Der Berglauch verdankt einer komplizierten botanischen Geschichte die lateinischen Namen Allium lusitanicum, Allium montanum und Allium senescens ssp. montanum. Völlig unkompliziert ist seine Pflege und Verwendung als Zierpflanze. Berglauch ist ein dekoratives Alpenkraut, das mit seinen zarten purpurrosa Blütenkugeln im Sommer viele Gartenfreunde begeistert. In freier Natur wächst er auf sonnigen Bergwiesen und Felsfluren bis weit über die Baumgrenze hinaus. Im Garten überzeugt er durch seine Anspruchslosigkeit, duftende Blütenpracht und aromatischen Blätter. Als winterharte und pflegeleichte Zwiebelblume ist der Berglauch perfekt für Steingärten, Trockenmauern, Dachgärten oder naturnahe Staudenbeete geeignet.
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Berglauch Steckbrief – Alle Fakten im Überblick


Berglauch Standort
Berglauch ist ein Sonnenanbeter und wird von Botanikern als Volllichtpflanze kategorisiert. Je sonniger der Standort, desto üppiger entfaltet sich seine duftende Blütenpracht. Mindestens 6 Sonnenstunden täglich sollten ihm vergönnt sein. Der Halbschatten ist für andere Alpenpflanzen reserviert, wie die Berg-Flockenblume (Centaurea montana).

Berglauch Erde
Seine natürlichen Vorkommen und Zeigerwerte lassen keinen Zweifel an der idealen Bodenqualität. Berglauch ist eine Zeigerpflanze für Starktrocknis bis Trocknis und kommt normalerweise nur an sehr trockenen Standorten vor. Selten akzeptiert er einen frischen Boden. Feuchte Lagen meidet Berglauch grundsätzlich. Als Mäßigsäure- bis Neutralitätszeiger fehlt er auf sauren Böden, bevorzugt neutrale Erde und toleriert Kalk. Sein Verhältnis zum Nährstoffgehalt ist eindeutig. Als Extremnährstoffarmut- bis Nährstoffarmutzeiger kommt für das Alpenkraut nur ein magerer Boden infrage.

Gartenboden für Berglauch verbessern – Tipps
Mit einfachen Mitteln können Sie die Gartenerde verbessern und auf den Berglauch anpassen. In frischen bis feuchten Boden arbeiten Sie pro qm 3-4 l Sand ein. Sand ist auch ein idealer Bodenhilfsstoff, um schwere, nährstoffreiche Lehmerde abzumagern. Die Zugabe von feinkörnigem Splitt und Kies optimiert die Durchlässigkeit. Saure Erde mit einem pH-Wert unter 6,0 hebt man mit Gartenkalk in den neutralen bis alkalischen Bereich.

Grüner-Daumen-Tipp: Der Blumenzwiebelpflanzer von Gardena hat alles, was sich Hobbygärtner von einer Pflanzhilfe wünschen. Ohne mühseliges Löchergraben wird die Berglauch-Zwiebel in die Erde gesetzt. Dank der automatischen Griffauslösung lässt sich die Erde in einem Zug wieder freigeben und das Pflanzloch ohne Mühe schließen. Die ideale Pflanztiefe kann man an einer integrierten Tiefenskala kontrollieren.

Berglauch pflanzen – Zwiebel richtig setzen
Die beste Pflanzzeit für Berglauch Zwiebeln ist im Herbst von Ende September bis Mitte Dezember oder im Frühjahr von März bis April. Im Herbst sollte die Bodentemperatur dauerhaft unter 10 Grad Celsius liegen. In warmer Erde kann es passieren, dass die Blumenzwiebeln im Herbst austreiben, sich dabei völlig verausgaben und im nächsten Jahr keine Blüten bilden. So pflanzen Sie Berglauch im Garten richtig:

Vorbereitung: Lockern Sie den Boden auf, entfernen das Unkraut und heben für jede Berglauchzwiebel ein Pflanzloch aus.

Pflanztiefe: Für die richtige Pflanztiefe entspricht dem doppelten Zwiebeldurchmesser. Bedecken Sie den Grubenboden mit Tongranulat, Splitt oder Sand als Drainage. Auf die Drainage setzen Sie Berglauchzwiebel mit der Spitze nach oben.

Pflanzabstand: Halten Sie zwischen den Blumenzwiebeln einen Abstand von 30-40 cm ein.

Gießen: Nach der Pflanzung drücken Sie die Erde leicht fest und gießen sparsam an.

Markieren und mulchen: Zum guten Schluss mulchen Sie mit Kokosfasererde, Laub oder Rindenmulch und markieren die Pflanzstelle mit wetterfesten Pflanzensteckern (Amazon).

Berglauch im Topf pflanzen – So machen Sie es richtig!
Für Berglauch auf dem Balkon eignet sich eine nährstoffarme Kräutererde als Substrat. Verwenden Sie einen tiefen Topf, weil die Blumenzwiebel nach unten Wurzeln austreibt. Mindestens ein Bodenloch sollte vorhanden sein, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Unverzichtbar sind Bodenlöcher, damit überschüssiges Wasser schnell abläuft. Beste Pflanzzeit ist im Frühjahr ab März:

Bedecken Sie den Topfboden mit einer Drainage aus Blähton oder Splitt. Sie können auch über die Bodenöffnung eine gewölbte Tonscherbe legen.






Über der Drainage füllen Sie eine Handvoll Erde ein, die Sie ein wenig andrücken.






Legen Sie eine Berglauch Zwiebel auf die Erdschicht mit der Nase nach oben. Anschließend füllen Sie so viel Substrat ein, dass die Zwiebel um ihren doppelten Durchmesser bedeckt ist und ein Gießrand frei bleibt.






Drücken Sie die Topferde nur ganz leicht an, damit die Zwiebel mit Sauerstoff versorgt wird.






Gießen Sie einen Berglauch im Topf durchdringend an. Dabei lassen Sie das Wasser langsam auf die Erde laufen, bis die ersten Tropfen unten herauslaufen.
Wenn Sie einen Topfuntersetzer verwenden, bedecken Sie den Boden mit Blähton oder Splitt. Dieser einfache Trick verhindert, dass das angesammelte Wasser durch die Kapillarkräfte in den Wurzelballen aufsteigt und es zur Bildung von Staunässe kommt.


Berglauch aus Samen ziehen – Anleitung für die Aussaat
Die beste Zeit für die Aussaat ist von März bis Juni. Berglauch Samen sind zwar keine Kaltkeimer im eigentlichen Sinn. Dennoch bringen während der ersten Wochen kühle Temperaturen um 5°-10° Celsius bessere Keimergebnisse. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, deponieren Sie die Samen in einer Tüte mit feuchtem Sand für 2 bis 4 Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks und säen anschließend aus. So machen Sie es richtig:
✅ Bodenvorbereitung: Bereiten Sie für die Berglauch Samen ein unkrautfreies, feinkrümeliges Saatbeet vor.
✅ Reihensaat: Mit dem Pflanzstock von Fiskars (Amazon) ziehen Sie flache Saatreihen und legen die Samen im Abstand von 30-40 cm hinein.
✅Wurfsaat: Mischen Sie das Saatgut mit Sand und säen es breitwürfig von Hand oder bequem mit dem Gardena Handstreuer aus (Amazon).
✅ Gruppensaat: Heben Sie flache Mulden aus im Abstand von 30-40 cm, in die Sie jeweils 2-3 Samen legen.
✅ Andrücken, gießen: Die Normalkeimer bedecken Sie samendick mit Erde, drücken das Saatgut an und gießen mit einem Sprühgießer an.
Lassen Sie die Erde nicht austrocknen und jäten regelmäßig das Unkraut. Wenn alle Samen keimen, stehen die Keimlinge oftmals zu dicht und können auf einen Abstand von 30-40 cm vereinzelt werden.


Bild von Gusolie – CC0 via wikimedia


Berglauch Pflege – Die 5 besten Tipps
1️⃣ Gießen Sie Berglauch im Garten nur bei längerer Trockenheit. In der Regel reicht die natürliche Regenmenge aus. Im Topf besteht häufiger Gießbedarf, weil die Erde sehr schnell austrocknet.
2️⃣ Düngen ist nicht nötig. Im Gegenteil kann zu viel Stickstoff am Berglauch ein mastiges, weiches Wachstum verursachen, sodass die Blütenstängel umknicken. Als Topfpflanze können Sie das Alpenkraut während der Blütezeit alle 4 Wochen mit einem flüssigen Kräuterdünger versorgen.
3️⃣ Berglauch benötigt keinen Rückschnitt. Wenn Sie sich an den verwelkten Blütenkugeln stören oder die Selbstaussaat unterbinden möchten, schneiden Sie die Stängel bis zu den grundständigen Blättern ab. Das Laub ist in milden Wintern wintergrün und kann im Frühjahr bodennah abgeschnitten werden.
4️⃣ Winterschutz ist nicht obligat, denn Berglauch Zwiebeln sind winterhart. Dennoch wird eine Abdeckung mit Reisig empfohlen, damit bei Dauerregen oder Tauwetter keine Staunässe entsteht und die Zwiebeln im Boden verfaulen.
5️⃣ Krankheiten und Schädlinge an Berglauch sind selten. Gelegentlich treten Blattläuse auf, die Sie mit der bewährten Kernseifen-Lösung bekämpfen können. Gegen Mehltau hilft als Hausmittel eine Mischung aus Vollmilch und Wasser, die Sie alle paar Tage auf die Blätter sprühen
Berglauch vermehren – So geht es ganz einfach!
Für die einfachste Vermehrungsmethode lassen Sie die verwelkten Blüten stehen, damit Berglauch sich selbst aussäen kann. Alternativ ernten Sie im Herbst die reifen Kapselfrüchte für eine kontrollierte Aussaat im Frühjahr. Eine Teilung ist möglich, sobald die Alpenpflanze einen Horst gebildet hat.


Berglauch dekorativ kombinieren – Tipps für schöne Begleitpflanzen
Die idealen Pflanzpartner für Berglauch sind Alpenpflanzen, die ebenfalls einen sonnigen, trockenen und mageren Standort mögen. Paradebeispiele sind: Königskerzen (Verbascum), Alpen-Edelweiß (Leontopodium nivale), Echter Enzian (Gentiana clusii) und Silberwurz (Dryas). Auch die Bartblumen (Caryopteris) mit leuchtend blauen Blüten bis November passen gut dazu. Als Bodendecker geeignet sind Alpen-Steinbrech (Saxifraga), Himmelsherold (Eritrichium nanum) und Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis).


Häufig gestellte Fragen
Ist Berglauch winterhart?
Ja, Berglauch ist mehrjährig und winterhart. Zugeordnet wird die Alpenpflanze der Winterhärtezone Z5, was einer Frostverträglichkeit von bis zu -28 Grad Celsius entspricht.
Ist Berglauch bienenfreundlich?
Ja, Berglauch ist eine Bienenweide mit dem sehr guten Nektarwert 3/4 und guten Pollenwert 2/4. Seine Hauptbestäuber sind Honig- und Wildbienen. Die gefährdete Lauch-Maskenbiene (Hylaeus punctulatissimus) hat sich sogar auf Berglauch spezialisiert. Seine späte Blütezeit macht die alpine Zwiebelblume besonders wertvoll für die Nektarsammler, weil zwischen Juli und September nur noch wenige Pflanzen blühen.
Ist Berglauch giftig für Katzen?
Ja, Berglauch ist giftig für Katzen. In allen Allium-Arten sind Substanzen enthalten, die für Katzen und andere Tiere giftig sind. Die Toxine greifen die Magenschleimhaut der Tiere an und verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Darum ist Berglauch auch für Hunde giftig. Ausführliche Informationen können Sie hier nachlesen beim Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich. Der Mensch ist nicht gefährdet, weil er protektive Enzyme besitzt.
Steht Berglauch unter Naturschutz?
Ja, Berglauch wird aufgeführt in der Roten Liste als gefährdet aufgeführt. Das bedeutet, dass die Pflanze geschützt ist und nicht aus der Natur entnommen werden darf. In Deutschland untersteht Berglauch dem Bundesnaturschutzgesetz § 39. In Österreich ist der Naturschutz Sache der Länder und kann in Bezug auf den Schutzstatus unterschiedlich geregelt sein.
Quellen: Wikipedia.org, Berg-Lauch und Nordischer-Shop.at, Allium lusitanicum und Baumschule-Horstmann.de, Berg-Lauch und Naturadb.de, Berg-Lauch und Oekologie-Seite.de, Berg-Lauch und Bio-Gaertner.de, Zierlauch und Rote-Liste-Zentrum.de, Allium lusitanicum und Bienennutzgarten.de, Berg-Lauch
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