AlpenkrÀuter

Alpen-Kuhschelle Pflege-Tipps – Ist sie giftig?

13. April 2024
Die Alpen Kuhschelle ist wunderschön.
Die Alpen Kuhschelle ist wunderschön.

Wenn unten im Tal die Sommerblumen in voller BlĂŒte stehen, öffnet die Alpen-Kuhschelle hoch oben in den Bergen langsam ihre Knospen. Im Garten ist die wunderschöne Alpen-Anemone ein FrĂŒhlingsbote, der zur Sommerzeit mit spektakulĂ€ren FruchtstĂ€nden prahlt. Lesen Sie hier eine Anleitung fĂŒr die Pflanzung und Pflege einer Pulsatilla alpina mit Tipps zu Standort, Pflanzzeit, Pflanzabstand, DĂŒngen, Vermehren und Überwintern. Ein Steckbrief beantwortet die Frage: Ist die Alpen-Kuhschelle giftig?

Das Beitragsbild ist von beauty_of_nature auf Pixabay

Kurzfassung

Pflanzen oder sĂ€en Sie die Alpen-Kuhschelle im Herbst oder FrĂŒhjahr an einen vollsonnigen Standort mit trockener bis frischer, sandig-steiniger, kalkhaltiger Erde. Eine Gelbe Alpen-Kuhschelle setzt oder sĂ€t man in durchlĂ€ssigen, mĂ€ĂŸig trockenen, kalkarmen, sauren Boden. Der Pflanzabstand betrĂ€gt 30 cm. Als Substrat fĂŒr Topf und Blumenkasten eignen sich normale Blumenerde bzw. saure Rhododendronerde, jeweils mit Sand als Zuschlagstoff. Alpen-Kuhschellen Pflegemaßnahmen sind Gießen bei Trockenheit, nicht dĂŒngen, RĂŒckschnitt nicht nötig. Selbstaussaat ist die einfachste Vermehrung. Krankheiten und SchĂ€dlinge sind an Alpen-Kuhschellen nicht bekannt.

Ein Horst Kuhschellen mit roten BlĂŒten. Daneben ein großer Felsbrocken
Kuhschellen blĂŒhen auch in Rot.

Bild von Hans auf Pixabay

Ist die Alpen-Kuhschelle giftig?

Die Alpen-Kuhschelle und die Gelbe Alpen-Kuhschelle sind giftig. Beide Pflanzen enthalten den Giftstoff Protoanemonin. Freigesetzt wird das Gift bei Verletzungen der Pflanze, wie es beim Schneiden oder PflĂŒcken der Fall ist. UngeschĂŒtzter Hautkontakt mit dem Gift verursacht Juckreiz, Rötungen bis hin zu Blasenbildung. Der absichtliche und unabsichtliche Verzehr ist noch fataler, denn Protoanemonin wirkt auf das Nervensystem. Es kommt zu Erbrechen, Kreislaufbeschwerden bis hin zu KrĂ€mpfen und LĂ€hmungserscheinungen. FĂŒr den Garten mit Kindern, Enkelkindern und Haustieren ist die Alpen-Kuhschelle nicht zu empfehlen. HobbygĂ€rtner schĂŒtzen sich mit Handschuhen vor Hautkontakt mit dem Giftstoff.

Quellen: Botanikus.de, hier Kuhschelle KĂŒchenschelle und Chemie.de, hier Protoanemonin und Wikipedia.org, hier Protoanemonin

2 blaue, ein wenig geöffnete Kuhschellen BlĂŒten
Kuhschellen verdanken ihren Namen den halbgeöffneten, glockenförmigen Knospen.

Bild von Walter Bichler auf Pixabay

PflanzenfamilieHahnenfußgewĂ€chse (Ranunculaceae)
GattungKuhschellen (Pulsatilla)
Name der ArtAlpen-Kuhschelle (Pulsatilla alpina)
UnterartGelbe Alpen-Kuhschelle (Pulsatilla alpina subsp. apiifolia)
SynonymeAlpen-KĂŒchenschelle, Gelbe Alpen-KĂŒchenschelle
VorkommenAlpen, Almwiesen, steinige Rasen,
Wuchsartaufrechte, mehrjÀhrige, krautige Staude, dicht behaart
Wuchshöhe20 cm bis 40 cm, fruchtend 40 cm bis 50 cm
BlĂŒtenSchalenblĂŒten, 4 cm bis 6 cm im Durchmesser
BlĂŒtenfarbenweiß oder gelb
BlĂŒtezeit im BergMai bis August
BlĂŒtezeit im GartenMĂ€rz bis Mai
FrĂŒchtefedrig behaarte Griffel um 5 cm lĂ€nger, haarschopfartig
BlĂ€ttersommergrĂŒn, grundstĂ€ndig und an der oberen StĂ€ngelhĂ€lfte wirtelig verwachsen, fiederartig eingeschnitten
WurzelRhizom, senkrecht, bis 25 cm lang, Überdauerungsorgan
WinterhÀrtewinterhart
Giftigkeit giftig
StatusgeschĂŒtzt, Alpen-Kuhschelle ungefĂ€hrdet, Gelbe Alpen-Kuhschelle vom Aussterben bedroht
VerwendungSteingarten, DachbegrĂŒnung, Alpinum, bienenfreundlicher Garten, Topfgarten
Quellen: Wikipedia.org, hier Alpen-Kuhschelle und Gelbe Alpen-Kuhschelle, Baumschule-Horstmann, hier KĂŒchenschelle, Rote-Liste-Zentrum.de, hier Artensuchmaschine Pulsatilla alpina, Botanikus.de, hier Kuhschelle KĂŒchenschelle

BlĂŒhende Pulsatilla alpina vor Bergen mit Schneegipfeln
Wenn der Schnee geschmolzen ist, beginnt die BlĂŒtezeit von Alpen-Kuhschellen.

Bild von Henna K.CC BY-NC 2.0

Alpen-Kuhschelle pflanzen

Standort

Der beste Standort fĂŒr die Alpen-Kuhschelle ist sonnig. Im Halbschatten ist mit einer reduzierten BlĂŒtenanzahl zu rechnen.

Bodenund Substrat

Alpen-Kuhschelle und Gelbe Alpen-Kuhschelle wĂŒnschen sich einen trockenen bis frischen, gut durchlĂ€ssigen Boden, vorzugsweise lehmig-sandig, kiesig und nĂ€hrstoffarm. Die Alpen-Kuhschelle ist eine kalksuchende Alpenpflanze, die nur in AusnahmefĂ€llen einen schwach sauren Boden toleriert. Die Gelbe Alpen-Kuhschelle gedeiht ĂŒberwiegend in kalkarmer, bodensaurer Erde. Als Substrat fĂŒr die Topfpflanzung eignet sich handelsĂŒbliche Blumenerde mit Sand fĂŒr die Alpen-Kuhschelle und Rhododendronerde mit Sand fĂŒr die Gelbe Alpen-Kuhschelle.

Alpen Kuhschelle Nahaufnahme mit behaarten Pflanzenteilen
Eine dichte Behaarung schĂŒtzt die Alpen-KĂŒchenschelle vor KĂ€lte, UV-Licht und Trockenstress.

Bild von LoggaWiggler auf Pixabay

GrĂŒner Daumen - Gartenblog von Gudrun Theissen

GrĂŒner-Daumen-Tipp: Die rĂŒckenfreundliche Vorbereitung der Erde fĂŒr die Aussaat und Pflanzung von Alpen-Kuhschellen gelingt mit 2 ausgefeilten GartengerĂ€ten. Die SternfrĂ€se mit JĂ€temesser von Gardena lockert die Erde, das JĂ€temesser entfernt flachwurzelndes Unkraut. Zum rĂŒckenschonenden JĂ€ten von tiefwurzelndem Unkraut eignet sich der Gardena Unkrautstecher. Beide Gartenhelfer sind bei Amazon erhĂ€ltlich.

Pflanzzeit

Bester Zeitpunkt fĂŒr die Pflanzung von Alpen-KĂŒchenschellen ist im Herbst oder zeitigen FrĂŒhjahr. FĂŒr die Aussaat ist ein Termin von September bis November sinnvoll. Die Samen sind Kaltkeimer, wie auch bei anderen Hahnenfuß Alpenpflanzen, z. B. die Trollblume (Trollius europaeus) und der Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis). Eine Aussaat im FrĂŒhjahr ist möglich von Januar bis MĂ€rz. Wenn das Wetter nicht mitspielt mit Temperaturen um 4° Celsius, verschieben die Samen ihre Keimung auf den FrĂŒhling des nĂ€chsten Jahres. Bei einer Anzucht im Topf

In einer Bergwiese gedeihen Kuhschellen, Sonnenröschen und andere Alpenpflanzen
In Bergwiesen gedeihen Kuhschellen und Sonnenröschen oft zusammen

Bild von Hans auf Pixabay

Metermaß in Gelb.

Pflanzabstand

Der richtige Pflanzabstand fĂŒr die Alpen-Kuhschelle betrĂ€gt 30 cm bis 40 cm.

Zwei HĂ€nde halten Samen und lassen diese langsam aus den HĂ€nden rieseln.

Aussaat

Bereiten Sie ein feinkrĂŒmeliges, sandiges Saatbeet gleich am vorgesehenen Standort vor. Das erspart das spĂ€tere Umsetzen. Alpen-Kuhschelle-Samen können breitwĂŒrfig, in Reihen oder horstig gesĂ€t werden. Nur dĂŒnn, höchstens 0,5 cm mit Erde bedecken, mit den HĂ€nden oder Holzbrettchen andrĂŒcken und gießen mit feiner Brause.

Vektor mit einer Frau und einem Mann in Gartenkleidung und Gummistiefeln. Beide halten einen Topf mit einer Pflanze im Arm und eine Gießkanne oder eine Schaufel.

Alpen-Kuhschelle Pflanz-Tipps

Vor der Pflanzung stellen Sie den Wurzelballen in Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Derweil heben Sie eine Pflanzgrube aus mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens. Als StartdĂŒngung mischt man etwas Kompost oder Bio-UniversaldĂŒnger Granulat (gibt’s bei Amazon) unter die Aushuberde. Ziehen Sie den Topf vom wassergetrĂ€nkten Wurzelballen und pflanzen die Alpen-Kuhschelle mit der verbesserten Gartenerde ein. BalkongĂ€rtner gehen ebenso vor mit dem wichtigen Unterschied, dass auf dem Topfboden eine Drainage aus Tonscherben ausgebreitet wird. In vorgedĂŒngter Blumenerde entfĂ€llt die StartdĂŒngung. Bemessen Sie die Pflanztiefe so, dass ein Gießrand freibleibt. Im Beet und Topf gießt man eine Alpen-Kuhschelle durchdringend an und hĂ€lt bis zur Verwurzelung Boden und Substrat leicht feucht.

GrĂŒner Daumen - Gartenblog von Gudrun Theissen

GrĂŒner-Daumen-Tipp: Wenn Sie fĂŒr die Pflanzung von Alpen-Kuhschellen in die Knie gehen, sollte eine gepolsterte Kniebank vor Ihnen auf dem Boden liegen. Seitliche Griffe erleichtern das Aufstehen und Hinknien. Umgedreht wird die Kniebank zur gepolsterten Gartenbank. Hoch bewertet und oft gekauft ist die Kesser 2in1 Kniebank. Ich habe sie selbst gekauft und bin begeistert.

Alpen-Kuhschelle 5 Pflege-Tipps

Bei der Pflege der giftigen Alpen-Kuhschellen Handschuhe tragen.

Alpen-Kuhschelle nur bei lĂ€ngerer Trockenheit gießen.

Nicht dĂŒngen.

Schnittblumen-Schnitt bis ĂŒber den grundstĂ€ndigen BlĂ€ttern.

Abgestorbene Pflanzenteile im FrĂŒhjahr nur bei Bedarf bodeneben abschneiden.

eine Gruppe Kuhschellen mit fedrigen SamenstÀnden
Dank der fedrigen FruchtstÀnde sind die Samenernte und Aussaat sehr einfach.

Bild von Kamila auf Pixabay

Alpen-Kuhschelle vermehren

Die einfachste Vermehrung von Alpen-Kuhschellen ist die Selbstaussaat (Kaltkeimer). FĂŒr eine gezielte Aussaat zupfen Sie die fedrigen Griffel der FruchtstĂ€nde ab und sĂ€en diese im Herbst am gewĂŒnschten Standort aus.

Krankheiten und SchÀdlinge an Alpen-Kuhschellen

Alpen-Kuhschellen halten sich mit ihrem Giftstoff sehr erfolgreich Krankheiten und SchÀdlinge vom Hals.

Fazit

Die Alpen-Kuhschelle ist ein wunderschöner FrĂŒhlingsbote aus den Bergen fĂŒr den Steingarten. Ab MĂ€rz entfalten sich die weißen oder gelben SchalenblĂŒten, dann treiben die gefiederten BlĂ€tter aus, wĂ€hrend sich die verwelkten BlĂŒten in fluffig-fedrige FruchtstĂ€nde verwandeln. Pflanzung und Pflege sind einfach. Im Herbst am vollsonnigen Standort mit durchlĂ€ssiger Erde pflanzen oder sĂ€en. Nicht dĂŒngen, nur bei Trockenheit gießen. Ein Staudenschnitt ist nicht nötig. Selbstaussaat ist die einfachste Vermehrung. Krankheiten und SchĂ€dlinge hĂ€lt sich die Alpen-Kuhschelle mit ihrem Giftstoff Protoanemonin vom Leib.

Quellen: Wikipedia.org, hier Alpen-Kuhschelle, Bio-GĂ€rtner.de, hier Kuhschellen, Rareplants.de, hier Pulsatilla

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Den Fotografinnen und Fotografen herzlichen Dank!

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