Kennen Sie schon die Königin der Kletterpflanzen? Sie erklimmt mit verschwenderisch blühenden Ranken meterhohe Fassaden, umschlingt Rankbögen und dekoriert Spaliere. Treffen Sie hier im Steckbrief auf die wunderbare Clematis viticella, stellvertretend für die überbordende Sortenvielfalt der Gattung Waldreben. Die besten Tipps zu Pflanzung und Pflege vermitteln Ihnen alles Wissenswerte, damit sich die sommerblühende Waldrebe mit dem italienischen Temperament zu einer opulenten Schönheit entwickelt.
Das Beitragsbild ist von Ron Porter auf Pixabay
Kurzfassung
Beste Pflanzzeit für Clematis viticella ist im Frühjahr oder Herbst. Der ideale Standort ist sonnig bis halbschattig. Vorteilhaft ist ein frisch-feuchter, nährstoffreicher, lockerer Gartenboden. Gepflanzt wird die Italienische Waldrebe 10 cm tiefer. Wichtigste Pflegemaßnahmen sind: Clematis viticella im März schneiden auf 20-50 cm. Gießen nur bei längerer Trockenheit. Nach dem Rückschnitt düngen mit Langzeit-Dünger und mulchen mit Kompost. Italienische Waldreben sind sehr robust und weniger anfällig für Schädlinge und Clematiswelke. Die Clematis viticella ist eine verholzende, sommergrüne Kletterpflanze aus Südeuropa mit einer Wuchshöhe von 2-4 m. Blütezeit ist von Juni bis September. Ihre Blüten sind 10 cm groß, geneigt und breit glockenförmig in den Farben blau, blauviolett bis violett-rosafarben. Vor der Blütezeit treiben dreiteilig gefiederte Blätter aus. Italienische Waldreben sind winterhart, bienenfreundlich und giftig. Bekannte Clematis viticella Sorten sind Etiole Violett, Rubra, Venosa Violacea, Polish Spirit, Prince Charles.
Clematis viticella Steckbrief
Pflanzenfamilie | Hahnenfußgewächse (Ranunculales) |
Gattung mit 300 Arten | Waldreben (Clematis) |
Name der Art | Italienische Waldrebe |
Herkunft | Italien, Südeuropa, Mittelmeerraum |
Vorkommen | Laubwälder, Gebüsche, alte Steinmauern, verlassene Gärten |
Wuchsart | verholzende, laubabwerfende Kletterpflanze |
Wuchshöhe | 2 m bis 4 m |
Blüten | bis 10 cm große, nickende, breit glockenförmige Blüten |
Blütezeit | Juni bis September |
Blütenfarben | blau, blauviolett bis violett-rosafarben |
Blätter | dreiteilig gefiedert |
Bekannte Sorten | Etiole Violett, Rubra, Venosa Violacea, Polish Spirit, Prince Charles |
Winterhärte | winterhart bis -23° Celsius |
Giftigkeit | giftig |
Verwendung | Berankung von Spalier, Rosenbogen, Hecke, Zaun, Fassade |
Quellen: Wikipedia.org, hier Italienische Waldrebe und Baumschule Horstmann, hier Clematis viticella ‚Etoile Violett‘ und Baumkunde.de, hier Clematis viticella
Clematis viticella Steckbrief Anmerkungen
Wuchsart, Wuchshöhe
Die Italienische Waldrebe ist eine sommergrüne Kletterpflanze, die von der Basis her allmählich verholzt. Ihre kriechenden Triebe ranken sich mit den Blattstielen an jeder Kletterhilfe empor, derer sie habhaft werden. Das können Bäume sein, wir die Zirbelkiefer, Hecken, Zäune, Hauswände, Pergolen oder Obelisken (gibt’s bei Amazon) inmitten von Gartenbeeten sein. Sofern es die Rankhilfe erlaubt, erreicht eine Clematis viticella eine Höhe von bis zu 4 m. Der Jahreszuwachs bei gut verwurzelten Waldreben beträgt 200 cm bis 400 cm.
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Blüten, Blütezeit, Früchte
Clematis viticella punktet mit einer langen Blütezeit von Juni bis September. Ihre charakteristischen Blüten sind geneigt und breit glockenförmig. Je nach Sorte entfalten sich 4 bis 8 Blütenblätter, bei gefüllten Sorten deutlich mehr. In der Blütenmitte befinden sich zahlreiche freie Staubblätter. Die äußeren Staubblätter wandeln sich in Nektar-führende Honigblätter. Weiter innen stehende, fertile Staubblätter produzieren Pollen. Zur Zeit der Fruchtreife verlängern sich die Griffel und die Sammelnussfrüchte entwickeln stachelige Fortsätze. Die behaarten Griffel an den einsamigen Nussfrüchten (Achänen) werden fedrig und 1,2 cm bis 11 cm lang.
Quellen: Wikipedia.org, hier Waldreben Generative Merkmale und Italienische Waldrebe Generative Merkmale
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Blätter und Rankhilfen-Tipps
Die gegenständigen Blätter einer Clematis viticella treiben im Frühling aus. Ein Blatt besteht aus einem rotbraunen Blattstiel und einer fiederteiligen Blattspreite. Jedes Teilblättchen ist 2 cm bis 6 cm lang, oval und ganzrandig. Mit ihren Blattstielranken hält sich die Italienische Waldrebe selbst an der Kletterhilfe fest. Von der Berührung bis zur Umklammerung vergehen nur wenige Stunden. Damit sich die Blattstiele auf Dauer halten können, sollte das Material nicht mehr als 2 mm bis 15 mm stark sein, damit mindestens 2 Umwindungen gegen den Uhrzeigersinn möglich sind. Ideale künstliche Rankhilfen für Clematis viticella sind Holzspaliere, Maschendrahtzäune und Gliederketten. Gut zu wissen: Der optimale Abstand einer Kletterhilfe zur Wand beträgt 7 cm. Im Spätherbst ziehen die Blätter ein ohne nennenswerte Herbstfärbung.
Quellen: Wikipedia.org, hier Italienische Waldrebe Vegetative Merkmale und Clematis-Westphal.de, hier Rank- und Kletterhilfen
Giftigkeit
Alle Waldreben enthalten das Gift Protoanemonin. Der absichtliche oder unabsichtliche Verzehr von Pflanzenteilen kann typische Vergiftungserscheinungen verursachen, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magen- und Darmkrämpfe. Bei direktem Hautkontakt mit dem Pflanzensaft einer Clematis kann es zu Reizungen, Juckreiz und Entzündungen kommen. Das Tragen von Handschuhen (gibt’s günstig bei Amazon) bei Pflanz- und Pflegearbeiten einer Clematis viticella verhindert die Hautreizungen.
Quellen: Botanikus.de, hier Waldreben und Pflanzenlust.de, hier Waldrebe giftig oder nicht?
Clematis viticella pflanzen
Pflanzzeit
Beste Pflanzzeit für Waldreben ist von August bis Oktober oder im Frühjahr von März bis Mai. Grundsätzlich können Sie eine Italienische Clematis zu jeder Jahreszeit pflanzen, sofern der Boden nicht gefroren oder knochentrocken ist.
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Standort
Die natürlichen Vorkommen von Clematis viticella geben wichtige Hinweise auf den optimalen Standort. An ihren natürlichen Kletterhilfen, wie Bäumen, sucht die Waldrebe den Weg in Richtung Sonne, während ihr Wurzelbereich im feuchten Schatten bleibt. Ideal ist ein vollsonniger bis halbschattiger Standort mit mindestens 6 Stunden Sonne und einem schattigen Fuß. Wo die Standortbedingungen keinen schattigen Wurzelbereich ermöglichen, übernimmt eine Unterpflanzung den Job. Gut geeignet sind schattenverträgliche, anspruchslose Bodendecker, wie Kleines Immergrün (Vinca minor), Funkien (Hosta) oder Astern, allen voran die Sperrige Aster ‚Tradescant‘ (Aster divaricatus).
Boden
Waldreben gedeihen in jedem Boden, der einem frisch-feuchten, lockeren, durchlässigen Waldboden ähnlich ist. Schweren Lehmboden verbessert die Zugabe von Sand, Splitt oder Kieselsteinen. In stark sandhaltige Gartenerde wird Kompost oder Pflanzenerde eingearbeitet.
Grüner-Daumen-Tipp: Mit dem Gardena ErgoLine Teleskop-Spaten erhalten Hobbygärtner ein besonders komfortables Gartengerät zum Auflockern des Erdreichs und Ausheben der Pflanzgrube einer Clematis viticella. Den extra breiten D-Griff können Sie mit beiden Händen umfassen. Der Stiel ist verstellbar, sodass Sie ihn exakt auf Ihre Körpergröße anpassen können. Ein extra großer Trittsteg sorgt für festen Halt beim Einstechen in den Gartenboden. Diesen Spaten der nächsten Generation können Sie direkt beim Hersteller kaufen.
Pflanzabstand
Der richtige Pflanzabstand von Waldrebe zu Waldrebe entspricht einem Drittel der erwarteten Wuchshöhe, was in der Regel 80 cm bis 120 cm entspricht. Zu anderen Pflanzen, wie beispielsweise Sommerefeu (Delairea odorata) oder Kletterrosen, verkürzt sich der Pflanzabstand auf 30 cm bis 40 cm.
Clematis viticella in 3 Schritten pflanzen
Ein 40-50 cm tiefes Pflanzloch ausheben und den Aushub mit Natur-Langzeitdünger vermischen.
Clematis viticella austopfen und 7-10 cm tiefer einpflanzen, als im Anzuchttopf oder Kaufcontainer.
Pflanzloch mit der gedüngten Erde auffüllen, andrücken, angießen – fertig.
Clematis tiefer zu pflanzen, stellt sicher, dass die Waldrebe beim Befall mit Clematiswelke aus gesunden Wurzeln wieder austreiben kann. Ein Pflanzschnitt ist nicht unbedingt nötig, trägt allerdings bei zu einer besseren Verwurzelung und einem dichtbuschigen Wachstum. Zu diesem Zweck schneiden Sie alle Triebe auf 30 cm über dem Boden zurück.
Quellen: Clematis.de, hier Pflanz- und Pflegetipps und Clematis-Westphal.de, hier Pflanzung
Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Ist die Clematis viticella bienenfreundlich?
Clematis viticella pflegen
Schneiden
Erste Pflege des Jahres ist ein kräftiger Rückschnitt im Frühjahr nach dem starken Frost. Ein zweites Zeitfenster öffnet sich im November, solange es frostfrei bleibt. Clematis viticella gehört zur Schnittgruppe 3, die alle sommerblühenden Waldreben umfasst. Diese Kletterpflanzen bilden meterlange Triebe, die im Laufe der Zeit von unten her verkahlen und lediglich in der oberen Hälfte noch Blätter und Blüten bilden. Dem wirkt ein jährlicher Rückschnitt entgegen. Schneiden Sie alle zurück auf 20 cm bis 50 cm über dem Boden.
Quellen: Clematis.de, hier Clematis schneiden und Clematis-Westphal.de, hier Clematis Rückschnitt
Gießen
Die Italienische Waldrebe verträgt weder Trockenstress noch Staunässe. In den ersten Wochen nach der Pflanzung gießen Sie die Kletterpflanze regelmäßig, sobald sich die Erde trocken anfühlt. Lassen Sie das Gießwasser direkt auf die Wurzelscheibe laufen, denn nasse Blätter sind anfällig für Pilzinfektionen. Eine gut verwurzelte Clematis viticella sind nur bei längerer Trockenheit zu wässern, dann freilich durchdringend bis in 30 cm Tiefe, was 3 bis 4 Gießkannen je m² entspricht.
Grüner-Daumen-Tipp: Eine Tropfbewässerung von Gardena erspart Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtnern das Schleppen schwerer Gießkannen zu ihren durstigen Clematis und floralen Schluckspechten des Gartens. Empfehlenswert ist in diesem Fall das Gardena Micro-Drip-System Hecken/Sträucher (25 m) das man als Ready-to-use-Set direkt beim Hersteller kaufen kann.
Clematis viticella düngen
Eine Startdüngung im Frühjahr fördert das Wachstum und die Blühfreudigkeit einer Italienischen Waldrebe. Von führenden Clematis-Züchtern empfohlen wird der Langzeitdünger Osmocote Pro mit einer Wirkungsdauer von 8 bis 9 Monaten. Alternativ eignet sich auch der Osmocote Dünger für Rosen und Blühsträucher von Substral (gibt’s bei Amazon). Naturgärtner düngen die Waldrebe im März und Juni mit Kompost.
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Vermehrung von Clematis viticella
Am einfachsten ist die Italienische Waldrebe durch Stecklinge zu vermehren. Bester Zeitpunkt ist im Frühsommer. Als Stecklinge geeignet sind halbverholzte Triebe ohne Blütenknospen. Schneiden Sie einen Steckling so zurecht, dass an der Spitze ein bis zwei gegenständige Blattpaare übrig bleiben. Alle anderen Blätter werden entfernt. Im Topf oder halbschattigen Vermehrungsbeet dauert die Bewurzelung bei 20° bis 25° Celsius 21 bis 35 Tage. Eine lichtdurchlässige Abdeckung begünstigt das Wurzelwachstum und wird entfernt, sobald ein Steckling austreibt. Schnell und zuverlässig gelingt die Stecklingsvermehrung einer Clematis viticella im Mini-Gewächshaus, z. B. dem beheizbaren Hortosol Zimmergewächshaus (gibt’s günstig bei Amazon)
Quelle: Clematis-Westphal.de, hier Vermehrung von Clematis und Obi.at, hier Clematis mit Stecklingen vermehren
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Krankheiten an Clematis viticella
Verglichen mit anderen Waldreben-Arten ist die Italienische Waldrebe ausgesprochen robust gegenüber Krankheiten im Allgemeinen und der Clematiswelke im Besonderen. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) spricht Sorten-Empfehlungen aus für für die besten Waldreben mit Resistenz gegenüber der Clematiswelke. Hier ist die Clematis viticella mit 13 Sorten am häufigsten vertreten, unter anderem mit den Premium-Sorten Etiole Violett, Rubra, Venosa Violacea, Blue Angel, Forever Friends, Polish Spirit und Prince Charles.
Verursacher für die Clematiswelke sind verschiedene Pilzerreger. Erste Symptome sind gelbe Blätter, welke Blüten und schlaffe Triebe. Ein Rückschnitt ins gesunde Holz kann die Waldrebe retten. Das infektiöse Schnittgut wird im Hausmüll entsorgt. Astschere und Säge sollte man sehr sorgfältig desinfizieren.
Quellen: Clematis.de, hier Clematis Pflanz- und Pflege-Tipps und Lwg.bayern.de, hier Clematis Sortenempfehlungen
Fazit
Damit die Königin der Kletterpflanzen im Garten Hof hält bedarf es eines sonnigen bis halbschattigen Standorts. Wichtig ist ein schattiger Wurzelbereich, was auch durch eine Unterpflanzung erreicht wird. Beim Blick auf die Pflege von Clematis viticella machen sich keine kapriziösen Ansprüche bemerkbar. Ein kräftiger Rückschnitt im Frühjahr, Düngen nach dem Rückschnitt und Gießen bei Trockenheit gehören zu den ohnehin vertrauten Gartenarbeit.
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