hochbeet mit nektarreich blühenden Arten, wie Erbsen.
Bepflanzte Trockenmauern und Blühstreifen.
Hohle Baumstämme, Totholz und Insektenhotels als Rückzugsorte.
Wildes Eck mit Stein- und Laubhaufen, Brennnesseln und Löwenzahn.
Kräuter-Hochbeet oder Kräuterspirale mit nektarreichen Arten und Mini-Teich.
Bienentränken, Sandflächen und feuchte Lehmerde-Flächen.
Zwischenfrage Was ist unter dem Begriff Bodenleben zu verstehen?
Antwort:
Bodenleben oder Edaphon umschreibt die Gesamtheit aller im Boden lebenden Organismen. In 1 m² gesunder Gartenerde leben mehr Bakterien, Pilze, Wimperntierchen und andere Lebewesen, als jemals auf der Erdoberfläche existierten. Weil das Bodenleben für die Humusbildung das Pflanzenwachstum eine wichtige Rolle spielt, sollte der Gartenboden gesund sein. Weitere Details können Sie bei Wikipedia und bei der Universität Münster nachlesen.
Die besten Bienenweiden
Ein abwechslungsreicher Pflanzplan mit heimischen Blumen, Stauden und Gehölzen garantiert, dass Bienen und Schmetterlinge von Januar bis November im Garten fündig werden. Vorrang erhalten diejenigen Bienenweiden, die zugleich pflegeleicht und ungiftig sind zum Schutz Ihrer Kinder, Enkelkinder und Haustiere. Folgende Tabelle nennt die besten Pflanzen für den bienenfreundlichen Garten beim Namen:
Wildbienen in Not
So hilft ein bienenfreundlicher Garten
Die meisten Wildbienen sind Einzelkämpfer. Im Gegensatz zu Honigbienen bilden sie keine Staaten und fallen selten auf. Wussten Sie, dass Wildbienen mehr als 90 Prozent der Bestäubungsleistung erbringen? Ein guter Grund, bei der Pflanzenauswahl für den bienenfreundlichen, pflegeleichten Garten die besonderen Bedürfnisse von Wildbienen einzubeziehen. Lesen Sie im Folgenden einige Wildbienenarten und ihre bevorzugten Futterpflanzen:
Futterpflanze | Wildbiene |
Echte Kamille (Matricaria recutita) | Buckel-Seidenbiene (Collet es daviesanus) |
Natternkopf (Echium vulgare) | Natternkopf-Mauerbiene (Osmia adunca) |
Wilde Möhre (Daucas carota) | Haarstrang-Sandbiene (Andrena nitiduiscula) |
Ringelblume (Calendula arvensis) | Gewöhnliche Löcherbiene (Osmia truncorum) |
Taubnessel (Lamium maculatum) | Pelzbiene (Anthrophora spec.) |
Schutzbedürftige Wildbienen
Futterpflanzen alleine sichern nicht das Überleben von Wildbienen im bienenfreundlichen Garten. Die empfindlichen Insekten sind angewiesen auf ungestörte Brutplätze. Oftmals nisten Weibchen in der Erde. Zu diesem Zweck graben die werdenden Wildbienenmütter einen Tunnel und legen darin die Brutzellen an. Häufige Bodenbearbeitungen sind das reinste Gift für die wachsende Wildbienenfamilie. Haben Sie ein Erdnest im Hochbeet oder Gartenboden entdeckt? Dann markieren Sie bitte die Fundstelle und sehen von Arbeiten mit der Hacke ab, bis die unterirdische Familienplanung abgeschlossen und das Erdnest verlassen ist. Spannende Geschichten aus dem Reich unserer Wildbienen können Sie und Ihre Kinder nachlesen im Steckbrief Wildbienen bei der Deutschen Wildtierstiftung.
Pflanz-Idee für den bienenfreundlichen Balkonkasten
Wussten Sie, dass Balkonpflanzen mit gefüllten Blüten für Nektarsammler eine herbe Enttäuschung sind? Auch der Besuch von Geranien und Petunien ist für Bienen reine Energieverschwendung. Bei den folgenden Pflanz-Ideen für den bienenfreundlichen Balkon kommen Nektarsammler auf ihre Kosten. Ungiftig sind die folgenden Bienenweiden ebenfalls.
Pflanz-Tipps für Balkongärtner
Beste Pflanzzeit auf dem bienenfreundlichen Balkon ist im Mai. Schöne Jungpflanzen können Sie ab April kaufen und tagsüber am halbschattigen Standort abhärten. Verwenden Sie einen Blumenkasten mit Bodenlöchern. Vor der Pflanzung bedecken Sie den Kastenboden mit Tonscherben als Drainage. Rückenfreundliche Balkonkästen, die nicht ans Geländer gehängt werden, stehen auf Füßen (gibt’s bei Amazon).
Grüner-Daumen-Tipp: Torffreies, vorgedüngtes Substrat müssen Sie nicht mehr auf Ihren Balkon schleppen. Die neuartigen Substrat-Ziegel im Quellbeutel von Substral wiegen 625 Gramm. Die Zugabe von 3 Litern Wasser verwandelt einen Substratblock in 10 Liter Blumenerde. Erhältlich ist die kompakte Blumenerde bei Amazon.
Fazit
Mit einfachen Mitteln gestalten Sie einen bienenfreundlichen, rückenschonenden und pflegeleichten Garten. Im Mittelpunkt stehen heimische Stauden, Blumen und Gehölze mit ungefüllten Blüten sowie ein gesundes Bodenleben. Zur Grundausstattung für die bienenfreundliche Gartengestaltung gehören die Bienentränke, ein wildes Eck mit Brennnesseln und Löwenzahn, Trockenmauern und hohle Baumstämme oder anderes Totholz. Wenn es dann brummt und summt in Ihrem Garten, haben Sie alles richtig gemacht.
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