Alpenpflanzen

Alpenhelm pflanzen und pflegen

14. Juni 2024
Der Alpenhelm thront im Hochgebirge über Seen und Täler.
Der Alpenhelm thront im Hochgebirge über Seen und Täler.

Der Alpenhelm (Bartsia alpina) ist eine wunderschöne, pflegeleichte, bienenfreundliche Staude, die im Hochsommer mit ihren violett-blauen, helmförmigen Blüten prahlt. Ein Geheimtipp unter Hobbygärtnern ist, dass die Alpenpflanze auch im Flachland gedeiht. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über die Pflege und Aussaat einer Alpen-Bartschie wissen müssen, um diese faszinierende Blume in Ihrem Garten zu kultivieren. Auf geht’s!

Das Beitragsbild ist von (c) Marita Gulkett auf Flickr

Kurzfassung

Was ist zu beachten bei der Aussaat, Pflanzung und Pflege des Alpenhelms?

Für die Anzucht auf der Fensterbank ist zu beachten, dass die Samen des Alpenhelms zu den Kaltkeimern gehören. Pflanzen Sie die Staude im Frühling oder Herbst an einen sonnigen Standort mit kalkhaltiger, durchlässiger, frisch-feuchter Erde. Der richtige Pflanzabstand beträgt 25-30 cm. Eine Düngung ist nicht unbedingt erforderlich. Ausputzen verwelkter Blüten verlängert die Blütezeit. Im Herbst schneiden Sie die Staude bodeneben zurück. Winterschutz ist lediglich für Alpenhelme im Kübel empfehlenswert. Teilung ist die einfachste Vermehrungsmethode. Krankheiten und Schädlinge sind selten.

Alpenhelm Steckbrief

Ein Alpenhelm punktet mit interessanten Eigenschaften

Foto von (c) Jörg Sedl auf Flickr

PflanzenfamilieSommerwurzgewächse (Orobanchaceae)
Name der ArtAlpenhelm (Bartsia alpina)
Einzige mitteleuropäische Art der GattungBartsia
SynonymeAlpen-Bartschie, Bartschie, Alpen-Trauerblume
VorkommenAlpen, Pyrenäen, Allgäu, Schwarzwald, Vogesen
Standort-Präferenzenkalkhaltige Wiesen, Lichtungen alpiner Wälder, Flachmoore
Wuchsartaufrechte, ausdauernde, krautige, behaarte Pflanze
BesonderheitHalbschmarotzer, saugt sich an den Wurzeln anderer Pflanzen fest und entzieht so Nährsalze und Wasser
Wuchshöhe10 cm bis 20 cm, selten bis 30 cm
Blütenglockige Kelchröhren, zweilippig, helmförmige Oberlippe, vorgestreckte Unterlippe, sitzen einzeln in den oberen Blattachseln
Blütenfarbeviolett, bei Kälte tief dunkel-violett
BlütezeitMai bis August
BestäubungsbiologieHummel-Bestäubung (Bienen der Gattung Bombus)
Blätterkurz behaart, eiförmig, geadert, gesägt, kreuzweise gegenständig
FrüchteKapseln, geflügelt, eiförmig, weiß, vielsamig
Winterhärtewinterhart
Giftigkeitschwach giftig bis ungiftig, ungeeignet für den Verzehr
Statusgeschützt, ungefährdet
Quellen: Wikipedia.org, Alpenhelm und Jelitto.com, Bartsia alpina und Naturadb.de, Bartsia alpina und Wikipedia.org, Halbschmarotzer und Rote-Liste-Zentrum.de, Artensuchmaschine-Ergebnis Bartsia alpina

Alpenhelm pflanzen im Beet und Kübel

Fertig vorgezogene Alpen-Bartschien sind in Gärtnereien, Baumärkten oder Wochenmärkten schwer zu entdecken. Das gilt sowohl für den lokalen Handel, als auch für Online-Shops. Gelegentlich kann man die Alpenpflanzen kaufen bei Spezialanbietern, wie , Sarastro-Stauden.com, einer Gärtnerei mit Online-Shop aus Österreich. Als Hobbygärtner genießen Sie das Privileg, sich mit der Anzucht von Pflanzen auf der Fensterbank auszukennen. Das ist gut so, denn Saatgut für Bartsia alpina kann man ganzjährig kaufen, beispielsweise bei Jelitto.com.

Alpenhelm blühend zwischen Felsen
Der Alpenhelm ist ein Sonnenanbeter mit einer Vorliebe für kalkhaltigen Boden.

Foto von (c) NABUlnaturgucker geG auf Flickr

Vorziehen von Bartsia alpina auf der Fensterbank

Beste Zeit für die Anzucht von Alpenhelmen ist im zeitigen Frühjahr. Die Samen sind Kaltkeimer und bedürfen einer Stratifikation. Dabei wird das Saatgut einer mehrwöchigen Kühlphase ausgesetzt. Am einfachsten nutzen Sie hierzu das Gemüsefach des Kühlschranks oder stellen die Anzuchtschale nach draußen. Die Experten von Jelitto empfehlen dieses Vorgehen: Zitat „Die Aussaat muß während der ersten 2–4 Wochen warm (ca. +18 bis +22°C) und gut feucht gehalten werden. Danach ist sie für etwa 4–6 Wochen einer kalten Temperatur zwischen –4 und +4°C auszusetzen.“ Weiter heißt es dort: Zitat „Nach dieser Kühlperiode dürfen keinesfalls sofort hohe Temperaturen angewandt werden, vielmehr liegt dann der günstigste Temperaturbereich zwischen +5 und +12°C, auch dann, wenn bereits eine Keimung zu beobachten ist!“

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Grüner Daumen Tipp: Ein Mini-Gewächshaus mit Beleuchtung und Selbstbewässerung ist das ideale Vermehrungsgerät für Einsteiger in die Hobbygärtnerei. Bei Amazon hoch bewertet ist ein Zimmergewächshaus, bestehend aus 5 beleuchteten Anzuchtsets mit einstellbarer Feuchtigkeitsentlüftung, Kuppeldach und Abflussloch.

Direktaussaat von Alpenhelmen im Garten

Indem Sie Alpenhelm-Samen direkt ins Beet säen, übernimmt Mutter Natur die Stratifikation. Bester Zeitpunkt für die Direktaussaat ist im Herbst. Bereiten Sie ein feinkrümeliges, unkrautfreies Saatbeet vor und säen die Samen breitwürfig aus. Anschließend übersieben Sie das Saatgut dünn und drücken es an mit den Händen oder einem Brettchen. Zum guten Schluss gießen Sie an mit feiner Brause und überziehen das Beet mit einem Schutznetz (gibt’s günstig bei Amazon).

Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Warum intensivieren kalte Sommernächte die violette Blütenfarbe von Alpenhelmen?

Wikipedia sagt hierzu im Artikel über den Alpenhelm mit Abschnitt Ökologie: Zitat „Anthocyane werden im Alpenklima besonders intensiv gebildet, da gebildeter Zucker nachts wegen oft zu niedriger Temperaturen von vielen Pflanzen nicht mehr in Stärke umgewandelt werden können, sondern nur noch in diese Farbstoffe. Die dunkle Färbung des Blütenstandes kommt von Anthocyanen, die hier sogar in den oberen Laubblättern das Chlorophyll überlagern.“

Anthocyane sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe. Sie kommen in nahezu allen Pflanzen vor und produzieren in Blüten und Früchten die rote, violette, blaue oder blauschwarze Farbe. Sie gehören zu den Flavonoiden.

Ein kleiner Horst mit 4 Blütenstängeln eines Alpenhelms gedeiht in einer Wiese.
Auf diesem Bild ist gut zu erkennen, wie die Farbstoffe auch das Blattgrün im oberen Pflanzenbereich überlagern.

Quellen: Wikipedia.org, Alpenhelm Ökologie, Pflanzenforschung.de, Lexikon A-Z und Pflanzen-in-Deutschland, Bartsia alpina

Alpenhelm Standort

Der beste Standort für den Alpenhelm ist vollsonnig. Im Beet bevorzugt die Alpenpflanze einen frischen bis feuchten, locker-durchlässigen und kalkhaltigen Boden. Staunässe wird nicht toleriert. Schwere, lehmhaltige Gartenerde verbessert man mit Sand und feinkörnigem Splitt. Balkongärtner verwenden als Pflanzerde eine Mischung aus Blumenerde, Sand und Tongranulat (gibt’s bei Amazon). Das Tongranulat können Sie im Rahmen der Pflanzung als Drainage verwenden zum Schutz vor Staunässe.

In einer Bergwiese blühen Alpenhelm und Enzian
Alpenhelm und Enzian passen sehr gut zusammen.

Bild von (c) Günther und Monika Kainz auf Flickr

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Grüner-Daumen-Tipp: Für den rückenfreundlichen und kraftsparenden Transport schwerer Säcke mit Sand oder Splitt gibt es bei Amazon verschiedene Gartenkarren mit Kippfunktion. Der hoch bewertete Bestseller von Deuba verfügt über luftgefüllte Profilgummireifen, eine Lenkachse und bis zu 300 kg Traglast. Natürlich eignet sich eine Gartenkarre mit Kippfunktion hervorragend für den Transport aller Materialien, von Erde und Holz bis Dünger und Schnittgut.

Alpenhelm 5 beste Pflanz-Tipps

Beste Pflanzzeiten: Im Beet der Herbst und das Frühjahr; im Kübel von April bis Juni.

Am schönsten kommt die Alpen-Trauerblume als Gruppe zur Geltung mit 3-6 Pflanzen. Der richtige Pflanzabstand beträgt 25-30 cm, als Balkonpflanze 20-25 cm.

Vor der Pflanzung stellt man die Wurzelballen in Wasser, harkt und jätet den Boden.

Als Startdüngung streut man Hornspäne (gibt’s bei Amazon) oder den Solabiol Langzeitdünger (gibt’s auch bei Amazon) ins Pflanzloch.

Ein Pflanzloch hat das doppelte Volumen des Wurzelballens. Darin wird ein Alpenhelm ohne Anzuchttopf eingepflanzt, die Erde angedrückt und durchdringend gewässert.

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Grüner-Daumen-Tipp: Die rückenfreundliche Vorbereitung der Erde für die Aussaat und Pflanzung von Alpenhelmen gelingt mit 2 ausgefeilten Gartengeräten. Die Sternfräse mit Jätemesser von Gardena lockert die Erde, das Jätemesser entfernt flachwurzelndes Unkraut. Zum rückenschonenden Jäten von tiefwurzelndem Unkraut eignet sich der Gardena Unkrautstecher.

Alpenhelm pflegen

Der Alpenhelm ist sehr pflegeleicht. Gießen Sie die Staude nur bei Trockenheit. Lassen Sie das Wasser aus der Kannentülle direkt auf die Wurzelscheibe laufen. Nasse Blätter sind die häufigste Ursache für Pilzinfektionen, wie Mehltau.

Alpenhelme bereichern mit ihrer Blütenpracht auch eine Wildblumenwiese.

Bild von (c) Günther und Monika Kainz auf Flickr

Alpenhelm düngen

Der Alpenhelm benötigt keine regelmäßige Düngung. Im Frühjahr können Sie die Gartenerde mulchen mit Kompost oder Rindenmulch. Beide Materialien geben im Laufe der Saison Nährstoffe an die Erde und Wurzeln ab. Außerdem bleibt so der Boden länger feucht und Unkraut wird unterdrückt. Rindenmulch wirkt zugleich als Wanderschranke für gefräßige Nacktschnecken.

Rückschnitt von Alpen-Bartschien

Wenn Sie verwelkte Blüten regelmäßig entfernen, verlängert sich die Blütezeit von Alpenhelmen bis in den August. Regelmäßiges Ausputzen verhindert außerdem die Selbstaussaat. Nach dem ersten Frost schneiden Sie die Alpenpflanzen bis auf den Boden zurück.

Alpenhelm überwintern im Beet und Kübel

Der Alpenhelm hat die letzte Eiszeit überlebt und ist vollkommen winterhart. Es überwintert sein kräftiges Rhizom, gut geschützt im Gartenboden. Aus diesem Wurzelstock treibt die alpine Staude nach dem Winter munter wieder aus. Winterschutz ist nicht erforderlich. Balkongärtner ummanteln den Kübel mit Vlies und stellen das Gefäß auf Holz vor die Hauswand.

Vermehrung von Alpenhelmen

Teilung ist die einfachste Vermehrungsmethode für den Alpenhelm. Bester Zeitpunkt ist im Herbst oder Frühjahr. Graben Sie die Staude nach dem Rückschnitt aus. Mit einem Spaten oder Messer teilen Sie den Wurzelballen in mehrere Stücke. Die einzelnen Teile pflanzen Sie am neuen Standort ein. Am Pflanztag und den folgenden Wochen gießen Sie regelmäßig bei Trockenheit.

Krankheiten und Schädlinge am Alpenhelm

Am richtigen Standort ist ein Alpenhelm weitgehend resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich kann die Alpenpflanze jedoch von Blattläusen oder Mehltau befallen werden. In beiden Fällen können Sie das Problem mit Hausmitteln beheben. Blattläuse bekämpft man wirksam mit einer Seifenlösung aus 30-40 Gramm Kernseife, 1 Liter Wasser und 1 Spritzer Spiritus. Gegen Mehltaus hilft ein natürliches Spritzmittel aus frischer Vollmilch und Wasser im Verhältnis 2:8.

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Grüner-Daumen-Tipp: Vergesellschaften Sie den Alpenhelm mit anderen, kalkliebenden Alpenpflanzen. Schöne Pflanzpartner sind Alpen-Edelweiß (Leontopodium nivale), Alpen-Steintäschel (Aethionema saxatile) und Alpen-Mannstreu (Erygium alpinum). Mit dieser dekorativen Pflanzengesellschaft verleihen Sie Ihrem Garten ein alpines Flair und leisten zugleich einen wertvollen Beitrag zum Erhalt von bedrohten Alpenpflanzen.

Fazit

Der Alpenhelm ist eine wunderschöne und pflegeleichte Staude, die Ihrem Garten eine besondere Note verleiht. Mit ein wenig Pflege und Aufmerksamkeit können Sie diese faszinierende Alpenblume viele Jahre lang genießen.

Als Amazon-Partner verdiene ich mit qualifizierten Verkäufen.

Marita Gulkett, Martin Konradi, Naturgucker, Jack und Petra Clayton, Günther und Monika Kainz, Giardino Saussurea, Candiru, Erich Westendarp bei Flickr. Christel bei Pixabay. Den Fotografinnen und Fotografen herzlichen Dank!

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